Es summt und brummt, und es wird fleißig Honig gesammelt – dabei kann es sich nur um einen fleißigen Bienenschwarm handeln. Viele Menschen mögen Bienen und wollen den bedrohten Tierchen das Überleben helfen. Daher versuchen sich viele als Hobby-Imker – oder planen es. Doch dieser Schritt will gut geplant sein, denn das bedeutet viel Arbeit. Aber wie viel Arbeit ist Imkern genau?
Wir verraten es Ihnen: Als Faustregel gelten 10 Arbeitsstunden pro Jahr und Bienenvolk. Dabei variiert das Arbeitsaufkommen stark: Im Mai und Juni ist es besonders hoch. Bis man gut imkern kann, vergehen locker ein bis zwei Jahre. Besonders in den ersten Jahren ist die Arbeitsbelastung daher wesentlich höher.
Das war in aller Kürze die Antwort auf die Frage, wie zeitintensiv Imkern ist. Im folgenden Artikel erklären wir Ihnen, welche Arbeiten beim Imkern anfallen und was Sie alles brauchen, damit sich die Bienenvölker bei Ihnen wohlfühlen.
Wie viel Arbeit ist Imkern?
Wie wir bereits geschrieben haben, benötigen Sie pro Volk und Jahr etwa 10 Arbeitsstunden. Allerdings ist der Aufwand am Anfang deutlich höher, denn neben dem Besorgen der ganzen Anschaffungen (Material, Bienenvölker) müssen Sie eventuell auch noch in einem Imkerkurs lernen, wie man richtig mit den Bienen umgeht. Unterschätzen Sie also den Arbeitsaufwand gerade am Anfang nicht.
Was muss man alles beim Imkern tun?
Als Imker haben Sie natürlich die große Aufgabe, sich um das Wohlergehen der Bienen zu kümmern. Dabei fallen dementsprechend kleinere „Teilaufgaben“ an:
1) Einen Kurs zum Hobby-Imkern belegen
Obwohl die Ausbildung hierzulande nicht verpflichtend ist, empfehlen wir angehenden Hobby-Imkern und Imkerinnen dringend, sich in einem geeigneten Kurs dafür das nötige Wissen anzueignen. Denn natürlich können Sie viel in Büchern oder im Internet lesen – aber gerade bei der Arbeit mit so sensiblen Tierchen geht doch nichts über ein Lernen in der Praxis. In solchen Kursen werden Sie entsprechend von erfahrenen Imkern angeleitet.
Ein Kurs für Hobby-Imker dauert bei Stadtbienen.org zum Beispiel über mehrere Termine verteilt 14 Stunden und kostet etwa 370 €. Start ist meistens im Frühjahr.
Wenn Sie allerdings eine staatlich anerkannte Imker-Ausbildung machen wollen, dauert diese ganze drei Jahre. Dabei handelt es sich dann aber um eine Berufsausbildung zur Tierwirtin / zum Tierwirt Fachrichtung Imkerei. Wenn Sie Hobby-Imker bzw. Imkerin werden wollen, benötigen Sie diese nicht.
2) Die nötigen Anschaffungen besorgen
Bienenstöcke, Kästen (sogenannte „Beuten“), Schutzausrüstung und Bienenvölker fallen nicht einfach vom Himmel – Sie müssen sie also in entsprechenden Einrichtungen bzw. Läden kaufen. Neben zahlreichen Online-Shops finden Sie auch in lokalen Imker-Shops alles, was Sie benötigen. Planen Sie dafür auch circa vier bis fünf Stunden Zeit ein – denn schließlich sollten Sie nicht einfach planlos das nächstbeste Produkt kaufen, das Ihnen in die Hände fällt.
3) Die Bienenvölker pflegen
Haben Sie alles eingekauft, gilt es, das Verhalten der Tiere genau zu beobachten. Das gilt auch für die Vorräte und Beuten, sowie die Tracht und das Wetter. Im Zweifelsfall müssen Sie sich dann auch noch um die Probleme der Bienen kümmern. Ein bis zwei Kontrollgänge zu Ihrem Bienenvolk pro Woche sollten Sie dafür auf jeden Fall einplanen. Je nach Anfahrt brauchen Sie dafür 1 bis 2 Stunden pro Woche. Im Winter reduziert sich das dann auf einen Kontrollgang pro Monat.
4) Die Ernte
Sind die Waben gut mit Honig gefüllt (spätestens Ende Juli/Anfang August), ist es Zeit für die Ernte. Dafür müssen auch einige Arbeitsschritte beachtet werden:
- Die Waben entnehmen
Schneiden Sie am Vorabend der Ernte die Honigwaben durch. Dann können Sie sie am frühen Morgen entnehmen - Honiggewinnung
Zerkleinern Sie die Waben zerkleinern bzw. lassen Sie sie durch eine Siebkonstruktion laufen, um so den Honig von Wachs zu trennen. Ein Honigsieb kann Ihnen die Arbeit erleichtern - Weiterverarbeitung
Den Honig können Sie prinzipiell zwar gleich in Gläser abfüllen und verkaufen (oder selber essen), allerdings macht es oft Sinn, den Honig noch durch ein Sieb oder Abseihtuch zu geben. So werden kleine Wachskrümel herausgefiltert. Je nach Art des Honigs müssen Sie ihn dann auch noch cremig rühren oder können ihn einfach hart werden lassen - Nachsorge
Nach der Honiggewinnung stellen Sie die Trägerleisten zurück in die Bienenkiste. So werden diese von den Bienen saubergeputzt. Die hintere Querleiste können Sie wieder als Anschlag einsetzen - Wachsverarbeitung / Reinigung
Natürlich müssen Sie alle benötigten Utensilien auch wieder saubermachen. Das Wachs können Sie natürlich dazu benutzen, um daraus Kerzen zu ziehen. Eine Alternative, es an Mittelwand-Händler zu verkaufen, oder es gegen neue Mittelwände einzutauschen
Sie sehen also: Die Ernte verschlingt einen Großteil der Arbeitszeit eines Imkers.
- Verkauf und Vermarktung
Wollen Sie Ihren Honig verkaufen? Dann müssen Sie auch dafür entsprechend viel Zeit investieren. Dabei hängt der Arbeitsaufwand natürlich davon ab, in welchem Ausmaß Sie zum Bienenhändler avancieren wollen: Soll es der Verkauf im privaten Umfeld an Freunde oder Bekannte sein? Dann hält sich der Aufwand in Grenzen. Wenn Sie allerdings planen, diesen auf Wochenmärkten oder gar im Internet zu verkaufen, benötigen Sie eine entsprechende Internetpräsenz – und natürlich auch ein entsprechendes Marketing. Dabei muss natürlich nicht nur das Design stimmen, sondern auch die Texte. Wen wir an dieser Stelle ein bisschen Eigenwerbung machen dürfen: Einen guten Werbetexter finden Sie beispielsweise hier.
Was benötige ich als Imker-Anfänger?
Neben viel Geduld und Tierliebe brauchen Sie natürlich ein ganzes Arsenal an Ausrüstung, um den Bienen ein möglichst gutes Leben und damit eine hohe Honigausbeute zu ermöglichen.
Folgende Utensilien benötigen Sie, wenn Sie mit dem Imkern anfangen wollen:
- Schutzausrüstung
Dazu gehören Helm und Handschuhe, aber auch ein ganzer Anzug und die Schuhe. - Bienen-Werkzeug
Besen, Haken, Raucher, Königinnenclips und vieles mehr.
Sie können es sich natürlich auch einfach machen und ein ganzes Imker-Ausrüstungs-Komplettset* online bestellen. Dennoch benötigen Sie dann noch weitere Dinge:
- Beuten
Das ist sozusagen die „Wohnung“ für die Bienen – hier leben sie. - Mittelwände
- Rähmchen
Zudem ist es noch sinnvoll, wenn Sie über ein Auto oder gar einen eigenen Transporter verfügen – mit diesem können Sie alle Geräte und später auch den geernteten Honig transportieren. Außerdem ist ein Auto immer eine gute Wahl, wenn Sie beispielsweise Möbel transportieren wollen. In der Bahn dürfen Sie das nämlich nicht!
Wie viel verdient man als Imker?
Als professioneller Imker verdienen Sie etwa 2300 € brutto im Monat – bei 40 Wochenstunden. Es ist also ein relativ bescheidener Verdienst. Allerdings sollten Sie das Imkern vielleicht erstmal als Hobby betreiben – denn es bringt Ihnen nicht nur einen kleinen Nebenverdienst und leckeren, gesunden Honig: Sie helfen, die bedrohten Bienen zu retten. Zudem ist es mehr wert als jedes Geld der Welt, wenn man sich um andere Lebewesen kümmern kann. Ganz wichtig dabei ist jedoch, dass Sie sich gründlich dafür ausbilden lassen, denn sonst schaden Sie den Bienchen mehr, als dass Sie ihnen helfen!
Wir hoffen, dass wir Ihnen Ihre Fragen beantworten konnten und wünschen Ihnen viel Spaß, Freude und Glück mit Ihren Bienen!
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