Handelsübliche Blumenerde, möglicherweise noch mit Torf versetzt, hat einen umweltschädlichen Ruf. Als Alternative greifen daher viele zu Kokoserde. Diese enthält, wie der Name schon sagt, geraspelte Kokosspäne anstelle des Torfs. Doch viele fragen sich: Wie lange hält sich Kokoserde?
Da Kokoserde steril ist, hält sie sich theoretisch unbegrenzt. Vorausgesetzt, sie wird trocken und kühl gelagert. Wird sie jedoch feucht, kann sie schimmeln. Auch Trauerfliegen können sich darin sammeln. Achten Sie daher darauf, dass Sie Ihre Kokoserde immer sauber halten, wenn Sie sie einlagern.
Das war in aller Kürze die Antwort auf die Frage, wie lange sich Kokoserde hält. Wenn Sie diesen Artikel weiterlesen, erfahren Sie noch mehr darüber – außerdem geben wir Ihnen viele nützliche Tipps und Infos rund um die Kokoserde.
Wie lange hält sich Kokoserde?
Kokoserde ist in der Regel steril. Da es sich bei dieser um keinen lebendigen Organismus handelt, kann nichts verderben, absterben oder schlecht werden – also hält sich Kokoserde, wie „normale“ Blumenerde übrigens auch, theoretisch ewig.
Lediglich kann die Konzentration an Nährwerten und Spurenelementen mit der Zeit abnehmen, sodass Sie eventuell mehr düngen müssen, wenn Sie in die Kokoserde Blumen pflanzen wollen.
Achten Sie auf die richtige Lagerung
In der Regel besitzt Kokoserde eine hohe Schimmelresistenz. Das heißt: An ihr entsteht nicht so viel Schimmel wie an anderer Erde. Dieser Schutz hält aber nur so lange, wie keine Flüssigkeit und keine Luft an sie herankommt.
Vermeiden Sie es daher, dass Ihre Kokoserde Luft und Wasser ausgesetzt ist, wenn Sie sie einlagern. Außerdem müssen Sie aufpassen, dass sich keine Trauerfliegenlarven in der Erde einnisten – die lästigen Biester werden Sie nur schwer wieder los. Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie sich gegen die Insekten wehren.
Wenn Sie diese Tipps aber beachten, hält sich Kokoserde wie gesagt nahezu unbegrenzt.
Was ist Kokoserde?
Bei den meisten Erden (ob Blumen-, Grab– oder Palmenerde) wird Torf beigemischt – manchmal sogar bis zu 95 %. Der Grund: Dieser soll Wasser und Nährstoffe besser binden sowie das Granulat auflockern.
Das Problem am Torf: Er muss aus Mooren und Hochmooren gewonnen werden. Jährlich werden bis zu 8,2 Millionen Kubikmetern davon alleine aus Mooren in Norddeutschland gewonnen. Dies ist natürlich weitaus mehr, als von der Natur wieder „zurückgenommen“ werden kann – und das ist schlecht für die Umwelt.
Denn Moore speichern nicht nur CO₂, sie bieten auch einen wichtigen Lebensraum für Vögel, Fische, Insekten und bedrohte Pflanzenarten.
Der Unterschied
In Kokoserde wird dieser Torf durch geraspelte Kokosspäne ersetzt. Da ohnehin viele Kokospflanzen angebaut werden, muss dazu kein Moor herhalten.
Kokoserde bietet zudem weitere Vorteile:
- Weniger Schädlinge
Da die Kokosfasern thermisch sterilisiert werden, enthalten sie keinerlei unerwünschte Organismen oder Samen. - Sehr gute Wasserspeicherung
Die Kokosfasern speichern das Wasser sehr gut und können es somit gleichmäßig an die Pflanze abgeben. - Ideale Nährstoffspeicherung
Auch Nährstoffe werden von der einzigartigen chemischen Struktur der Kokosfasern besser gespeichert und somit regelmäßiger an die Pflanzen abgegeben. - Leicht transportierbar
Kokoserde ist in der Regel leichter als Humuserde; deshalb kann man sie leichter transportieren. - Resistenz gegenüber Schimmel
Kokoserde ist steril – das bedeutet, sie kann nur schwer schimmeln und nicht „schlecht“ werden. Gerade beim Vorziehen von Gemüse, wie man es etwa zur Selbstversorgung mit Gurken braucht, ist das ideal. - Bessere Belüftung der Wurzel
Durch ihre Struktur sorgt die Kokoserde dafür, dass die Wurzeln gut mit ausreichend Luft versorgt werden. - Stabil und vergießfest
Durch die Kokosverbindungen haben die Pflanzenfasern einen festeren Halt. Auch kann überschüssiges Wasser besser abfließen. Und selbst zu häufiges Gießen macht die Struktur der Kokoserde nicht kaputt.
Ist Kokoserde für alle Pflanzen geeignet?
Durch seine besondere Zusammensetzung gilt Kokoserde als sehr innovativ – und durch die umweltpositiven Aspekte steht ihr eine steile Karriere bevor. Doch kann man sie auch für alle Pflanzen benutzen?
In der Regel können Sie Kokoserde für alle Pflanzen benutzen – und auch in ein Orchideensubstrat können Sie bis zu einem Drittel davon untermischen.
Besonders gut eignet sich die Kokoserde übrigens als Anzuchterde: Ihre luftig-lockere Struktur, hohe und zuverlässige Wasserspeicherkapazität und magere Zusammensetzung fördert das Wachstum von Keimlingen aller Art.
Tipp:
Wenn Sie noch viel alte Blumenerde (das heißt ohne Kokoszusätze) haben, können Sie Kokos- mit normaler Erde mischen. Wir empfehlen dazu ein Verhältnis von 1:1.
So viel ist auf jeden Fall sicher: Kokoserde ist wesentlich besser für Zimmerpflanzen geeignet als Graberde, da diese viel fester und schwerer ist und die Wurzeln somit viel schlechter Sauerstoff bekommen.
Wie muss man Kokoserde düngen?
Wichtig zu wissen: Reine Kokoserde enthält von Natur aus keine Nährstoffe. Die meisten Mischungen, die Sie im Handel kaufen können, sollten aber bereits eine gewisse Vordüngung enthalten. Schauen Sie im Zweifelsfall daher auf der Verpackung nach oder fragen Sie Ihren Händler.
Daher sollten Sie die Kokoserde zusätzlich düngen, wenn Sie Pflanzen darin heranziehen wollen – denn sonst gehen die Pflanzen ein.
Wenn Sie die Pflanzen in die frische Kokoserde einsetzen, sollten Sie etwas Langzeitdünger dazugeben – am besten einen, der kontinuierlich Nährstoffe abgibt. Kompost, Laub oder Rindenmulch eignen sich hier am besten.
Ist Kokoserde wirklich so nachhaltig?
Wie bereits oben erwähnt, ist der Abbau von Torf aus Mooren und Hochmooren belastend für die Umwelt. Für Kokoserde muss kein Torf gestochen werden – allerdings fallen auch Kokosnüsse nicht vom Himmel; es sei denn, man steht direkt unter einer Palme und eine Kokosnuss fällt einem direkt auf den Kopf.
Was wir damit sagen wollen: Auch die Verwendung von Kokoserde ist klimatechnisch gesehen heikel. Denn woher kommen die Kokosnüsse? Richtig, von Palmen – und diese wachsen hierzulande eher schlecht. Also müssen sie von weit her exportiert werden.
Achten Sie daher auch beim Kauf von Kokoserde darauf, dass die Palmen unter möglichst klimaschonenden Bedingungen angebaut wurden und auch beim Transport möglichst ressourcenschonend gehandelt wurde.
Wie lange hält also Kokoserde?
Wie wir Ihnen gezeigt haben, hält Kokoserde unter den richtigen Bedingungen nahezu unbegrenzt. Sie ist für sämtliche Blumentypen geeignet und hat eine bessere Klimabilanz als Torferde – vorausgesetzt, der Anbau der Palmen und der Transport der Kokosnüsse erfolgt ebenfalls klimaschonend.