Orchideen sind die Königinnen unter den Blumen. Das sagt man nicht nur einfach so, denn sie sind nicht nur bezaubernd schön – sondern auch äußerst anspruchsvoll: So eine Blumenkönigin darf man nicht falsch behandeln, sonst geht sie ein. Daher fragen sich auch viele Menschen, ob man Orchideen mit Kaffeesatz düngen kann.
Und tatsächlich kann man Orchideen mit Kaffeesatz düngen. Allerdings gilt: Sie sollten zudem noch geeignetes Orchideensubstrat mit zusätzlichen Nährstoffen verwenden. In Hydrokulturen funktioniert das Düngen von Orchideen mit Kaffeesatz nicht.
Was Sie alles wissen müssen, wenn Sie Ihre Orchideen mit Kaffeesatz düngen möchten, sowie weitere nützliche Tipps und Fragen zu diesem Thema erfahren Sie ausführlich in dem Text.
Kann man Orchideen mit Kaffeesatz düngen?
Wie bereits in aller Kürze beantwortet, können Sie Ihren Kaffeesatz zum Düngen Ihrer Orchideen verwenden. Der Teufel steckt aber im Detail: Denn der Kaffeesatz enthält nicht unbedingt alle notwendigen Nährstoffe, die Ihre Pflanze benötigt.
Sie sollten daher ein spezielles Orchideensubstrat (spezielle Orchideenerde) verwenden, um ganz sicherzugehen, dass Ihre Blume auch genügend Nährstoffe enthält und nicht aufgrund von einer Mangelversorgung eingeht.
Wenn Sie Ihre Orchideen in einer Hydrokultur (also ausschließlich im Wasser) aufziehen, funktioniert das Düngen mit Kaffeesatz leider nicht.
Wieso überhaupt mit Kaffeesatz düngen?
Viele Menschen werden ohne eine gute Tasse Kaffee am Morgen nicht richtig wach. Kaffeesatz ist jene dunkelbraune Masse, die nach dem Kaffeekochen im Filter zurückbleibt. In ihm sind viele nützliche Stoffe enthalten. Daher liegt die Überlegung nahe, den Kaffeesatz nicht einfach wegzuschmeißen, sondern ihn als Blumendünger weiterzuverwenden.
Die Eigenschaften von Kaffeesatz
Im Kaffeesatz sind neben Stickstoff, Phosphor und Kalium – die Pflanzen für ihr Wachstum benötigen – auch Antioxidantien, Gerbsäuren und Spuren von Koffein enthalten. Außerdem zieht er Regenwürmer an, die den Boden auflockern. Das ist in Gärten ein großer Vorteil.
Kaffeesatz kann aber nicht nur zum Düngen von Pflanzen wie Orchideen verwendet werden, sondern erweist sich auch bei der Schädlingsbekämpfung (zum Beispiel gegen sogenannte Trauermücken) als effektiv.
Sein saurer pH-Wert macht ihn vor allem bei solchen Pflanzen beliebt, die saure Böden bevorzugen und wirkt auch abschreckend auf Schnecken und Ameisen – diese Tiere können den Geruch von Koffein nicht ausstehen und meiden daher Pflanzen, die mit Kaffeesatz „gedüngt“ wurden. Orchideen mögen übrigens einen leicht sauren Boden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,4.
Die positiven Eigenschaften von Kaffeesatz auf einen Blick:
- Fällt ohnehin im Haushalt an
- Sehr kostengünstig (quasi kostenlos)
- Leicht sauer – ideal für Orchideen
- In Gärten: Regenwürmer werden angezogen
- Schreckt Ameisen und Schnecken ab
Wie dünge ich Orchideen mit Kaffeesatz?
Wenn Sie Ihre Orchideen mit Kaffee düngen wollen, müssen Sie ein paar Dinge beachten:
Lassen Sie den Kaffeesatz abkühlen.
Er sollte nicht zu heiß sein, wenn Sie ihn in die Orchideen geben, da sonst die feinen Wurzeln verbrennen können
Verwenden Sie nur trockenen Kaffeesatz
Wenn der Kaffeesatz noch feucht ist, kann er zu schimmeln anfangen – das wäre Gift für die empfindliche Orchidee.
Geben Sie nicht zu viel Kaffeesatz in den Topf
Andernfalls kann eine Kruste entstehen – das sieht nicht nur unschön aus, sondern verwehrt der Orchidee auch noch den notwendigen Sauerstoff.
Mischen Sie den Kaffeesatz mit Wasser
Lösen Sie etwa 100 g Kaffeesatz pro 3 Liter in Wasser auf und gießen Sie damit Ihre Orchideen. Achten Sie aber darauf, dass sich in der Folge kein Schimmel bildet.
Orchideen mit Hausmitteln düngen
Natürlich gibt es noch neben Kaffeesatz eine Reihe an anderen Hausmitteln, mit denen Sie Ihre Orchideen düngen können. Wir haben hier die wichtigsten für Sie aufgelistet. Bei allen Düngern gilt: Geben Sie Ihren Orchideen zunächst immer nur kleinere Mengen und beobachten Sie, wie gut Ihre Orchideen das vertragen. Geht es ihnen damit gut, können Sie die Menge nach und nach erhöhen.
Orchideen mit Bananenschalen düngen
Sie können Ihre Orchideen sehr gut auch mit Bananenschalen düngen. Zerkleinern Sie einfach die Schalen und kochen Sie sie mit etwas Wasser auf (etwa 100 g Bananen auf 1 Liter Wasser). Lassen Sie den Sud über Nacht stehen und gießen die Bananenschalen durch ein Sieb ab. Diesen „Bananenschalentee“ sollten Sie nochmals im Verhältnis von 1:5 mit Wasser verdünnen, bevor Sie damit Ihre Orchideen gießen. Achten Sie darauf, dass Sie am besten Biobananen verwenden, da andere Bananen in ihren Schalen meist Pestizide aufweisen.
Orchideen mit Hefe düngen
Auch Hefe lässt sich als Dünger für Orchideen verwenden. Am besten ist dazu Trockenhefe geeignet. Dazu lösen Sie einen Würfel Trockenhefe (gibt’s im Supermarkt) in circa zehn Liter Wasser auf und gießen Sie damit Ihre Blumen – aber natürlich nur so viel, damit sie nicht „unter Wasser“ stehen.
Orchideen düngen mit Bier
Unglaublich – aber wahr. Auch mit leckerem Bier können Sie Ihre Orchideen düngen. Dabei sollten Sie aber kein frisches Bier verwenden, sondern abgestandenes. Das passiert bei Partys ja sehr oft: Gäste brechen ein Bier an, trinken es aber nicht leer. Anstatt es wegzuschütten, können Sie es noch einen Tag stehen lassen, mit Wasser verdünnen und dann damit Ihre Orchideen gießen. Warum das gut ist? Im Bier ist Hopfen enthalten, der sich positiv auf Ihre Pflanzen auswirkt. Zudem wirkt er wie ein Kompost. Die Prozedur können Sie alle 4 bis 6 Wochen wiederholen. Sie haben so also eine hervorragende Ausrede, öfters Ihre Freunde und Freundinnen zu Partys einzuladen.
Reis- und Kartoffelwasser als Dünger für Orchideen
Wenn Sie Reis oder Kartoffeln kochen, bleibt im Normalfall immer etwas Wasser im Topf übrig, wenn Kartoffeln oder Reis gar sind. Auch dieses Wasser können Sie zum Düngen Ihrer Orchideen verwenden. Lassen Sie es dazu einfach abkühlen und gießen Sie es dann in Ihre Orchideen. Es versorgt Ihre geliebten Pflanzen mit Kalzium, Kalium und Vitamin B.
Welcher Dünger ist gut für Orchideen?
Am besten ist spezieller Orchideendünger, der exakt auf die Bedürfnisse Ihrer Orchideengattung abgestimmt ist. Dieser ist allerdings auch teuer. Wer sparen möchte, kann auch Universaldünger verwenden und diesen im Verhältnis von 1:10 mit Wasser mischen.
Im Normalfall sollten Sie Ihre Orchidee zwischen Frühling und Herbst, wenn sie sich im Wachstum befindet, alle zwei Wochen düngen. Dafür können Sie natürlich einen der oben genannten Dünger verwenden.
Welche Erde sollte man für Orchideen verwenden?
Verwenden Sie für Orchideen auf jeden Fall eine Erde, die sehr luftig ist, sodass die Orchideenwurzeln gut atmen können. In freier Wildbahn wachsen sie nämlich meist auf den Wurzeln anderer Bäume oder Sträucher, daher ersticken sie, wenn sie in zu dichter Erde wie Graberde wachsen. Orchideenerde sollte große, grobe Rindenstücke enthalten, die viel Luft durchlassen.
