Ein schöner Grillabend geht zu Ende, aber es ist noch jede Menge Grillkohle übrig. Man könnte die abgekühlte Kohle natürlich entsorgen, aber wirklich nachhaltig ist das nicht. Eine Frage, die man sich stellen sollte, ist: Kann man Grillkohle mehrmals verwenden?
Ja, man kann Grillkohle wiederverwenden, vorausgesetzt sie ist trocken. Dazu sollte man die vollständig abgekühlte Kohle abklopfen und die bereits verbrannte Asche entfernen. Wenn man die Kohle beim letzten Grillen mit Wasser gelöscht hat, muss die Kohle erst einige Tage in der Sonne getrocknet werden, damit sie ordentlich brennt. Besser ist es, die Kohle zu ersticken, damit sie nicht feucht wird und einfacher wiederverwendet werden kann.
Das war nur die kurze Antwort auf die Frage. Wir werden noch etwas tiefer in das Thema einsteigen und zusammen herausfinden, wie man Grillkohle am besten vorbereitet, sodass man sie mehrmals verwenden kann. Auch zeige ich Ihnen weitere Möglichkeiten, wie Sie bereits verwendete Grillkohle nützlich einsetzen können.
Grillkohle mehrmals verwenden – das geht
Die gute Nachricht zuerst: Sie können Grillkohle wiederverwenden. Dazu sollte die Kohle aber nicht nass sein. Wer seine Grillkohle nach dem Grillen mit Wasser löscht, sollte die Kohle mehrere Tage an einem warmen Ort lagern, bis sie vollkommen trocken ist. Getrocknete Kohle erreicht beim Wiederverwenden nicht mehr den gleichen hohen Brennwert wie neue Kohle, das sollte man im Hinterkopf behalten.
Besser ist es, die Kohle gar nicht erst nass werden zu lassen.
Man sollte sie nach dem Grillen besser ersticken. Viele Holzkohlegrills bieten die Möglichkeit, die Luftzufuhr vollständig zu verschließen und die Kohle somit langsam ausgehen zu lassen. Wie das im Detail funktioniert, sehen wir uns etwas genauer an.
Holzkohlegrill richtig ausmachen
Die schnellste Variante, um einen Holzkohlegrill zu löschen, ist, die heiße Kohle mit reichlich Wasser abzulöschen. Wirklich empfehlenswert ist dies aber nicht. Denn nicht nur gibt das eine riesengroße Sauerei, sondern die Kohle lässt sich dann auch nicht so einfach wiederverwenden. Zudem kann das Wasser die Emaillierung Ihres Grills beschädigen. Das ist besonders ärgerlich, wenn es sich um ein teures Modell handelt.
Wenn die Kohle erst einmal mit Wasser in Berührung gekommen ist, wird sie nicht wieder die Hitze erreichen, die wir für ein gutes Grillerlebnis benötigen. Selbst, wenn die Kohle mehrere Tage an einem warmen Ort getrocknet wurde.
Besser ist es, die Kohle zu ersticken. Viele Holzkohlegrills kommen deshalb mit Luftschlitzen, die man nach dem Grillen verschließen kann. Dazu sollte man einfach den Deckel schließen und die Luftzufuhr vollkommen abdecken.
Dabei sollte man darauf achten, dass der Grill an einem geschützten Ort steht. Er sollte weder zu nah an brennbaren Materialien stehen, noch sollte er Wind und Wetter ausgesetzt sein. Ein überdachter Bereich im Freien, weitab von Holz oder anderen brennbaren Materialien, ist ideal.
Kohle glüht lange nach
Auch Kohle, die den Anschein macht, als sei sie vollkommen erloschen, kann noch brennen.
Diese Erfahrung musste ich letztes Jahr schmerzlicher Weise am eigenen Leib erfahren, als meine Kaminkohle in der Mülltonne anfing zu brennen und einen großen Feuerwehreinsatz mit sich brachte. Die Kohle wurde von mir zuvor einen Tag in einem verschlossenen Metalleimer gelagert.
Damit die Kohle auch wirklich vollkommen erloschen ist, sollte man sie vorsichtshalber mehrere Tage von der Luftzufuhr abschneiden. Das Minimum sollten jedoch 24 Stunden sein.
Mit Sand oder Blumenerde ablöschen
Wer nicht so lange Zeit hat, kann den Prozess beschleunigen und das ganz ohne Wasser. Dazu kann man einfach Sand oder zur Not auch Blumenerde verwenden. Streuen Sie diesen einfach großzügig über die glühende Kohle und sie wird dadurch schneller abkühlen.
Möchten Sie die Kohle danach wiederverwenden, muss der Sand natürlich vor Verwendung wieder entfernt werden. Auch sollten Sie die bereits verbrannte Asche von der Kohle trennen.
Wie Sie sehen, bereitet das Wiederverwenden von Kohle einen Mehraufwand, dieser kann sich aber lohnen. Denn dadurch schonen Sie nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern auch Ihren Geldbeutel.
Mein Grill hat keine Lüftungsschlitze
Sollte Ihr Holzkohlegrill keine Lüftungsschlitze haben und somit nicht verschließbar sein, können Sie die Kohle trotzdem wiederverwenden. Geben Sie dazu Sand auf die Kohle und lassen Sie sie einige Stunden abkühlen. Dann können Sie die Kohle vorsichtig (sie kann immer noch sehr heiß sein) in einen luftdicht verschlossenen Metalleimer umfüllen. Hier sollte die Kohle für mehrere Tage gelagert werden, bevor sie von der Asche und dem Sand getrennt und wiederverwendet werden kann.
Wo Holzkohle aufbewahren, um sie wiederzuverwenden?
Zuerst einmal sollte man sicherstellen, dass die Holzkohle vollständig abgekühlt ist und ein Windstoß sie nicht wieder entfachen könnte. Wenn die Kohle für die Wiederverwendung vorbereitet wurde, kann man sie in einem fest verschlossenen Behälter an einem trockenen Ort lagern. Besonders im nasskalten Winter sollte man darauf achten, die Kohle geschützt zu lagern.
Denn Holzkohle nimmt Feuchtigkeit sehr schnell auf und nasse Kohle brennt nicht besonders gut.
Wer schon mal versucht hat, mit feuchter Holzkohlen zu grillen, kennt es. Wenn man die Kohle überhaupt zum Glühen bekommt, ist man einer starken Rauchentwicklung ausgesetzt und der Grill kommt nur sehr mühsam auf die benötigte Temperatur.
Wofür kann man alte Holzkohle noch verwenden?
Holzkohle mehrmals zum Grillen verwenden kann etwas mühsam sein und man macht sich garantiert die Hände schmutzig dabei. Glücklicherweise kann man Holzkohle nicht nur zum Grillen verwenden. Hier stellen wir Ihnen die besten Alternativen kurz vor.
Holzkohle im Kamin verbrennen
Der nächste Winter kommt bestimmt und damit beginnt hierzulande wieder die Heizsaison. Wer zuhause einen Ofen hat, in dem auch Kohle verbrannt werden darf, kann die übrig gebliebene Grillkohle ganz einfach im Kamin verbrennen. Zwar belastet die Verbrennung von Kohle im Kamin die Umwelt, aber sie unbenutzt im Restmüll zu entsorgen wäre auch nicht gerade umweltfreundlich. Solange man Kohle nicht als Hauptbrennstoff verwendet, sondern nur die Reste vom Grillen verfeuert, dürfte sich der Schaden in Grenzen halten.
Asche als Dünger verwenden
Nicht jede Asche eignet sich als Dünger für den Garten. Asche aus Steinkohle sollte beispielsweise nicht eingesetzt werden und auch nicht jeder Boden eignet sich für den Dünger. Unter Umständen könnten Sie jedoch die Asche von Ihrem Grill im Frühjahr und Sommer als Dünger in Ihrem Garten einsetzen. Informieren Sie sich vorher ausgiebig, ob sich der Boden und Ihre Asche dafür eignet.
Reste im Restmüll entsorgen
Wenn sich Ihre Grillasche nicht als Dünger eignet und Sie auch keinen Kaminofen haben, bleibt als Möglichkeit oftmals nur die Wiederverwendung im Grill oder die Entsorgung. Vollständig erkaltete Grillkohle gehört in den Restmüll, nicht in die Biotonne. Füllen Sie dazu einfach die kalte Kohle in einen Müllbeutel und geben Sie diesen in die Tonne.
Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Werden Sie Ihre Grillkohle mehrmals verwenden oder ist es Ihnen der Mehraufwand nicht wert? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.