Es fühlt sich an, wie in einem schlechten Horrorfilm. Wir liegen im Bett, es ist still um uns herum, und dann hören wir es wieder: ein knackendes Geräusch. Auf der Suche nach der Ursache finden wir heraus, es sind unsere Möbel, die knacken. Aber warum ist das so? Warum machen Möbel Geräusche?
Möbel können nachts knacken, weil Holz sich ständig verändert. Es dehnt sich aus, es zieht sich zusammen und dabei entstehen knackende Geräusche. Das Dehnen und Zusammenziehen des Holzes ist abhängig von der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit im Raum. Bei einer hohen Luftfeuchtigkeit oder Temperatur dehnt es sich aus. Nachts sind die Temperaturen kühler und es zieht sich wieder zusammen.
Man kann es wirklich mit der Angst zu tun bekommen, wenn nachts auf einmal die Möbel anfangen Geräusche zu machen. Wir schauen uns das natürliche Phänomen etwas genauer an. So wissen Sie beim nächsten Knacken in der Nacht genau, was die Ursache ist und müssen die Geräusche nicht mehr fürchten. Zusätzlich beantworten wir die Frage, ob nicht doch Holzwürmer für das Knacken verantwortlich sein könnten.
Warum knacken Möbel nachts?
Es erscheint einem fast so, als ob Möbel nur dann Geräusche machen, wenn wir kurz vorm Einschlafen sind. Aber dem ist nicht so. Holz ist ein lebendiger Rohstoff, der ständig arbeitet. Möbel machen also nicht nur nachts Geräusche, sondern den ganzen Tag über.
Uns fällt es besonders nachts auf, weil es zu dieser Zeit besonders leise im Haus ist. Wir liegen im Bett, unsere Gedanken kreisen um den nächsten Tag und in der Stille hören wir die knackenden Geräusche der Möbel besonders gut. Wenn man nicht weiß, woher die Geräusche kommen, kann es schon sehr unheimlich klingen. Dabei ist das Knacken völlig normal und kein Grund zur Sorge. Es handelt sich um ein vollkommen natürliches Ereignis.
Holz bewegt sich den ganzen Tag
Jeder, der mit Holz arbeitet, weiß, dass Holz arbeitet. Was sich auf den ersten Blick etwas komisch anhört, ist ganz einfach erklärt.
Wenn die Luft bei Ihnen zuhause besonders feucht oder warm ist, dehnt sich das Holz aus. Denn die Feuchtigkeit dringt in das Holz ein und lässt es leicht anschwellen. Mit dem bloßen Auge ist es für einen Laien nur schwer erkennbar, aber wenn es um uns herum leise genug ist, können wir es hören. Es macht: knack, knack.
Und genau das Gegenteil passiert, wenn die Luft besonders trocken oder kalt ist. Die Möbel geben Feuchtigkeit an die trockene Luft ab und ziehen sich zusammen. Dabei entstehen wiederum Geräusche, die wir hören können, wenn wir aufmerksam genug sind. Das Zusammenziehen und Dehnen des Holzes kann man auch mit „das Holz arbeitet“ bezeichnen.
Ein Schreiner, der tagtäglich mit Holz arbeitet, weiß das natürlich und muss dies bei seiner Planung eines neuen Möbelstücks mit einbeziehen. Denn die verwendeten Hölzer haben ganz unterschiedliche Feuchtigkeitsstufen.
So lassen sich nasse Hölzer besonders gut dehnen. Trockene Hölzer hingegen können sehr leicht brechen. Egal, ob trocken oder feucht, es ist immer in Bewegung.
Möbel machen Geräusche – Holzwurm als Ursache?
Es ist eine eher unangenehme Vorstellung, aber könnten die Geräusche der Möbel auch von Holzwürmern kommen? Die gefräßigen Insekten geben schließlich auch Laute beim Knabbern ab.
Wenn Ihre Möbel nachts knacken, können Sie in der Regel tief durchatmen. Das Beißen von Holzwürmern hört sich nicht nach einem Knacken an. Die Käferlarven machen knabbernde und knuspernde Geräusche. Dabei sind die kleinen Tierchen ziemlich laut.
Die Geräuschkulisse ist in etwa mit einem leisen Flüstern vergleichbar. Zwar ist auch diese am Tag nur sehr schwer hörbar, aber in der Nacht, wenn alles still ist, hören wir es sehr deutlich. Im Vergleich zum Knacken von Holzmöbeln sind die Geräusche von knabbernden Holzwürmern wirklich unangenehm.
Sie sind nahezu konstant und man hört das Schmatzen der Tiere deutlich. Der Gedanke, dass Larven gerade unsere geliebten Möbel fressen, macht es noch sehr viel unangenehmer.
Die Fraßgeräusche der Tiere unterscheiden sich doch sehr deutlich von dem natürlichen Knacken von Holzmöbeln durch Materialspannungen. Es sind knabbernde und knuspernde Geräusche.
Auch kommt der Holzwurm in beheizten Räumen nur sehr selten vor, die Insekten bevorzugen feuchte Räume. Trockene Heizungsluft mögen die Tierchen überhaupt nicht. Man findet sie deshalb bevorzugt in alten Kellern, Gartenhütten, Garagen oder Dachböden.
Sie können ganz leicht herausfinden, ob es sich bei Ihren Geräuschen um Holzwürmer handelt. Schlagen Sie dazu einfach mit einem weichen Gummihammer sachte gegen das Möbelstück. Verstummen die Geräusche daraufhin für eine gewisse Zeit, könnte das auf einen Insektenbefall hindeuten.
Auch sollten sich Löcher im Holz befinden, die in etwa 1 bis 2 mm groß sein sollten. Je mehr Löcher sich bereits in dem Möbelstück befinden, umso mehr Schaden haben die Tiere schon angerichtet.
Haben Sie wider Erwarten doch einen Befall von Holzwürmern entdeckt, müssen Sie möglichst schnell handeln. Ansonsten werden die Tiere Ihr geliebtes Möbelstück vollkommen zerfressen.
Was hilft gegen Holzwürmer?
Holzwürmer machen vor keiner Holzart halt, auch wenn sie eher weiches Holzarten bevorzugen. Besonders gern mögen die Larven Nadelhölzer, wie Kiefer, Fichte und Tanne. Aber wenn sie nicht anderes zu fressen finden, greifen Sie auch zu härteren Laubhölzern.
Sie können nicht nur schöne Möbel zerstören, sondern auch alte Häuser zum Einsturz bringen. Der Begriff Holzwurm ist dabei das umgangssprachliche Wort für die Larven des Gemeinen Nagekäfers.
Die Tiere mögen keine extreme Hitze oder Kälte. So kann man ein befallenes Möbelstück etwa in die Sauna stellen und ordentlich einheizen. Ab etwa 50 Grad wird es den Larven zu heiß und sie sterben ab. Wer keine Sauna sein Eigen nennt, kann auch versuchen, die Möbel an einem heißen Sommertag in die Sonne zu stellen.
Auch klirrende Kälte kann helfen. So könnte man die befallenen Möbelstücke an einem eisigen Wintertag gut abgedeckt und geschützt nach draußen stellen. Bei Minusgraden sollten die Larven absterben.
Wenn alles nichts hilft, kann man zu Hausmitteln wie Essigessenz greifen, das man vorsichtig in die Bohrlöcher spritzt. Wer kein Essig greifbar hat, kann auch Borsalz probieren.
Wer vor der Chemiekeule nicht zurückschreckt, kann es mit Insektiziden versuchen. Im Handel gibt es zahlreiche Mittel, die meist unter den Bezeichnungen „Holzwurm Ex“ oder „Holzwurmtod“ vertrieben werden. Man sollte bei der Anwendung allerdings äußerst vorsichtig vorgehen, da viele Insektizide giftig für Tier und Mensch sein können.
Warum knacken alte Häuser?
Sehr alte Häuser können schon etwas unheimlich sein. Nicht nur sind oftmals die Wände und Decken krumm und schief, auch hört man des Öfteren undefinierbare Geräusch im Haus.
Aber Angst haben muss man in den meisten Fällen nicht, es handelt sich dabei nicht um Poltergeister. Die gibt es schließlich nur im Film.
Vielmehr machen die verwendeten Baumaterialien diese Geräusche. Das Krächzen, Knarzen, und Knacken in alten Häusern kommt auch hier vom Holz. Denn dieser Baustoff wird gerade in dieser Art von Häusern sehr ausgiebig verwendet. Die Deckenbalken, der Boden, selbst in den Wänden wird der natürliche Rohstoff verbaut.
Da alte Häuser oftmals nur sehr schlecht isoliert sind, sind sie besonders anfällig für große Temperaturschwankungen. Und diese lassen die natürlichen Materialien dehnen und zusammenziehen, dabei entstehen die oftmals sehr unheimlich klingenden Geräusche. Für besonders schreckhafte Menschen kann ein sehr altes Haus daher schnell nervtötend sein.
Jetzt würden wir gern von Ihnen hören? Haben Sie herausgefunden, warum Ihre Möbel nachts knacken? Handelt es sich dabei um Materialspannungen, oder machen sich eventuell doch Holzwürmer daran zu schaffen? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.