Hornspäne als Erdbeerdünger – eine gute Idee?

Hornspäne als Erdbeerdünger – eine gute Idee?

Sie sehen nicht nur super aus, sondern schmecken auch fruchtig-süß und einfach nach Sommer. Doch bei Erdbeeren ist vieles anders als bei anderen Pflanzen. Wenn man sie selbst anbauen will, fragen sich daher viele, ob Hornspäne als Erdbeerdünger eine gute Idee sind.

Und tatsächlich ist es eine gute Idee, Hornspäne als Erdbeerdünger zu verwenden: Der Dünger ist eine biologische und natürliche Alternative zu Chemieprodukten. Allerdings enthalten Hornspäne wenig Kalium – ein Nährstoff, der nützlich für Erdbeeren ist.

Was sind aber überhaupt Hornspäne? Und was brauchen Ihre Erdbeeren zudem noch alles? Und wie viel Hornspäne benötigt man zum Düngen? Das alles erfahren Sie in diesem Artikel.

Hornspäne als Erdbeerdünger – eine gute Idee?

Erdbeeren benötigen wie alle anderen Pflanzen neben genug Wasser natürlich auch Nährstoffe. Denn sonst können sie nicht wachsen – und Sie letztendlich auch keine leckeren Früchte selber anbauen und dann genießen. Dabei ist es wichtig, welchen Dünger Sie verwenden, da die Erdbeere in dieser Hinsicht relativ hohe Ansprüche stellt.

Sie sollten auf jeden Fall zum Düngen einen organischen Dünger verwenden. Im Idealfall ist das natürlich ein speziell abgestimmter Beerendünger. Dieser ist jedoch kostspielig. Bei Hornspänen handelt es sich aber ebenfalls um einen organischen Dünger, der für Ihre Erdbeeren geeignet ist. Hornspäne sind in der Regel auch günstiger als spezielle Dünger.

Hornspäne verfügen über ideale Eigenschaften, die ihn zum geeigneten Dünger für Erdbeeren machen: Es ist nahezu ein reiner Stickstoffdünger, der quasi komplett aus tierischem Protein besteht. Im Gegensatz dazu enthält er aber kaum Kalium, Phosphat oder Schwefel, was den heimischen Gärten entgegenkommt, da diese ohnehin oftmals zu hohe Werte an diesen Stoffen aufweisen.

Hornspäne als Erdbeerdünger – eine gute Idee?
Man kann Erdbeeren mit Hornspänen düngen – andere Dünger eignen sich aber nicht

Diese Dünger sind nicht für Erdbeeren geeignet:

  • Kompost
    Da die Erdbeere sehr salzempfindlich ist, vertragen die Stauden keinen Kompost.
    Verwenden Sie stattdessen lieber Laubhumus oder Rindenkompost
  • Mineralische Dünger
    Diese Dünger enthalten zu viele Nährsalze. Das mögen die Erdbeeren gar nicht
  • Organische Dünger mit Guano-Anteilen
    Guano sind fossile Ausscheidungen von Seevögeln. Diese sind zwar für einige Pflanzen ideal – leider aber nicht für Erdbeeren.

Enthalten Hornspäne zu wenig Kalium für Erdbeeren?

Hornspäne enthalten zwar eine gute Portion an Stickstoff und Nitraten, allerdings wenig Kalium und Magnesium. Das benötigen aber Erdbeeren und überhaupt sämtliche Pflanzen (auch die fleischfressenden Pflanzen) neben Magnesium zur Photosynthese – da diese Stoffe aber in heimischen Gärten ohnehin zur Genüge vorhanden sind, müssen Sie im Prinzip nichts mehr hinzugeben. Es sei denn, Sie möchten Ihren Erdbeerertrag wirklich maximal erhöhen oder Ihr Garten verfügt über eine Mangelversorgung an Magnesium oder Kalium. Ein ideales Verhältnis von Kalium zu Magnesium beträgt 3:1.

Kaliumbedarf Erdbeeren: 11-25 mg K2O (Kaliumoxid) / 100 g Boden
Magnesiumbedarf Erdbeeren: 8-12 mg Mg/ 100 g Boden

Überprüfen Sie gegebenenfalls Ihre Bodenwerte mithilfe von geeigneten Tests und geben Sie einen Kalium- und Magnesiumdünger hinzu.

Wann sollte man Erdbeeren mit Hornspänen düngen?

Erdbeeren sollte man bereits im Frühjahr mit Hornspänen düngen. Je nach Böden sollten Sie dann noch einen Kaliumdünger hinzugeben, um eine optimale Nährstoffversorgung zu gewährleisten. Außerdem können Sie nochmal im August oder September nachdüngen.

Hornspäne als Erdbeerdünger – eine gute Idee?
Wenn Erdbeeren zu wenig Kalium haben, können sie nicht so gut wachsen

Was sind Hornspäne?

Hornspäne sind, wie der Name schon sagt, geschrotete Hörner von Huftieren. Meistens werden dazu die Hörner von Rindern genommen. Bei Hornspänen handelt es sich also um einen tierischen Dünger – so werden die Schlachtabfälle sinnvoll weiterverwendet.

Hornmehl, Hornschrot, Horngrieß oder Hornspäne – was ist der Unterschied?

Hornmehl, Horngrieß Hornspäne oder Hornschrot werden alle aus dem gleichen Material gewonnen – nämlich aus den Hörnern von Tieren. Dabei unterscheiden sie sich aber in ihrer Wirkungsweise:

  • Hornmehl
    Hier werden die Hörner nicht nur geschrotet, sondern zu feinem Mehl gemahlen – die einzelnen Stückchen sind höchstens einen Millimeter groß. Der Boden kann die Nährstoffe so schneller aufnehmen. Er eignet sich also zur schnellen Nährstoffversorgung der Erdbeeren.
  • Horngrieß
    Er ist etwas grobkörniger als das Mehl, aber nicht so grob wie der Hornschrot. Die einzelnen Teile sind zwischen einem und fünf Millimeter groß. Die Nährstoffe werden langsamer als bei dem Mehl an den Boden verteilt, dafür reicht der Vorrat an Nährstoffen auch länger.
  • Hornschrot / Hornspäne
    Zwei Bezeichnungen, ein Stoff: Die geschroteten Hörnerteilchen sind oft größer als 5 mm. Der Boden nimmt die Nährstoffe zwar nicht so schnell auf wie beim Hornmehl oder Horngrieß – dafür hält die Versorgung aber auch länger. Sie lohnen sich daher gegenüber dem Hornmehl auf lange Frist gesehen.

Hornspäne:

Hornspäne als Erdbeerdünger – eine gute Idee?
Hornspäne Von Dr. Eugen Lehle – Eigenes Werk (own work) http://bodenlabor.de, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5095098

Hornmehl

Hornspäne als Erdbeerdünger – eine gute Idee?
Hornmehl Von Dr. Eugen Lehle – eigene Arbeit http://bodenlabor.de, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5094668

Sind Hornspäne Stickstoffdünger?

Ja, bei Hornspänen handelt es sich zwar um organische Dünger, allerdings weisen sie auch einen hohen Stickstoffgehalt auf. Dagegen enthalten sie kaum Kalium oder Phosphor. Das kommt den heimischen Gärten entgegen – sie haben davon ohnehin genug. Der Prozentsatz von Stickstoff kann je nach Körnung unterschiedlich hoch ausfallen:

Hornmehl:
10 – 13 % Stickstoff
5 % Phosphor
7 % Calcium

Horngrieß:
12 – 14 % Stickstoff
6 – 8 % Phosphor
7 % Calcium

Hornspäne / Hornschrot:
9 – 14 % Stickstoff
6 – 8 % Phosphor
7 % Calcium

Kann man Hornspäne mit Wasser aussähen?

Natürlich können Sie auch Hornspäne im Wasser aussähen, um so Ihre Pflanzen mit Stickstoff, Phosphor und Calcium zu versorgen. Das ist besonders für Rasenflächen geeignet. Ein weiterer Vorteil: Die Pflanzen können die Nährstoffe blitzschnell aufnehmen, wenn sie in Wasser gelöst wurden.

Mischen Sie dazu einfach die benötigte Menge an Hornspänen mit Wasser. Dazu eignet sich natürlich das Hornmehl am besten, da Sie so ein nahezu vollständig aufgelöstes Gemisch erhalten, das sich ideal verteilen lässt.

Wie viel Hornspäne pro Quadratmeter brauche ich?

Pro Quadratmeter reichen etwa zwei Hände voll, also circa 60 bis 120 Gramm Hornspäne oder Hornmehl. Entscheidend dabei ist auch, wie oft Sie düngen möchten.

Kann man Hornspäne für Kübelpflanzen verwenden?

Für Kübel- und Zimmerpflanzen sind Hornspäne leider nicht so gut geeignet – besonders dann, wenn sie in geschlossenen Räumen stehen. Der Grund: Hornspäne verbreiten einen sehr intensiven Geruch. Die Zugabe von Wasser verstärkt diesen zusätzlich.

Wenn Sie allerdings die Kübelpflanzen im Freien stehen haben oder Sie der Geruch nicht stört, ist nichts dagegen einzuwenden, Hornspäne auch für Kübelpflanzen zu verwenden.

Hornspäne – darauf sollten Sie achten

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Herstellern von Hornmehl sind nur geringfügig. Ganz selten werden den Spänen oder dem Mehl Rizinusschrot beigemischt. Im Zweifelsfall lesen Sie die Inhaltsangaben der Produkte. Hornspäne erhalten Sie bereits ab etwa 1,50 € / Kilogramm.

Hornspäne als Erdbeerdünger – eine gute Idee?
Hornspäne werden durch das Schroten von Tierhörnern gewonnen – doch es gibt auch tierfreie Alternativen

Tierfreie Alternativen zu Hornspänen

Da Hornspäne wie bereits erwähnt aus den Hörnern von Tieren (meistens Rindern) hergestellt werden, liegt es auf der Hand, dass sich viele vegane Alternativen wünschen. Und die gibt es auch: Malzkeim-Dünger, Vinasse oder Traubentrester sind pflanzliche Alternativen zu Hornspänen. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass diese Varianten etwa nur 3 – 5 % Stickstoff enthalten

Daneben gibt es auch „vegetarische“ Alternativen: In Guano (Vogelkot), Pferdemist oder auch Wolle können zur Stickstoffversorgung der Pflanzen benutzt werden. Sie haben fast genauso viel Stickstoff wie Hornspäne.

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