Aloe Vera Pflanze stinkt: Ursachen und Tipps
Sie sieht nicht nur schön aus, sondern ist als Heilpflanze aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken – ob als Hautcrème, Tee oder als erfrischendes Gel auf gereizter Haut. Doch auch als Topfpflanze kann sie unser Leben bereichern, verleiht sie bei richtiger Pflege doch ein ganz besonders schönes und exotisches Flair.
Doch was sich in der Theorie so einfach anhört, gestaltet sich in der Praxis mitunter schwer. Gerade dann, wenn eine Aloe Vera stinkt, kann einem als Hobbygärtner schnell die Freude daran vergehen. Was hat man falsch gemacht? Was soll man in so einem Fall tun? Und wie kann man das verhindern?
Wir geben Ihnen in diesem Artikel die wichtigsten Infos und Tipps, was Sie tun können, wenn Ihre Aloe Vera stinkt. Sie erfahren also nicht nur, woran es liegen kann, dass Ihre Aloe Vera Pflanze stinkt – sondern auch, wie Sie es verhindern können und wie Sie sich Abhilfe schaffen.
Aloe Vera stinkt: Die Ursachen, Tipps & Gegenmaßnahmen
Ursache: Staunässe
Sie ist der größte Feind für die Aloe Vera: Staunässe. Das bedeutet, dass sich zu viel Feuchtigkeit um das Wurzelwerk der Pflanze herum angesammelt hat. Das ist insofern Problematisch, da es sich bei Aloe Vera um Sukkulenten handelt. Das bedeutet, dass sie sich an Gegenden mit sehr geringen Regenmengen gewöhnt haben und Wasser sehr lange speichern können. Sie muss also nur selten gegossen werden und kann überflüssiges Wasser nicht aufnehmen. Dieses staut sich dann an und sorgt dafür, dass die Pflanze zu faulen beginnt.
Mögliche Fehler:
Haben Sie die Pflanze zu oft gegossen? Das kann ein Grund dafür sein, dass die Pflanze unangenehm riecht.
Haben Sie direkt auf die Blätter gegossen?
Die Blätter der Aloe Vera sind darauf ausgelegt, Wasser über eine lange Zeit hinweg zu speichern, um so der Pflanze auch über längere Durststrecken hinwegzuhelfen. Es kann daher auch sein, dass Ihre Aloe Vera Pflanze stinkt, weil Sie das Wasser direkt auf die Blätter gegossen haben.
So erkennen Sie Staunässe:
Das Wasser versickert nicht nach wenigen Augenblicken im Substrat, sondern „steht“ noch etwas über der Erde. Aber auch dann, wenn Ihre Aloe Vera stinkt, die Blätter hängen oder welken und der Wuchs dünn und anfällig wird, können dies Anzeichen für Staunässe sein.
Sofort-Hilfe:
Gießen Sie auf jeden Fall weniger! Eine Aloe Vera verträgt auch mal längere Durststrecken ohne Probleme – darauf ist sie spezialisiert. Wenn sich das Wasser bereits in der Wasserauffangschale bzw. im Übertopf sammelt, gießen Sie dieses auf jeden Fall weg. Ansonsten können Sie die Pflanze auch für kurze Zeit an eine trockenere Stelle stellen. Doch dort sollte Ihre Aloe Vera Pflanze ohnehin stehen – siehe auch „Standort“.
Vorbeugung und Tipps:
So beugen Sie Staunässe bei Aloe Vera vor und sorgen dafür, dass sie nicht stinkt.
- Gießen Sie in regelmäßigen Abständen – aber nicht zu viel!
- Warten Sie immer so lange, bis das Substrat einmal richtig abgetrocknet ist.
- Für die Wintermonate gilt: Hier können Sie Ihre Pflanze ruhig auch fast ganz trocken lassen.
- Gießen Sie das Wasser nicht auf die Blätter der Aloe Vera.
- Vermeiden Sie außerdem eine zu hohe Luftfeuchtigkeit – Küche oder Bad sind für Ihre Aloe Vera tabu!
- Verwenden Sie einen Topf mit guter Drainage, sodass das Wasser gut abfließen kann
Mögliche Ursache: Wurzelfäule
Der unangenehme Geruch entsteht eigentlich nicht durch das angestaute Wasser, sondern vielmehr durch dessen Folge: Wenn das Wasser nicht ablaufen bzw. in das Erdreich versickern kann, beginnt die Wurzel zu faulen. Damit ist nicht zu spaßen – denn Wurzelfäule ist die häufigste Todesursache für Aloe Vera Pflanzen.
So erkennen Sie, ob Ihre Aloe Vera an Wurzelfäule leidet:
Die Blätter
- sind weich und glasig
- fühlen sich weich und matschig an
Die Wurzeln
- sind ebenfalls matschig
- haben schwarze Verfärbungen
Sofort-Hilfe – So retten Sie Ihre Aloe Vera bei Wurzelfäulnis:
- Nehmen Sie die Pflanze aus dem Topf
- Schneiden Sie matschige und beschädigte Wurzeln ab
- Entfernen Sie alle betroffenen Blätter
- Lassen Sie die Pflanze an der Luft trocknen
- Setzen Sie sie in neues, frisches Substrat ein
- Gießen Sie anschließend auf jeden Fall weniger!
Vorbeugung:
Vorsicht ist Nachsicht: Wenn Sie Ihre Pflanze richtig pflegen, können Sie ganz leicht Wurzelfäule bei Aloe Vera vorbeugen. Folgende Tipps haben wir für Sie:
- Gießen Sie nicht zu viel
- Lassen Sie die Erde zwischendurch auch mal trocken werden
- Vermeiden Sie Luftfeuchtigkeit
- Stellen Sie die Aloe Vera in einen trockenen, warmen Raum
- Die Pflanze benötigt viel Sonne
- Düngen Sie ausreichend
- Verwenden Sie ein geeignetes Substrat
- Optional hilft eine Drainageschicht aus Sand und Kies am Boden des Topfs: So kann überschüssiges Wasser besser abfließen
Mögliche Ursache: Der Pflanze ist es zu kühl (unter 10-12 Grad)
Natürlich können auch zu tiefe Temperaturen dafür sorgen, dass die Aloe Vera Pflanze unangenehme Gerüche entwickelt. Denn die Pflanzen sind eher wärmere Gegenden gewöhnt und vertragen längere Kälteperioden nicht so gut.
Stellen Sie daher sicher, dass die Pflanzen immer in Räumen stehen, die über 10-12 Grad haben. Ideal sind 20 bis 25 Grad – also die durchschnittliche Zimmertemperatur. Im Garten können Sie sie in unseren Breiten leider nicht anbauen, denn die Aloe Vera verträgt die Kälte im Winter nicht.
Gegenmaßnahmen:
Stellen Sie die Aloe Vera Pflanze an einen Standort, an dem es warm und möglichst sonnig ist. Die Temperatur sollte nicht über längere Zeit unter 12 Grad betragen. Ein Thermometer kann Ihnen dabei behilflich sein, zu überprüfen, ob die Temperatur in Ihren Räumen geeignet ist.
Hintergrund-Infos: Die Aloe Vera
Für viele gilt die Aloe Vera als eine der wertvollsten Heilpflanzen schlechthin. Dabei ist es jedoch nur eine einzige der über 250 Aloe Vera-Arten, die die heilenden Eigenschaften hat: die sogenannte „Echte” Aloe Vera – vera ist Latein für “wahr” oder “echt”.
Die Pflanze gehört zu den Sukkulenten, ist ganzjährig immergrün und hat keine hohen Ansprüche an das Substrat oder die Wassermenge. Allerdings sollte sie im Winter auf jeden Fall vor der Kälte geschützt werden, da sie nicht frostverträglich ist.
Der Blütenstand der Pflanze wird bis zu 90 Zentimeter lang, wobei der Stamm Längen von bis zu 30 Zentimetern erreicht. Die Pflanze über graugrünliche Blätter. Der Ursprung dieser Pflanze soll übrigens in der ägyptischen Halbinsel liegen – doch mittlerweile hat sie sich fast auf der ganzen Welt „eingebürgert“.
Aloe Vera – Tipps zur richtigen Pflege
Damit Ihre Pflanze gar nicht erst anfängt, unangenehm zu riechen, ist die richtige Pflege wichtig. Denn so kann sie gut gedeihen und sich prächtig entwickeln – ohne Gerüche. Wir geben Ihnen hier die wichtigsten Tipps und Ratschläge beim Anbau:
Wie oft muss man die Aloe Vera gießen?
Die Aloe Vera gehört, wie auch die Kakteen, zu den Sukkulenten – das bedeutet, dass sie wenig Wasser braucht. Zu viel Wasser kann sie nicht gut vertragen. „Viel hilft viel“ stimmt hier also nicht. Im Gegenteil: Wenn Sie ihr zu viel Wasser geben, kann es sein, dass die Wurzeln faulen und die Blätter matschig werden.
Wann muss man eine Aloe Vera Umtopfen?
Alle drei bis vier Jahre möchte es sich eine Aloe Vera in einem neuen Topf mit frischem Substrat gemütlich machen. Um Staunässe zu verhindern, können Sie eine Schicht Drainage (Kies und Sand) in den Boden des Blumentopfs geben.
Welche Erde braucht die Aloe Vera?
Achten Sie auch darauf, dass Sie eine Erde verwenden, die trocken, luftdurchlässig und auch ein wenig sandig ist. Dafür können Sie beispielsweise ganz „normale“ Blumenerde benutzen und etwas Sand hinzugeben. Wo wir gerade dabei sind: Graberde sollten Sie nicht verwenden – das gilt für andere Pflanzen übrigens auch.
Standort
Als gebürtige Tropen- bzw. Subtropenpflanze mag es die Aloe Vera natürlich sehr sonnig und warm. Stellen Sie sie daher am besten direkt an ein Südfenster oder idealerweise in den Wintergarten. So kann sie genügend Sonne tanken und beschert Ihnen ein schönes Ambiente. Auch ist hier die Gefahr von Wurzelfäule geringer – und damit auch, dass Ihre Pflanze zu stinken anfängt.
Aloe Vera Gel herstellen – So machen Sie’s richtig
Wie bereits erwähnt, wird die Aloe Vera in vielen Kosmetikprodukten eingesetzt – etwa bei Sonnenbrand, Insektenstichen oder auch bei trockener Haut. Ihre kühle Frische beruhigt die Haut auf natürliche Weise.
Dabei muss man jedoch nicht teure Produkte aus dem Drogeriemarkt oder der Apotheke kaufen: Man kann das Aloe Vera Gel ganz einfach selbst herstellen. Wir zeigen Ihnen, wie das geht und was Sie beachten müssen:
- Schneiden Sie eines der unteren Blätter einer Pflanze nahe der Basis ab. Am besten mit einem scharfen Messer. Die Pflanze sollte mindestens drei Jahre alt sein. Achten Sie darauf, dass sie keine anderen Blätter beschädigen.
- Stellen Sie das Blatt mit der glatten Schnittfläche etwa für eine Stunde in ein Wasserglas
- Anschließend können Sie auch eine Seite der Aloe Vera Pflanze mit einem Sparschäler oder Messer schälen bzw. gleich das Blatt mit einem Messer teilen, um an das Gel im Blattinnern zu kommen. Kratzen Sie das Gel vorsichtig heraus.
- Das so gewonnene Gel kann man bereits jetzt zur Behandlung von Mückenstichen verwenden.
- Wenn Sie es als Pflegelotion verwenden möchten, können Sie es mit einem Pürierstab zu einer homogenen Masse vermengen
Extra-Tipp: Im Kühlschrank hält sich das Gel bis zu zwei Wochen. Möchten Sie es länger haltbar machen, können Sie es mit Alkohol haltbar machen.
Das war alles – jetzt haben Sie hoffentlich herausgefunden, warum Ihre Aloe Vera Pflanze stinkt und was Sie dagegen tun können. Wir hoffen, dass es Ihren Pflanzen gutgeht und wünschen Ihnen (und natürlich auch Ihren Pflanzen) alles Gute – und viel Spaß beim Hobbygärtnern!
