Mit Holz zu heizen, ist wieder schwer im Trend. Die hohen Energiepreise zwingen viele von uns, alternative Heizstoffe in Erwägung zu ziehen. Dass der natürliche Brennstoff vor dem Verfeuern über längere Zeit getrocknet werden muss, sollte vielen bewusst sein. Man könnte aber leicht die Frage stellen: Kann Brennholz zu trocken sein?
Bei normaler Lufttrocknung im Freien wird Holz nicht zu trocken. Es erreicht durch diese Lagerung eine Restfeuchte von 12 bis 20 %, eine geringere Feuchtigkeit kann nur durch Heißluft- oder Kammertrocknung erreicht werden. Zu feuchtes Holz ist ein häufiges Problem, trockenes Holz ist in der Regel kein Grund zur Sorge.
Das war nur die kurze Antwort auf eine Frage, die man nicht so leicht beantworten kann. Zusammen schauen wir uns an, wie man feststellt, ob Holz zu trocken oder zu feucht ist und was man dagegen tun kann. Zudem erläutern wir, ob man sehr trockenes Holz verfeuern sollte und wie es verbrennt.
Kann Brennholz zu trocken sein?
Wer sein Holz zum Trocknen im Freien gelagert hat, braucht keine Angst vor zu trockenem Brennmaterial zu haben. Denn das Brennholz zieht aus der Luft Feuchtigkeit und erreicht dadurch in der Regel niemals eine Restfeuchte unter 12 %.
Trockener bekommt man Brennholz nur durch eine Heißluft- oder Kammertrocknung. Da die Heißlufttrocknung sehr aufwendig ist und nur in der Industrie angewendet wird, haben wir im privaten Bereich keine Möglichkeit dies anzuwenden.
Wir könnten theoretisch ein ähnliches Verfahren bei uns zu Hause imitieren, indem wir etwa das Brennholz im Heizungsraum trocknen. Aber empfehlenswert ist dies aufgrund der Brandgefahr nicht und ist deshalb auch nur in Ausnahmefällen vom Gesetzgeber erlaubt.
Wie verbrennt sehr trockenes Holz?
Holz sollte eine Restfeuchtigkeit von 12 bis 20 % haben, damit es ideal verbrennt. Ist es zu feucht, entsteht Rauch und Ruß, die sich im Ofen und Schornstein absetzen. Zudem raubt es der Verbrennung die Energie und der Brennwert leidet.
Industriell getrocknetes Holz, also sehr trockenes Brennmaterial, hingegen verbrennt sehr schnell. Es kommt dann zu einer pulsierenden Verbrennung, die besonders bei Holzvergasern zu Problemen führen könnte. Zu trockenes Holz ist somit auch nicht empfehlenswert, besonders dann nicht, wenn es zudem auch sehr klein gestückelt wurde.
Die Restfeuchte von Holz testen
Holz gilt als trocken, wenn die Restfeuchtigkeit weniger als 20 % beträgt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie überprüfen können, ob Ihr Holz noch zu feucht oder vielleicht sogar zu trocken ist. Die einfachste Methode ist, ein Feuchtigkeitsmessgerät zu benutzen. Diese sind sehr erschwinglich und messen zuverlässig, den Feuchtigkeitsgehalt von Holz und anderen Materialien. Ich benutze seit vielen Jahren dieses Messgerät von Brennstuhl und bin äußerst zufrieden damit. *
Wer sich lieber ohne ein zusätzliches Gerät behelfen möchte, kann auch andere Testmethoden anwenden, wie etwa den Schlagtest. Dazu schlagen sie einfach zwei gleich große Stücke Holz aufeinander. Feuchtes Holz klingt stumpf, trockenes Holz klingt eher hart und klingend. Nachteil dieser Methode ist jedoch, dass wir nicht die genaue Restfeuchte bestimmen können, sie dient nur als grober Anhaltspunkt.
Immer nur mit trockenem Holz heizen
Bei Holz gilt: besser zu trocken als zu feucht. Nicht nur leidet der Heizwert bei zu feuchtem Holz, es schadet auch der Umwelt.
Denn dadurch entstehen mehr Schadstoffe, die nicht nur dem Klima schaden, sondern auch für Sie zur Gefahr werden können. Wenn der Ofen schlecht brennt und Sie die Tür öffnen, kann das giftige Kohlenmonoxid Ihre Raumluft vergiften. Selbst sehr gute Kaminöfen werden dadurch zu Stinkern.
Und wen das noch nicht abschreckt: In einigen Fällen kam es zu Explosionen bei Öfen kommen, die durch die giftigen Gase ausgelöst wurden. Auch der dabei entstehende Glanzruß kann zu Schornstein- oder Kaminbrand führen, wenn er nicht früh genug fachmännisch beseitigt wurde. Zu Recht ist das Verfeuern von feuchtem Holz in Deutschland gesetzlich verboten.
Wann ist Brennholz zu trocken?
Die gute Nachricht zuerst: sehr trockenes Holz ist längst nicht so gefährlich wie feuchtes Holz. Schließlich haben auch Holzbriketts eine Restfeuchtigkeit von unter 10 % und sind gerade wegen ihres hohen Brennwerts sehr beliebt.
Holz kann nur dann zu trocken sein, wenn es industriell getrocknet oder in einem warmen Raum gelagert wurde. Wenn Sie dann noch das Holz sehr klein spalten, vergast es sehr schnell und könnte theoretisch zu Problemen führen. Diese Situation tritt allerdings nur sehr selten ein. Die größere Gefahr ist Holz, das nicht richtig getrocknet wurde.
Holz richtig lagern und trocknen
Brennholz richtig zu lagern ist nicht kompliziert, aber ein paar Dinge sollte man dennoch beachten. Am wichtigsten ist hierbei der richtige Lagerplatz. Man sollte Holz nicht in geschlossenen Räumen, wie etwa einer Garage oder im Keller lagern. Hier kommt es schnell zu Schimmel und das Holz kann nicht ausreichend trocknen.
Lagern Sie deshalb Ihr Holz ausschließlich im Freien an der frischen Luft. Achten Sie jedoch auf eine Überdachung, die das Brennmaterial vor Regen schützt. Die West- oder Südseite Ihres Hauses ist ideal, denn hier bekommt es genügend Sonnenstrahlen ab, um richtig trocknen zu können.
Eine geeignete Unterlage ist wichtig
Die Holzscheitel sollten nicht direkt auf dem Boden aufliegen, denn sonst ziehen sie Feuchtigkeit an und könnten schimmeln. Eine Unterlage, bei der die Luft zirkulieren kann, wie etwa Paletten oder ein Gerüst aus Ziegelsteinen, ist ideal. Achten Sie auch auf ausreichend Abstand zu den Außenwänden. Sollte das Holz in mehreren Reihen gelagert werden, muss auch in den Zwischenräumen die Luft gut zirkulieren können.
Brennholz stapeln?
Holz stapeln oder schütten, das ist hier die Frage. Der Vorteil beim Schütten liegt auf der Hand: Es ist luftiger und das Holz kann besser trocknen. Der Nachteil: es verbraucht mehr Platz.
Gerade erst geschlagenes Holz sollte erst einmal nicht gestapelt werden, erst wenn es etwas getrocknet ist, kann man darüber nachdenken.
Wie lange muss Brennholz trocknen?
Wie lange Holz getrocknet werden muss, hängt unter anderem von der Holzart und der Feuchtigkeit ab. Aber auch der Standort spielt eine entscheidende Rolle.
So kann die Trocknungszeit von etwa einem Jahr bis hin zu drei Jahren variieren. Es sollte eine Restfeuchte von unter 20 % haben, dann kann es verfeuert werden.
Zu lange gelagertes Holz hingegen verliert an Brennwert. Man geht von einer maximalen Lagerzeit von fünf Jahren aus, danach verliert das Brennmaterial jedes Jahr an Qualität. Es besteht zudem das Risiko, dass sich Schädlinge an dem Holz zu schaffen machen.
Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Wie werden Sie die Restfeuchte Ihres Holzes überprüfen? Ist Ihr Brennholz wirklich zu trocken? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.
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