Es gibt doch nichts Schmackhafteres als Erdbeeren aus dem eigenen Garten. Aber wer sie selbst züchten möchte, benötigt ein wenig Hintergrundwissen. In diesem Artikel beschäftigen wir uns deshalb mit der Frage: Wie tief wurzeln Erdbeeren? Sind sie Flach- oder Tiefwurzler? Hier ist die Antwort vorab:
Erdbeeren sind Flachwurzler. Sie haben sehr feine Wurzeln, die eher in die Breite als in die Tiefe wachsen. Die Wurzeltiefe beträgt dabei oftmals weniger als 15 cm. Man benötigt deshalb keine besonders tiefen Töpfe, um die schmackhaften Beeren zu pflanzen.
Das war die kurze Antwort auf die Frage, doch es gibt noch so viel mehr zu entdecken. Wir gucken uns die Wurzeltiefe von Erdbeeren etwas genauer und klären, wie viel Platz die Pflanzen brauchen.
Wie tief wurzeln Erdbeeren?
Erdbeeren werden auch die Königin der Beeren genannt – und das aus gutem Grund. Sie sind süß, saftig, schmecken einfach köstlich und sind dabei auch noch äußerst gesund. Kein Wunder, dass viele Hobbygärtner die recht pflegeleichte Pflanze auch in ihrem Garten sehen wollen.
Hätten Sie es gewusst? Rein botanisch handelt es sich bei der Erdbeere übrigens gar nicht um eine echte Beere. Sie ist eine sogenannte Sammelnussfrucht. Das interessante dabei ist: Es handelt sich nur scheinbar um eine Frucht. Denn die eigentlichen Früchte der Erdbeere sind die kleinen Körner an der Oberfläche und bei diesen handelt es sich um Nüsse.
Sollte Sie dieser kleine Ausflug in die Botanik verwirrt haben, sollten Sie nicht gleich verzweifeln. Denn ganz gleich, um was es sich bei der Erdbeere handelt, auf den Geschmack und die Wurzeltiefe hat dies keinen Einfluss.
Erdbeeren sind Flachwurzler
Die Wurzeln der Erdbeeren reichen nicht sonderlich tief in den Boden. Sie haben ein sehr feines Wurzelwerk, das eher in die Breite als in die Tiefe wächst. Gerade einmal 15 cm tief ranken sie in den meisten Fällen in die Erde.
Wobei die Wurzeltiefe von Erdbeeren natürlich auch von der gewählten Erde abhängig ist. Wenn der Boden sehr sandig und locker ist, können die Wurzeln auch mal bis zu 30 cm in die Erde reichen.
Die relativ geringe Wurzeltiefe macht die Pflanzen nicht nur zu einer schmackhaften Ergänzung in ihrem Garten, sondern sie kann auch ohne Weiteres in Töpfen oder Kübeln auf dem Balkon gepflanzt werden.
Vorsicht ist allerdings bei Unkraut geboten. Durch ihre flachen Wurzeln konkurrieren Erdbeeren mit ihrer Umgebung um die wenigen Nährstoffe in den oberen Schichten des Bodens. Wenn Unkraut die Überhand nimmt, schmälert das die Ernte erheblich. Man sollte deshalb gerade bei Flachwurzlern immer auf der Hut sein und schnell zur Tat streiten.
Wie viel Tiefe brauchen Erdbeeren?
Gerade wer seine Pflanzen in einen Topf oder ein kleines Beet pflanzen möchte, sollte die benötigte Tiefe der Gefäße ausfindig machen. Erdbeeren sind durch ihre flachen Wurzeln in dieser Hinsicht sehr anspruchslos.
Gerade einmal 20 cm Tiefe sind in den meisten Fällen vonnöten, mehr Platz wäre aber natürlich trotzdem besser. Sollte die Wurzeln einmal an ihre Grenzen kommen, wachsen sie einfach weiter in die Breite. Ist jedoch generell zu wenig Platz im Behälter, leidet die Ernte.
Erdbeeren brauchen mindestens 20 cm Tiefe und 30 cm Abstand
Deshalb ist neben der Tiefe, auch der Abstand der Pflanzen sehr wichtig. Man sollte mindestens 30 cm Platz zwischen zwei Pflanzen lassen. So können sich die Wurzeln gut ausbreiten, ohne die benachbarten Pflanzen zu behindern.
Der Platzbedarf hängt auch von der Sorte ab, so benötigen kleine Waldbeerensorten etwas weniger Platz.
Kann man Erdbeeren im Topf lassen?
Erdbeeren gedeihen wunderbar im Topf – solange die Rahmenbedingungen stimmen. Die Gefäße, in denen man die Pflanzen kaufen kann, sind in den meisten Fällen jedoch zu klein. Ein Umtopfen ist daher dringen notwendig, wirklich kompliziert ist dies nicht. Hier finden Sie eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Wässern Sie die Pflanzen, indem der Topf in für ein paar Sekunden in Wasser eingetaucht wird. So saugen sich die Wurzeln voll und sind bereit für den Umzug in ein neues Gefäß.
- Danach entnehmen Sie den Wurzelballen vorsichtig aus dem alten Topf.
- Setzen Sie die Erdbeere in das vorbereitete Pflanzloch. Das Herz der Pflanze sollte über der Erdoberfläche liegen, auch nach dem Hinzufügen von weiterer Erde. Das Loch sollte im Idealfall doppelt so breit sein wie der Wurzelballen und die Erde muss gut gelockert sein. Niemals sollten die feinen Wurzeln gequetscht werden.
- Achten Sie zudem darauf, dass das Gefäß Abtropflöcher, sowie eine Drainageschicht hat. Diese sollte aus Tonscherben oder Kies sein und wenige Zentimeter hoch sein. So kann das Wasser ablaufen und Staunässe wird verhindert.
- Setzen Sie den Wurzelballen, sachte in die Erde und geben Sie zusätzliche Erde hinzu, ohne das Herz der Pflanze damit zu bedecken.
- Klopfen Sie die Erde etwas fest und wässern Sie kräftig nach.
Wie Sie sehen, ist das Pflanzen von Erdbeeren nicht sehr kompliziert. Solange Sie den nötigen Platz und Pflege bekommen, handelt es sich bei den Pflanzen eher um unkomplizierte Zeitgenossen.
Welche Erde wählen?
Normale Gartenerde mit viel Hummus ist ausreichend für die Pflanzen. Der pH-Wert ist im besten Fall leicht sauer sein, ideal sind 5,5 – 6,5 pH. Wichtig: die Erde sollte locker und luftdurchlässig sein. Hornspäne können zusätzliche Nährstoffe, vor allem aber Spurenelemente liefern.
Welcher Standort?
Erdbeeren brauchen viel Sonne, um schmackhafte Früchte zu bilden. Ein vollsonniger Standort ist somit ideal.
Wie gießen?
Beachten Sie die unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Sorten. Generell sollte man in den sehr frühen Morgenstunden im besten Fall mit etwas saurem Regenwasser gießen. Direkt nach dem Pflanzen müssen die Beeren stark gewässert werden. Die ersten Wochen benötigen die Pflanzen etwas mehr Wasser, übertreiben sollte man es allerdings nicht, denn zu viel Feuchtigkeit kann das Wurzelwachstum behindern. Gießen Sie immer direkt auf die Wurzeln und niemals auf die Blätter oder Blüten. Lieber gießen Sie etwas öfters und dafür weniger, um Staunässe zu verhindern. Im Hochsommer sollte man die Pflanzen öfters und kräftiger gießen, aber gleichzeitig darauf achten, dies in den frühen Morgenstunden oder am Abend geschieht.
Welche Erdbeersorten eignen sich?
Erdbeere ist nicht gleich Erdbeere, das merkt man spätestens, wenn man im Fachhandel vor einer riesigen Auswahl an verschiedenen Sorten steht. Es kommen immer neue Züchtungen hinzu und mittlerweile gibt es bereits über 1.000 auswählbare Sorten.
Die einzelnen Pflanzen unterscheiden sich unter anderem in der Größe, der Farbe und dem Geschmack der Früchte. Manche tragen dauerhaft Erdbeeren, andere hingegen kann man nur einmal im Jahr ernten. Auch den Zeitpunkt der Ernte lässt sich anhand einer wohlüberlegten Auswahl bestimmen.
Um Ihnen die Wahl etwas zu vereinfachen, sollten Sie sich die beiden folgenden Fragen stellen:
- Einmaltragende oder immertragende Pflanzen? Wie der Name schon vermuten lässt, tragen einmaltragende Pflanzen nur einmal pro Jahr Früchte. Mehrmalstragende Sorten hingegen tragen öfters Früchte. Nach einer kleinen Ruhepause bilden sie weitere Früchte aus, die Ernte ist jedoch zunehmend weniger und die Erdbeeren sind kleiner.
- Im Garten oder im Topf? Je nachdem, ob Sie die Pflanzen im Garten oder in einem kleinen Gefäß etwa auf dem Balkon setzen möchten, sollten Sie die Erdbeersorte passend wählen. Die für den Topf geeigneten Sorten fallen meist kleiner aus und bilden nicht so große Früchte, sie sind immertragende Pflanzen, auch Monatserdbeeren genannt. Nicht ohne Grund werden im professionellen Erdbeeranbau einmaltragende Pflanzen verwendet, bilden diese doch große und sehr schmackhafte Früchte aus.
Bei all den verschiedenen Möglichkeiten kann die Wahl sehr schwer sein. Wer sich einen Überblick über die einzelnen Sorten verschaffen möchte, findet hier die besten Erdbeersorten für den Garten und Balkon.
Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Für welche Erdbeersorte werden Sie sich entscheiden und pflanzen Sie diese in einem Topf oder im Garten? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.
