Der Apfelbaum ist ein Liebling in unseren Gärten. Das hat gute Gründe, so ist er unkompliziert in der Pflege und trägt jedes Jahr reichlich Früchte. Bevor wir jedoch einen Apfelbaum pflanzen oder Veränderungen in der Nähe des Baums vornehmen, sollten wir uns über die Wurzeltiefe informieren. In diesem Artikel gehen wir deshalb der Frage nach: Wie tief wurzeln Apfelbäume? Sind sie Tief- oder Flachwurzler? Hier ist die Antwort in aller Kürze:
Auch wenn sich jede Sorte etwas unterscheidet, Apfelbäume sind in der Regel Flachwurzler. Ihre Wurzeln wachsen eher in die Breite als in die Tiefe. Der größte Teil des Wurzelballens wächst in 1 m Tiefe, in der Breite können sie mehrere Meter lang werden. Werden die flachen Wurzeln durch etwa bauliche Veränderungen verletzt, kann der Baum dies nicht durch tiefere Wurzeln kompensieren. Die Wurzeln sind essenziell für die Standhaftigkeit des Apfelbaums.
Wem die kurze Antwort nicht ausführlich genug war, sollte weiterlesen. Wir schauen uns die Wurzeln von Apfelbäumen etwas genauer an und geben Ihnen einen Tipp, wie Sie ganz einfach die Wurzeltiefe anhand der Größe der Baumkrone ablesen können. Zudem beschäftigen wir uns mit dem Einpflanzen sowie dem Umpflanzen von alten Bäumen.
Wie tief wurzelt ein Apfelbaum?
Der Apfelbaum ist einer der ältesten kultivierten Bäume auf der Erde. Schließlich sollen bereits die ersten Menschen, Adam und Eva, von den süßen Früchten genascht haben. Und tatsächlich reichen die Spuren der ersten Apfelbäume Jahrtausende zurück.
Nicht nur haben Äpfel eine lange Geschichte, sie sind auch äußerst vielfältig. So soll es weltweit über 30.000 Apfelsorten geben und jährlich kommen weitere hinzu. Hier in Deutschland lassen sich etwa 2.000 verschiedene Sorten ausfindig machen und viele davon haben auch den Weg in unsere Gärten gefunden.
Apfelbäume sind Flachwurzler
Auch wenn die Geschichte und Vielfalt der Bäume interessant ist, beschäftigen wir uns heute größtenteils mit den Wurzeln der Bäume. Diese unterscheiden sich mitunter gravierend von denen anderer Baumsorten.
Apfelbäume gehören nämlich zu den sogenannten Flachwurzlern, ihre Wurzeln wachsen eher in die Länge als in die Tiefe. Wie tief ein Apfelbaum genau wurzelt, hängt von verschiedenen Kriterien ab.
Ein Faktor ist die Apfelbaumsorte, kleinwüchsige Sorten bilden in der Regel auch kürzere Wurzeln aus. Aber auch der Untergrund entscheidet über die Wurzeltiefe, in einem lockeren Boden breiten sich die Wurzeln schneller und größer aus. Ist die Erde reich an Wasser und Nährstoffen, müssen die Wurzeln nicht sehr tief wurzeln. Findet der Baum nicht genügend Nahrung, wurzelt er tiefer.
Auch wenn sich die verschiedenen Apfelbaumsorten in der Wurzeltiefe unterscheiden, verglichen mit vielen anderen Bäumen gehen die Wurzeln nicht besonders tief. In den meisten Fällen befindet sich der Großteil des Wurzelballens im oberen Meter der Erdschicht. Viel mehr wachsen die Wurzeln in die Breite, es ist nicht ungewöhnlich, dass sie mehrere Meter weit wachsen.
Faustregel zur Berechnung der Wurzelbreite
Wem diese Antwort nicht präzise genug war, sollte nicht gleich verzweifeln. Da Apfelbäume sich voneinander unterscheiden, ist es recht schwierig allgemeine Aussagen zu treffen. Trotzdem könnte es möglich sein, die Wurzelgröße Ihres Apfelbaums etwas genauer einschätzen zu könnten.
Wir hatten Ihnen eine Methode zur schnellen Ermittlung der Wurzelbreite versprochen. Bevor wir sie Ihnen zeigen, ein paar kleine Hinweise vorab:
- Bei der Methode handelt es sich um eine Faustregel, nicht um eine exakte Wissenschaft.
- Besonders die kleinen Zuchtformen können nicht mit der Faustregel berechnet werden. Die Wurzeln sind in dem Fall deutlich länger, als die Formel angibt.
- Wird der Baum jährlich geschnitten, ist die Regel nicht anwendbar.
Die Faustregel ist zwar nur bedingt anwendbar, aber wir möchten Sie Ihnen trotzdem nicht vorenthalten, schließlich lassen sich in einigen Fällen Rückschlüsse auf die Wurzelbreite ziehen. Hier ist sie:
Die Wurzeln sind etwa so breit wie die Baumkrone.
Hat ein Apfelbaum also eine besonders breite Baumkrone, dann können wir auch davon ausgehen, dass die Wurzeln äußerst breit und tief in die Erde reichen.
Apfelbaumwurzeln können Schäden verursachen
Ein Garten ganz ohne Bäume ist für viele undenkbar. Dennoch sollten wir bei der Wahl des Standorts behutsam vorgehen, denn schließlich können die Wurzeln so einiges anrichten.
Angehobene Pflasterflächen oder beschädigte Leitungen sind wohl die häufigsten Schäden, die zu stark gewachsene Wurzeln anrichten können. Bei einem Altbau könnte zudem das Fundament angegriffen werden. Besonders aufpassen sollten beim Abstand zum Nachbargrundstück, denn hier könnte der Fall schnell zum Rechtsstreit ausufern.
Zwar wachsen die Apfelbaumwurzeln nicht so unaufhaltsam, wie etwa Weiden oder Pappeln, aber wir sollten trotzdem auf genügend Freiraum achten. Denn es braucht keine besonders großen oder aggressiven Wurzeln, um etwa einen Pflasterbelag anzuheben. Damit wir die Gefahren besser einschätzen können, schauen wir uns die Wurzeln eines Apfelbaums etwas genauer an.
Wie sehen Apfelbaumwurzeln aus?
Der größte Teil des Wurzelballens nicht sehr tief im Boden verankert, lediglich einzelne Wurzeln reichen noch weiter in die Erde. Wenn in der Tiefe sich noch Wurzeln finden, kann dies darauf hindeuten, dass der Baum in den oberen Erdschichten nicht genügend Nährstoffe und Wasser gefunden hat.
Mit dem angeeigneten Wissen über die Wurzeln können wir uns jetzt dem Pflanzen von Apfelbäumen widmen. Wir sehen uns erst an, wie tief man einen Apfelbaum pflanzt und etwas später sagen wir Ihnen, ob man einen alten Baum umpflanzen kann.
Wie tief muss man einen Apfelbaum pflanzen?
Die beste Pflanzzeit für einen Apfelbaum ist der Herbst, genau zu der Zeit, wenn die Blätter der anderen Bäumen bereits abgefallen sind. Wählen Sie einen möglichst milden und feuchten Tag für Ihr Vorhaben aus.
Da zu dieser Zeit die Temperaturen bereits deutlich abgekühlt sind, kann der Baum seine ganze Kraft auf das Bilden neuer Wurzeln konzentrieren, ohne ständig gegossen werden zu müssen. So kann der neu gepflanzte Baum bereits bis zum nächsten Frühjahr deutliche Fortschritte machen.
Größe des Pflanzlochs
Man kann Apfelbäume wurzelnackt oder im Topf kaufen. Wenn er im Topf kommt, sollte das Pflanzloch mindestens die doppelte Größe des Erdballens haben. Bei wurzelnackten Bäumen sollte das Loch etwa 60 Zentimeter breit sein.
Wie tief pflanzen?
Zum Abschätzen der benötigten Tiefe legen wir einfach einen Spaten oder einen Zollstock über das gegrabene Loch und setzen den Apfelbaum probeweise ein. Wenn die Veredelungsstelle etwa eine Handbreit über der Erdoberfläche liegt, haben wir tief genug gegraben. Denn die Verdickung oder der leichte Knick am unteren Stamm, sollte rund 10 Zentimeter über dem Boden liegen.
Abstand einhalten
Da die Wurzeln sehr breit wurzeln können, sollten wir genügend Abstand zu anderen Pflanzen, Bäumen, Wegen oder Bauwerken einhalten. Bei einem Buschbaum sollte der Abstand mindestens 2,50 Meter betragen, bei Halbstämmen sollten es besser 10 Meter sein. Eine sehr ausführliche Anleitung zum Pflanzen von Apfelbäumen finden Sie hier.
Kann man einen Apfelbaum umpflanzen?
Ihr Apfelbaum wirft Ihnen zu viel Schatten aufs Haus oder er steht zu nah an Nachbars Zaun? Wenn Sie früh genug merken, dass Ihr neu gepflanzter Apfelbaum ungünstig steht, könnten Sie vielleicht noch einmal umpflanzen.
Je nach Größe des Baums könnte das Vorhaben in den ersten paar Jahren nach dem ersten Einpflanzen noch gelingen. Steht er allerdings bereits länger als vier Jahre, wird es problematisch mit dem Umpflanzen. Schließlich ist er dann bereits so fest verwurzelt, dass es schwierig wird, diese ohne Beschädigung an einen neuen Ort umzusetzen. Eine ausführliche Anleitung dazu finden Sie hier.
Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Hätten Sie gedacht, dass Apfelbäume Flachwurzler sind? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.
