Sie bestäuben die Blüten, sammeln damit Nahrung für ihr Volk und versüßen uns nebenbei mit ihrem Honig noch das Leben: Bienen sind schon tolle Tierchen. Genau wegen des Honigs halten viele Menschen Bienen auch als Tiere. Dabei fragt sich so mancher Hobbyimker aber: Wie viele Bienen braucht man für 1 kg Honig?
30.000 Bienen produzieren 1 kg Honig in 30 Tagen. Das lässt sich so berechnen: Für 1 Kilogramm Honig werden ca. 3 kg Nektar benötigt, was ungefähr 60.000 Honigblasenfüllungen entspricht. Im Schnitt werden dazu 3 Millionen Blütenbesuche benötigt – ein ganzes Volk (40.000 Bienen) schafft etwa 200.000 Blüten pro Tag.
Das war die kurze Antwort auf die Frage, wie viele Bienen man für 1 kg Honig benötigt. Wir dröseln die ganze Rechnung noch leicht verständlich und nachvollziehbar für Sie auf. Außerdem geben wir Ihnen interessante Informationen rund um die fleißigen Bienchen.
Wie viele Bienen braucht man für 1 kg Honig?
Setzen wir uns erstmal damit auseinander, warum Sie sich diese Frage überhaupt stellen: Wollen Sie wissen, wie viel Honig Sie von einem durchschnittlichen Bienenvolk pro Jahr „ernten“ können? Dann wäre die Antwort etwa zwischen 20 und 30 kg. Das ist dann wichtig, wenn Sie beispielsweise mit dem Gedanken spielen, Imker zu werden und sich beispielsweise den zu erwartenden Honigertrag ausrechnen wollen. (Wenn Sie das vorhaben, geht’s hier zu dem Artikel: Wie viel Arbeit ist Imkern?)
Andererseits können Sie natürlich auch rein aus Interesse auf diese Frage gekommen sein. In jedem Fall haben wir hier die Antwort für Sie:
Für 1 kg Honig benötigt man 30.000 Bienen. Und diese brauchen dafür 30 Tage.
Wie wir das errechnet haben? Das erklären wir Ihnen jetzt. Dazu schauen wir uns aber erstmal die „harten Fakten“ rund um die Bienen an. Daraus können wir dann anschließend ganz leicht eine entsprechende Formel ableiten.
Um 1 kg Honig zu produzieren, werden 3 kg Nektar benötigt.
Dieser wird in den sogenannten Honigblasen gesammelt und dort zu Honig umgewandelt. Die Honigblasen fassen gerade einmal 0,05 g Nektar – also sind 60.000 volle Honigblasen nötig, um daraus 3 kg Nektar bzw. 1 kg Honig herzustellen. Dafür muss eine Biene zwischen 15 und 100 Blüten besuchen – das hängt von der Art der Blüte ab.
Für 1 kg Honig werden also zwischen 900.000 und 6.000.000 Blütenbesuche benötigt.
Schauen wir uns nun an, wie viel Ausflüge eine Sammelbiene täglich unternimmt: Es sind etwa 10 bis 20 Ausflüge, bei denen sie an die 200 Blumen bestäubt und dabei den Nektar sammelt. Sie schafft also 200 Blütenbesuche am Tag; damit kann sie 2 Honigblasen füllen. Für die 60.000 vollen Blasen würde sie also 30.000 Tage brauchen.
Man könnte also prinzipiell sagen: „Für 1 kg Honig benötigt man nur eine Biene – aber dann eben auch zehn Jahre ununterbrochenen Honigsammelns. Da eine Biene aber nur 30 bis 60 Tage lebt, ist das unmöglich.
Zum Glück leben Bienen aber in großen Schwärmen zusammen – den sogenannten Bienenvölkern. Ein solches besteht aus etwa 30.000 Bienen. Davon sind 2/3 (20.000) sogenannte Stammbienen, die sich um den Aufbau und Erhaltung bzw. Schutz des Nestes kümmern. Das andere Drittel (10.000 Bienen) sind Sammelbienen.
Wenn 10.000 Bienen losschwärmen, können sie 200.000 Blütenbesuche pro Tag schaffen.
Wir erinnern uns:
100 Blütenbesuche ergeben eine Blasenfüllung. 60.000 Blasenfüllungen ergeben 1 kg Honig. Ein Schwarm (10.000 Sammelbienen) schafft 2000 Blasenfüllungen am Tag. 60.000 Blasenfüllungen (=1 kg Honig) schaffen sie in 30 Tagen.
10.000 Sammelbienen sammeln also in 30 Tagen genügend Blütenstaub, um 1 kg Honig herzustellen.
Also könnte man ja sagen: „Man braucht 10.000 Bienen für 1 kg Honig“, aber das ist falsch. Denn die Sammelbienen können nicht einfach so überleben. Das Volk besteht ja noch aus den Stammbienen. Und das sind immer doppelt so viele – in diesem Fall 20.000. Zählen wir beides zusammen, ergibt sich folgendes Endergebnis:
Für 1 kg Honig braucht man 30.000 Bienen – und das Kilo wird in 30 Tagen „hergestellt“.
Jetzt wissen wir also, wie viel Bienen man für 1 kg Honig benötigt.
Daraus können wir auch andere Fragen ableiten:
Wie viel Bienen braucht man für einen Löffel Honig?
Für einen Löffel (15 ml, das entspricht bei einer Dichte des Honigs von 1,45 g/cm3 etwa 20 g) benötigen 10.000 Bienen 0,6 Tage, also knapp 14,5 Stunden. Wären es nur 6 Bienen, würden sie dafür 21 Tage brauchen.
Wie viele Bienen benötigt man für ein Glas Honig?
Das kommt natürlich auf die Größe des Glases an. Meistens sind es ja 500 g Honig, die in den beliebten Honiggläsern zu finden sind. Das lässt sich dann leicht rechnen: 10.000 Bienen brauchen 15 Tage für ein Glas Honig – wobei man wieder bedenken muss, dass das nur die Sammelbienen sind. Mit ihren „Volksgenossen“ zusammen sind es 30.000.
Aber wie viel ml sind 500 g Honig?
Um das auszurechnen, benötigen wir die sogenannte Dichte. Diese liegt bei Honig bei etwa 1,45 g/cm3. Die Formel lautet:
Milliliter = Gramm / Dichte
In unserem Beispiel also 500 / 1,45 = 345 ml.
500 g Honig entsprechen also 345 ml Honig
Jetzt wissen wir, wie viel Bienen wir für 1 kg bzw. ein Glas Honig benötigen. Doch schon drängen sich weitere Fragen auf, die wir Ihnen beantworten können, nämlich beispielsweise:
Wie viel Honig bringt ein Bienenstock im Jahr?
Natürlich kann der Ertrag an Honig, den ein Bienenvolk pro Jahr einbringt, stark schwanken. Verschiedene Faktoren wie Wetter und andere Umwelteinflüsse spielen dabei eine Rolle. Im langjährigen Schnitt bringt ein Bienenstock aber circa 20 bis 30 kg Honig ein. Allerdings sind auch Spitzenwerte von bis zu 100 kg pro Jahr möglich.
Wie kann man den Honigertrag steigern?
Natürlich gibt es Einflüsse, wie beispielsweise das Wetter, auf das Sie keinen Einfluss haben. Allerdings können Sie dennoch einige Dinge tun, um den Honigertrag zu steigern. Diese sind:
- Setzen Sie auf starke Bienenvölker
Das ist ganz klar: Starke Bienenvölker bringen mehr Honig ein als schwache. Wie Sie das genau machen, können Sie hier im Bienenjournal - Wässern Sie die Pflanzen
Die umgebenden Pflanzen sollten genügend Wasser haben, damit sie gut blühen und die Bienen entsprechend genug „Sammelstellen“ für den Nektar haben. - Lassen Sie die Biene nicht schwärmen
Wenn Sie den Brutraum entsprechend gestalten, verhindern Sie ein sogenanntes Abschwärmen und erhöhen den Ertrag. Wie das genau geht, lesen Sie hier.
Wir hoffen, dass wir Ihnen durch diesen Artikel bei dieser sehr wichtigen Frage weiterhelfen konnten. Wenn Sie ein Hobbyimker bzw. eine Hobbyimkerin sind, so hoffen wir, dass es den Bienchen bei Ihnen gutgeht und Ihnen es mit einem hohen Honigertrag pro Jahr danken werden. Wenn Sie sich für das Imkern begeistern, empfehlen wir Ihnen jedoch dringend, eine entsprechende Ausbildung zu machen, damit es den Bienen auch wirklich gutgeht – denn sonst schaden Sie ihnen mehr, als dass sie ihnen helfen. Und das kann ja auch nicht in Ihrem Interesse sein, oder?
Und nun möchten wir Sie bitten, uns in die Kommentare zu schreiben, welche Erfahrungen Sie mit Bienen gemacht haben – oder auch einfach nur, welchen Honig Sie lieber mögen: fest oder flüssig?