Wie viele Kartoffeln wachsen aus einer Knolle?

Wie viele Kartoffeln wachsen aus einer Knolle?

Sie ist nährstoffreich, vielseitig einsetzbar und aus unseren Küchen, Gärten und natürlich auch aus vielen Gerichten nicht mehr wegzudenken: Die Kartoffel gehört mittlerweile fest zu unserer (Ess)Kultur. Klar, dass viele Menschen sie selber anpflanzen möchten – und sich daher oft fragen: Wie viele Kartoffeln wachsen aus einer Knolle?

Aus einer Mutterknolle wachsen pro Jahr zwischen 15 und 25 Kartoffeln. Pro Quadratmeter sind das in etwa 2,5 bis 3,5 kg. Pro Person werden für die Selbstversorgung daher 10 m2 Fläche benötigt.

Das war in aller Kürze die Antwort auf die Frage, wie viele Kartoffeln aus einer Knolle wachsen. Im folgenden Artikel geben wir Ihnen noch mehr Zahlen und Fakten, sowie nützliche Tipps zum Kartoffelanbau – der ideale Artikel also für Selbstversorger und Hobbygärtner!

Wie viele Kartoffeln wachsen aus einer Knolle?

Vermehrung

Die Vermehrung erfolgt bei Kartoffeln vegetativ. Das bedeutet, dass im Gegensatz zur geschlechtlichen Vermehrung kein „neues“ Erbgut zugeführt werden muss, um sich zu vermehren. Einzig und allein die Zellteilung (Mimose) sorgt für die Vermehrung.

Dabei wächst aus einer sogenannten „Mutterknolle“ eine Staude, die bis zu einem Meter groß werden und bis zu 10 Triebe haben kann, an denen sich gefiederte Blätter finden. Auf den Blüten selbst befinden sich ungenießbare Beeren, die grün und etwa kirschgroß sind.

Wie viele Kartoffeln wachsen aus einer Knolle?
Die Knolle dient der Kartoffelpflanze als Nährstoffspeicher

Funktion der Knolle

Bei der Kartoffelpflanze handelt es sich um eine frostempfindliche, einjährige Ernte. Im Frühjahr beginnen die überwinternden Knollen zu keimen – sie dient also als Nährstoffspeicher für die sich entwickelnde Pflanze.

Aus einer Knolle wachsen so zwischen 15 und 25 Kartoffeln pro Jahr.

Dabei benötigt eine Pflanze etwa 0,15 m2 Fläche – die Anpflanzung sollte im Abstand von 30 bis 40 cm erfolgen, der Reihenabstand circa 70 bis 80 cm. Pro Quadratmeter können Sie also 5-6 Kartoffelpflanzen anpflanzen.

Demnach ergibt sich ein durchschnittlicher Ertrag von etwa 2,5 bis 3,5 kg pro qm.

Eine Pflanze bringt etwa 500 bis 750 g Kartoffeln an Ertrag.

Im Durchschnitt essen wir in Deutschland etwa 25 kg an frischen Kartoffeln pro Jahr (mit fertig verarbeiteten Produkten wie Pommes oder Kartoffelpuffer sind es sogar fast 60 kg). Daraus ergibt sich ein Bedarf pro Person von etwa 10 m2.

Auf einen Blick:

Pro Jahr:
Bedarf pro Person: 25 kg
Kartoffeln aus einer Knolle: 15 – 25
Bedarf pro Person: 10 m2
Kartoffelpflanzen pro qm: circa 5

In einem unserer anderen Artikel erfahren Sie übrigens, wie viele Tomaten Sie zur Selbstversorgung brauchen.

Kartoffeln anbauen – so geht’s:

Zeitpunkt

Der Anbau sollte zwischen April und Mai erfolgen.

Anbau

Graben Sie dazu kleine Löcher bzw. pflügen Sie die Erde um und legen Sie dann die Knollen in die Erde: circa 10 bis 15 cm tief und im Abstand von etwa 35 cm.

Wenn Sie verschiedene Reihen anpflanzen, sollte der Abstand zwischen den Reihen etwa 70 bis 80 cm betragen.

Boden

Der Boden sollte genügend Nährstoffe besitzen und außerdem von Unkraut und Schädlingen befreit sein. Im Idealfall ist der Boden leicht bzw. mittelschwer und zudem wasserdurchlässig – denn Staunässe ist schlecht für die Kartoffeln. Schwere Lehmböden können Sie gegebenenfalls mit Sand auflockern.

Standort

Kartoffeln lieben die Sonne. Daher sollte also ein heller und warmer Platz für den Anbau gewählt werden.

Gießen

Wässern Sie Ihre Kartoffelpflanzen alle zwei bis drei Tage mit einer entsprechend großen Menge Wasser. Im Hochsommer bitte erst am Abend gießen und nicht zur Mittagszeit.

Ernte

Circa drei Monate nach dem Anbau kann die Kartoffel geerntet werden. Das kommt aber auch ein bisschen auf die Sorte an: Frühe Sorten, wie beispielsweise „Sieglinde“, brauchen nur etwa 115 Tage. „Donella“ und andere Spätkartoffeln benötigen eher zwischen 140 und 160 Tage. Sie erkennen den idealen Zeitraum folgendermaßen: Etwa drei Wochen, nachdem die Blätter und Stängel braun und vertrocknet sind, können Sie sie ernten.

Wie viele Kartoffeln wachsen aus einer Knolle?
Kartoffeln werden in Reihen angebaut

So ernten Sie Ihre Kartoffeln richtig

Damit Sie Ihre kostbaren Knollen nicht durch spitze Gartengeräte verletzen, empfehlen wir eine Grabgabel oder sogar eine Kartoffelharke. Wenn Sie sie testen wollen, sollten Sie die Kartoffelpflanze in Gänze ausgraben.

Wenn sich die Knollen problemlos lösen lässt und Sie die Schale nicht mit Ihren Fingernägeln abreiben können, ist der richtige Zeitpunkt zum Ernten gekommen. Entfernen Sie dabei auch das Kraut an der Oberfläche.

Richtige Lagerung

Wenn Sie Ihre Kartoffeln bei der Ernte aus Versehen beschädigt haben, können Sie sie nicht mehr lagern, sondern sollten sie sofort verzehren. Unbeschädigte Kartoffeln sollten Sie am besten an einem Raum mit folgenden Eigenschaften lagern: luftig, trocken und dunkel, mit einer Temperatur von etwa 5 Grad – ein natürlicher Erdkeller beispielsweise.

Wichtig: Waschen Sie die Kartoffeln vor dem Einlagern nicht. Wenn die Temperaturen unter 3 Grad sinken, wird ein Teil der Stärke in Zucker verwandelt. Dann schmeckt die Kartoffel ein bisschen süßer. Sind die Temperaturen zu hoch, keimt die Kartoffel wieder.

Wie viele Kartoffeln wachsen aus einer Knolle?
Kartoffeln sollten kühl, trocken und mit Luftdurchzug gelagert werden

Welche Kartoffelsorte soll ich anbauen?

Bei den Kartoffelsorten unterscheidet man zwischen früh, mittelfrüh und spät. Die frühen Kartoffeln benötigen etwa 100 bis 120 Tage, bis sie erntereif sind, mittelreife 120 bis 140 Tage und Spätkartoffeln circa 140 bis 160 Tage.

Frühe Kartoffeln kann man nicht so gut lagern; sie sollten nach der Ernte relativ früh auch verzehrt werden. Dafür kann man ihre Schale meist mitessen. Bei späten Kartoffeln ist die Schale fester. Dadurch kann man sie zwar länger und leichter lagern – dafür sollte die Schale auf jeden Fall aber geschält werden.

Frühkartoffelsorten:

Sieglinde
Annabella
Nicola

Mittelfrühe Kartoffelsorten:

Linda
La Bonnotte

Späte Kartoffelsorten:

Vitelotte
Bamberger Hörnchen

Besonders robuste Kartoffelsorten:

Laura (robust gegen Trockenheit & Krankheiten)
Otolia (widerstandsfähig gegen Krautfäule)

Wie viele Kartoffeln wachsen aus einer Knolle?
Kartoffeln sind einfach unwiderstehlich lecker – wir essen im Schnitt 25 kg pro Jahr

Tolle Knolle – interessante Facts über die Kartoffel:

Bei der Kartoffel (lateinischer Name: Solanum tuberosum) handelt es sich um eine Nutzpflanze. Sie gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und ist dadurch mit der Tomate verwandt – allerdings nicht nur Süßkartoffel.

Auch wenn sie fast schon als ein „urdeutsches“ Nahrungsmittel angesehen wird, kommt die Kartoffel aus Südamerika – wo sie bereits seit 5000 Jahren angebaut wird. Über spanische Eroberer kam sie im 16. Jahrhundert nach Europa und hat sich schnell ihren festen Platz in der Nahrungspalette erkämpft.

Und das nicht ohne Grund, denn die Kartoffel ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und gleichzeitig relativ kalorienarm. Oder hätten Sie gewusst, dass 100 g gekochte Kartoffeln gerade einmal 73 kcal und 15 g Kohlenhydrate haben? Im Vergleich:

100 g Kartoffeln
73 kcal
15 g Kohlenhydrate

100 g gekochte Nudeln  
137 kcal
25 g Kohlenhydrate

100 g gekochter Reis
126 kcal
28,1 g Kohlenhydrate

Zudem hat sie so viel Vitamin C, dass sie auch zuweilen als „Zitrone des Nordens“ bezeichnet wird (obwohl sie ja aus Südamerika kommt). Und das Beste: Man kann sie so vielseitig einsetzen: als gekochte Kartoffel, Kartoffelpuffer, Pommes Frites, Kartoffelbrei, Gnocchi, Chips…

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Anbau – und natürlich guten Appetit!

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