Orchideen gehören zu den beliebtesten Zimmerpflanzen – kein Wunder, blühen sie doch in prächtigen Farben und sind besonders schön anzusehen. Die Pflege von Orchideen ist allerdings nicht immer einfach. Unter anderem sollte der Standort der Pflanze gut ausgewählt sein. Eine Frage, die oft gestellt wird, ist: Vertragen Orchideen Zugluft?
Orchideen sind nicht zugempfindlich, solange die Zugluft weder zu kalt noch zu warm ist. Die ideale Temperatur für die meisten Orchideenarten liegt bei 17 bis 25 Grad Celsius. Im Winter sollte kalte Zugluft vermieden werden.
Das war nur die kurze Antwort auf die Frage. Zusammen werden wir herausfinden, wie Sie Ihre Orchideen vor kalter Zugluft und anderen Gefahren schützen können. Wenn man die häufigsten Fehler vermeidet, ist die Pflege von Orchideen eigentlich nicht sehr kompliziert.
Sind Orchideen zugempfindlich?
Es gibt in der freien Natur über 30.000 verschiedene Orchideenarten. Nur sehr wenige davon haben den Weg in unser Zuhause gefunden. Die beliebteste Orchideenart hierzulande ist wohl die Phalaenopsis.
Auch wenn sich jede Orchideenart ein wenig in ihren Anforderungen unterscheidet, so sind die Grundbedingungen für die meisten Arten recht ähnlich. Die Angaben die Sie hier finden können, beziehen sich auf die häufigsten Orchideenarten, die im Handel erhältlich sind.
Luftzirkulation ist gut für Pflanzen
Im Internet lassen sich immer wieder Aussagen finden, dass Orchideen Zugluft generell nicht vertragen. Das ist allerdings so nicht richtig!
Zugluft ist nicht schädlich für Orchideen, sondern sogar erwünscht, so lange die Zugluft wohl temperiert ist. Die ideale Temperatur liegt dabei etwa um die 20 Grad Celsius.
Ein Durchzug bei eisigen Temperaturen kann hingegen schnell zum Problem werden. Die Pflanze ist in den Tropen beheimatet und ist an die kalten Temperaturen nicht gewohnt.
Auch zu heiße Temperaturen sollten vermieden werden. Ein Platz am Südfenster in der prallen Sonne vertragen die meisten Orchideen nicht gut. Auch trockene Heizungsluft im Winter mögen Orchideen überhaupt nicht.
Zugluft ist nichts anderes als frische Luft. Und Pflanzen brauchen ständig frische Luft, um zu wachsen. Man sollte lediglich Zugluft an sehr heißen oder kalten Tagen vermeiden. Mittlere Temperaturen vertragen die Orchideen sehr gut.
Bei einigen sehr empfindlichen Orchideenarten kann sogar das Aufstellen eines Ventilators sinnvoll sein, denn diese benötigen eine ständige Luftzirkulation. Für die allermeisten Orchideenarten ist dies allerdings nicht notwendig.
Wie viel Kälte vertragen Orchideen?
Der Winter steht vor der Tür und die Temperaturen werden ungemütlich. Diese Jahreszeit ist für Orchideen wohl die schwierigste Zeit. Denn besonders tropische Pflanzen sind gegenüber eisige Temperaturen und kalte Zugluft sehr empfindlich.
Bei kalten Außentemperaturen reicht ein wenig Zugluft aus und die edlen Pflanzen werfen innerhalb kürzester Zeit ihre Blätter und Knospen ab.
Deshalb sollte man gerade im Winter darauf achten, dass die Pflanzen während des Lüftens nicht in der Nähe eines geöffneten Fenster stehen. Man stellt Orchideen in dieser Zeit am besten in eine geschützte Ecke.
Ein weiter Gefahrenpunkt: Kalte Fenster
Fallen die Außentemperaturen stark ab, sind die Glasscheiben und die Temperatur um Fenster oft sehr kühl. Abhilfe kann eine durchsichtige Kälteschutzfolie schaffen, die nicht nur die tropische Schönheit schützen, sondern zudem noch helfen können Energiekosten zu sparen.
Kann man Orchideen nach draußen stellen?
Dass man Orchideen bei frostigen Temperaturen nicht ins Freie setzen darf ist selbstverständlich, aber wie sieht es im Sommer aus?
Einige Orchideenarten kann man tatsächlich im Sommer problemos nach draußen stellen. Dazu gehören unter anderem die Cymbidium, Miltonia, oder Dendrobium. Frische Luft und wärmere Temperaturen haben durchaus eine positive Wirkung auf ihre Pflanzen.
Sie sollten allerdings darauf achten, dass Ihre Orchideen:
- nicht in der prallen Sonne stehen
- keinen unmittelbaren Bodenkontakt haben
- regengeschützt sind
Die beste Zeit, um Orchideen ins Freie zu stellen ist von Juni bis September. Behalten Sie dabei das Wetter im Blick. Sollten die Temperaturen in der Nacht zu sehr abfallen, sollten Sie Ihren Orchideen lieber wieder nach drinnen stellen.
Unter freiem Himmel benötigen Orchideen ein spezielles Pflegeprogramm. So sollte man die Pflanzen während der besonders heißen Tage regelmäßig mit Wasser besprühen und ausreichend wässern. Was Sie sonst noch beachten müssen, finden Sie hier.
Der ideale Standort für Orchideen
Alle Orchideen benötigen reichlich Wärme und Licht, um zu wachsen. Pralle Sonne vertragen jedoch nur die wenigsten Orchideenarten.
Ein Stellplatz auf der Fensterbank ist optimal, so lange es sich um ein Ost- oder Westfenster handelt. Südfenster sind im Sommer eher ungeeignet, da die Sonnenstrahlung dort zu stark ist und die Pflanzen leicht Verbrennungen erleiden könnten.
Sollten Sie trotzdem einen Platz am Südfenster für Ihre Orchideen wählen, dann achten Sie darauf die Fenster mit einem Fensterschutz abzuschirmen. Zudem können Sie die Blätter der Pflanze regelmäßig mit etwas kalkfreiem Wasser einsprühen, um zusätzliche Abkühlung zu bieten.
Im Winter hingegen ist ein Platz am Südfenster für Orchideen ideal. So bekommen sie auch in der dunklen Jahreszeit genügend Licht und gedeihen ganz wunderbar.
Was tun wenn bei Orchideen die Blüten abfallen?
Fallen die Blüten Ihrer Orchideen von heute auf morgen ab, kann dies viele verschiedene Gründe haben. Häufig liegt es am Lüften in der kalten Jahreszeit.
Damit Orchideen üppig wachsen, brauchen sie konstante Temperaturen. Bereits ein kleiner kalter Windzug oder etwas undichte Fenster können Gift für Orchideen sein. Halten Sie mithilfe eines Thermometers die Temperatur in dem Bereich der Pflanzen im Blick. Besonders beim Lüften sollten Sie darauf achten, dass die Pflanzen nicht zu kalten Temperaturen ausgesetzt werden. Die Temperatur sollte niemals unter 15 Grad fallen.
Aber auch ein direkter Platz über der Heizung im Winter ist nicht ideal. Denn dort steigt die Heizungsluft nach oben und Orchideen brauchen eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit.
Leider lässt es sich oftmals nicht vermeiden und die Orchideen müssen im Winter über einem Heizkörper stehen. Achten Sie dann darauf, dass Sie ihren Pflanzen in kürzeren Abständen Wasser geben.
Zudem können Sie kleine Wasserschalen auf der Fensterbank platzieren und die Blätter der Orchideen regelmäßig mit Wasser besprühen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Mithilfe eines Hygrometers können Sie die Luftfeuchtigkeit in der Nähe Ihrer Pflanzen im Auge behalten.
Ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig, führt das schnell zu schlaffen Blättern und die Blüten und Knospen fallen ab. Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, werden die Pflanzen anfällig für Bakterien- und Schimmelbefall. Die meisten Orchideenarten fühlen sich bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 60 Prozent am wohlsten.
Weitere Tipps wie Sie Ihre Orchideen vor zu niedriger Luftfeuchtigkeit schützen können, finden Sie hier: können Orchideen über der Heizung stehen?
Orchideen sind gar nicht so schwer zu pflegen, wenn Sie die größten Fehler vermeiden. Achten Sie besonders im Winter auf die Umgebung Ihrer Pflanzen, dann werden Sie lange Freude mit ihnen haben.