Sind Orchideen giftig für Kaninchen

Sind Orchideen giftig für Kaninchen?

Viele Menschen haben ein Kaninchen als Haustier und Orchideen als Zimmerpflanzen. Schließlich gehören Orchideen hierzulande mit ihren farbenprächtigen Blüten zu den beliebtesten Zimmerpflanzen überhaupt.

Wenn das Kaninchen während des Auslaufs Zugang zu den Orchideen hat, stellt sich die Frage: Sind Orchideen giftig für Kaninchen?

Orchideen können schwach giftig für Kaninchen sein. Geringe Mengen an verzehrten Pflanzenteilen sind in der Regel unbedenklich für das Tier, größere Dosen könnten jedoch Vergiftungserscheinungen auslösen.

Das war nur die kurze Antwort auf die Frage. Zusammen werden wir herausfinden, was Sie tun können, wenn Ihr Kaninchen an einer giftigen Pflanze geknabbert hat. Außerdem werde ich Ihnen zeigen, welche Zimmerpflanzen noch giftig sind und welche Sie eher bedenkenlos in die Reichweite Ihres Kaninchens stellen können.

Orchideen können giftig für Kaninchen sein

Orchideen werden auch als Königinnen der Pflanzenwelt bezeichnet. Die Blüten sind wunderschön und durch ihre eigenwilligen Formen und Farben äußerst dekorativ.

Zwei Orchideen auf einem Stuhl
Orchideen gehören zu den beliebtesten Zimmerpflanzen

Es gibt über 30.000 Arten von Orchideen und es ist nicht ausreichend erforscht, ob sich darunter auch hochgiftige Arten befinden. Jedoch sind alle im Handel erhältlichen Orchideenarten nur bedingt giftig.

Die Giftigkeit der beliebtesten Orchideenarten ist in etwa vergleichbar mit der einer Muskatnuss. Wenn ein Kaninchen nur ein wenig an der Pflanze knabbert, stellt das in der Regel kein Problem dar. Größere Mengen können allerdings gefährlich werden.

Die Konzentration des Gifts ist ungleich verteilt

Bei dem schwachen Gift der Orchideen handelt es sich vorwiegend um Alkaloide. Die Konzentration ist nicht in allen Pflanzenteilen gleich hoch. Die Giftstoffe befinden sich bei der Pflanze größtenteils in der Knolle und in den Wurzeln.

Mein Kaninchen hat an einer Orchidee geknabbert

Wenn Ihr Kaninchen nur ein wenig von einer Orchidee gefressen hat, sollte dies kein Grund zur Sorge sein. Solange der Schaden nicht zu groß ist, werden sich das Tier und die Orchidee wieder erholen.

Allerdings werden die angeknabberten Blätter nicht wieder zurück wachsen, es empfiehlt sich, die angeknabberten Stellen der Blätter mit einer sterilisierten Schere abzuschneiden.

Kaninchen
Kaninchen sind neugierige Tiere, die gerne an Pflanzen knabbern

Das Kaninchen sollte keinen bleibenden Schaden nehmen. Selbst größere Mengen an gegessenen Pflanzenteilen sollten nicht tödlich für das Tier sein, können allerdings Vergiftungserscheinungen hervorrufen.

Die häufigsten Symptome bei einer leichten Vergiftung sind Verdauungsbeschwerden wie Durchfall und ein auffälliger Durst. Jedoch sollten Sie das Tier auch bei einer leichten Vergiftung zum Tierarzt begleiten.

Giftige Zimmerpflanzen für Kaninchen

Kaninchen haben eine natürliche Neigung an Grünzeug zu knabbern. Dabei wissen sie nicht immer, ob die betreffende Pflanze giftig ist oder nicht. Die vermeintlich schmackhafte Mahlzeit kann für das Tier schnell schlimme Folgen haben.

Die Gefahr, dass Ihr Kaninchen giftige Pflanzen anknabbert, ist draußen im Freigehege größer als in der Wohnung, aber auch in dieser können Gefahren lauern.

Giftige Amaryllis
Die Amaryllis ist giftig für Kaninchen

Um Ihnen zu helfen, Ihr Tier vor Gefahren zu schützen, ist hier eine Liste der Pflanzen, die Sie niemals in die Reichweite Ihres Kaninchens stellen sollten:

  • Aloe Vera
  • Alpenveilchen
  • Amaryllis
  • Australischer Flammenbaum
  • Avocado
  • Birkenfeige
  • Blaue Passionsblume
  • Bogenhanf
  • Christusdorn
  • Christuspalme
  • Dieffenbachie
  • Drachenbaum
  • Efeuaralie
  • Efeutute
  • Einblatt
  • Elefantenfuß
  • Elefantenohr
  • Fensterblatt
  • Ficus
  • Flamingoblume
  • Flammendes Käthchen
  • Geigenfeige
  • Glücksbambus
  • Gummibaum
  • Guzmanie
  • Hakenlilie
  • Haworthie
  • Hirschzungenfarn
  • Hortensien
  • Hyazinthen
  • Iresine
  • Kaffeebaum
  • Kakaobaum
  • Kaladie
  • Kartonpapier-Palme
  • Kletterfeige
  • Klivie
  • Kolbenfaden
  • Korallenbäumchen
  • Korallenbeere
  • Korallenmoos
  • Kroton
  • Lampionblume
  • Madagaskar Palme
  • Madagaskarjasmin
  • Nesselschön
  • Palmfarn
  • Paradiesvogelblume
  • Pfeilblatt
  • Philodendron
  • Porzellanblume
  • Purpurtute
  • Strahlenaralie
  • Tillandsien
  • Weihnachtsstern
  • Wüstenrose
  • Yucca Palme
  • Zimmeraralie
  • Zimmerkalla

Auch wenn die Liste schon recht ausführlich ist, so beinhaltet sie nicht alle giftigen Pflanzen. Bevor Sie eine Zimmerpflanze in die Reichweite Ihres Kaninchens stellen, informieren Sie sich bitte sehr genau, ob diese Ihrem Tier schaden könnte.

Vergiftungen bei Kaninchen

Der Magen des Kaninchens hat nicht die nötige Muskulatur, um sich zusammenzuziehen. Kaninchen können also nicht erbrechen, wenn sie etwas Verdorbenes oder Giftstoffe, etwa durch das Anknabbern von giftigen Zimmerpflanzen, aufgenommen haben.

Ähnlich wie bei Nagetieren, können sie das Gift nicht einfach wieder ausscheiden. Und selbst Stoffe, die für uns Menschen harmlos sind, können Kaninchen bereits schaden.

Zwar können wir helfen, Vergiftungen zu verhindern, indem wir giftige Pflanzen aus der Reichweite des Tieres entfernen, allerdings lauern noch andere Gefahrenquellen für das Tier.

Unter den viele Ursachen für Vergiftungen bei Kaninchen sind dies die häufigsten:

  • Angeknabberte Giftpflanzen
  • Fütterung mit unbekannten Grünfuttersorten
  • Verschimmeltes Futter, Heu, oder Einstreu
  • Schwermetalle, etwa durch Anknabbern von lackierten Gegenständen
  • Falsch angewendete Medikamente
  • Zu hoch dosierte Putzmittel

Auch für uns Menschen gut verträgliche Lebensmittel können für Kaninchen giftig sein. Informiere Sie sich bitte vorher, welche Lebensmittel Sie guten Gewissens Ihrem Tier verfüttern können.

Vorsichtsmaßnahmen

Sie sollten Ihr Kaninchen nicht für längere Zeit unbeobachtet im Garten laufen lassen, selbst wenn der Bereich gut abgezäunt ist. Zu groß ist die Gefahr, dass herabfallende Blätter und Früchte schädlich für das Tierchen sein könnten.

Kaninchen auf der Wiese
Im Freien lauern einige Gefahren für Kaninchen

Es kommt in der freien Natur zwar nur äußerst selten vor, dass sich Kaninchen an Pflanzen vergiften. Schließlich besitzen die Tiere evolutionär ausgebildete Instinkte, die sie zur Futterwahl nutzen.

Allerdings stoßen diese Instinkte auf ihre Grenzen, wenn das Tier auf nicht heimische Pflanzen trifft, etwa exotische Zimmerpflanzen, oder unbekannte Sträucher im Garten.

Schauen Sie deshalb regelmäßig nach dem Tier bei dem Auslauf im Freien. Die Anzeichen einer Vergiftung zeigen sich in der Regel zeitnah nach der Nahrungsaufnahme.

Wenn Ihr Kaninchen in der Wohnung läuft, sperren Sie den Bereich gut ab und entfernen Sie alle potenziell gefährlichen Gegenstände, zu denen das Tier Zugang haben könnte.

Vergiftungserscheinungen

Auch wenn Sie gut aufpassen, kann es passieren, dass ein Haustier an giftigen Pflanzen oder anderen schädlichen Dingen nagt. Symptome einer Vergiftung können sein:

  • Blähbauch
  • Durchfall
  • Fieber
  • Krämpfe
  • Zittern
  • Müdigkeit
  • Pupillenveränderung
  • blutiger Kot
  • starke Speichelbildung
  • auffälliger Durst
  • hastige Atmung

Sollte Ihr Kaninchen eine giftige Pflanze oder einen anderen Giftstoff gefressen haben, beachten Sie bitte folgende Hinweise.

Was tun, wenn mein Kaninchen eine giftige Pflanze angeknabbert hat?

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Kaninchen etwas Giftiges gefressen hat, sollten Sie sofort einen Tierarzt kontaktieren. Agieren Sie bitte in diesem Fall sehr schnell, da jede Verzögerung zu dauerhaften Schäden oder im schlimmsten Fall zum Tod führen könnte.

Versuchen Sie bitte nicht, das Tier selbständig zu behandeln, und verabreichen Sie keine für den Menschen zugelassene Medikamente, auch nicht im Notfall!

Der Tierarzt wird von Ihnen Informationen benötigen, die ihm die Behandlung erleichtern können. Wo hat sich das Tier aufgehalten? Was hat es gefressen?

Wenn möglich sollten Sie angefressene Pflanzenteile oder die verdächtige Giftquelle mitbringen, um ihm die Diagnose zu erleichtern.

Welche Pflanzen sind unbedenklich für Kaninchen?

Am besten ist es, jegliche Zimmerpflanzen von Kaninchen fernzuhalten. Denn auch vermeintlich unschädliche Pflanzen können Giftstoffe für das Tier enthalten, etwa durch chemischen Dünger.

Areca Palme
Die Areca Palme ist keine Gefahr für Kaninchen

Jedoch gibt es einige Pflanzen, die in der Regel ungefährlich sind für Kaninchen. Unter anderem diese:

  • Areca Palme
  • Bitterblatt
  • Bubikopf
  • Buntnessel
  • Chinesischer Hibiskus
  • Chrysanthemen
  • Dickblatt
  • Drehfrucht
  • Dreimasterblume
  • Efeu
  • Frauenhaarfarn
  • Geldbaum
  • Gerbera
  • Geweihfarn
  • Glockenblume
  • Gloxinie
  • Glücksklee
  • Goldfruchtpalme
  • Goldtrompete
  • Grünlilie
  • Hanfpalme
  • Kamelie
  • Katzengras
  • Kentia-Palme
  • Korbmarante
  • Mosaikpflanze
  • Mühlenbeckie
  • Phoenixpalme
  • Rosettendickblatt
  • Schamblume
  • Schiefteller
  • Schwertfarn
  • Steckenpalme
  • Zimmerahorn

Bitte beachten Sie, dass auch vermeintlich ungiftige Pflanzen nicht für den Verzehr geeignet sind. Im Handel gekaufte Blumen und Pflanzen sind meist mit Pflanzenschutzmitteln oder anderen Chemikalien behandelt, die ihrem Tier schaden könnten.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Auch wenn Kaninchen ihren Geschmacks- und Geruchssinn verwenden, um potenziell gefährliche Pflanzen zu vermeiden, sollten wir uns nicht vollständig darauf verlassen.

Besser ist es vorab Gefahrenquellen aus dem Bereich des Kaninchens zu entfernen, damit es gar nicht erst zu einer Vergiftung kommen kann.

Nicht nur Giftpflanzen stellen eine Gefahr dar, auch verdorbenes oder ungeeignetes Futter, Reinigungsmittel, falsch angewendete Medikamente und andere Giftstoffe können dem Tier Schaden zufügen.

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