Kann man Blumenerde für Palmen verwenden

Kann man Blumenerde für Palmen verwenden?

Kann man Blumenerde für Palmen verwenden?

Palmen sehen nicht nur einzigartig aus, sie bringen auch ein exotisches Südsee-Flair in die Wohnung – kein Wunder also, dass viele Menschen Palmen lieben und sie daher zuhause einpflanzen wollen. Dabei wagen sich Palmen auf natürliche Weise nicht in unsere Breitengrade vor. Sie bevorzugen (sub-)tropisches Klima und Bedingungen. Viele Menschen fragen sich daher: Kann man normale Blumenerde für Palmen verwenden?

Normale Blumenerde ist nicht für Palmen geeignet. Denn eine Palme braucht viel Luft an ihren Wurzeln und einen Boden, der das Wasser gut speichert. Beides schafft die „normale“ Blumenerde nicht – man muss sie zusätzlich auflockern.

Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, welche Erde Sie für Palmen verwenden können und wie Sie normale Blumenerde auflockern können. Zudem geben wir Ihnen Tipps für die Pflege von Palmen.

Blumenerde für Palmen
Palmen sorgen für mediterranes Flair – aber Blumenerde sollte man für sie nicht verwenden

Was für eine Erde benötigt eine Palme?

Die Erde ist das Fundament, das die Palme mit sämtlichen Nährstoffen versorgt, die Wasserzufuhr ermöglicht und ihr damit sozusagen „eine Heimat“ gibt. Wichtig ist, dass die Erde luftig und locker ist. Denn wenn sie (wie z. B. bei normaler Blumenerde) zu fest und kompakt ist, bildet sich Staunässe. Die Palme bekommt zu wenig Luft und stirbt letztlich im schlimmsten Fall ab. Doch wie sollte die ideale Erde für Palmen beschaffen sein?

Das Wichtigste in Kürze: Wie sollte eine gute Palmenerde beschaffen sein?

  • Beschaffenheit. Die Erde muss den Wurzeln genug Stabilität geben, damit sich diese fest verwachsen können. Außerdem muss sie die Palme optimal mit Wasser und Nährstoffen versorgen.

  • Nicht zu fest, nicht zu locker. Ist die Erde zu fest, kann sich Staunässe bilden. Das wiederum führt zu Schimmel und Fäulnis. Ist sie zu locker, haben die Wurzeln keinen Halt. Eine optimale Palmenerde sorgt daher für eine gute Belüftung der Wurzeln.

  • Drainage: Die Palmenerde sollte das Wasser sowie Nährstoffe gut speichern und diese dann kontinuierlich und kontrolliert an die Palme abgeben.

Was ist Palmenerde?

In Baumärkten, Gartencentern und natürlich im Internet gibt es viele Produkte, die als spezielle „Palmenerde“ ausgewiesen ist. Die optimale Substratzusammenstellung für Palmenerde sieht folgendermaßen aus:

70 %: Kokos- oder Blumenerde
10 %: Quarzsand
15 %: Drainageschicht
5 %: Lehm oder Ton

Aber Achtung: Nicht jede Palmenerde ist auch für jede Palme geeignet. Mitunter benötigt Ihre Palme etwas ganz anderes als die Palmenerde, die Sie aus dem nächstgelegenen Baumarkt mitgebracht haben. Achten Sie auch darauf, dass Sie Ihre Palmen nicht mit Salzwasser gießen – das vertragen die meisten Palmen nicht. Wir haben daher einen kleinen Ratgeber für Sie zusammengestellt, mit dem Sie die Erde finden, die perfekt zu Ihrer Pflanze passt.

Welche Erde für welche Palme?

  • Kokospalme: Diese Palmenart ist relativ anspruchslos, was die Erde betrifft. Der Sandanteil sollte mittelmäßig bis stark ausfallen. Auch eine gute Drainagefähigkeit ist wichtig.
    Empfohlener pH-Wert: 6,0 – 6,6.

  • Dattelpalme: Eine Dattelpalme benötigt lockere Erde. Diese sollte viel Feuchtigkeit speichern können.
    Empfohlener pH-Wert: 5,6 – 8,0.

  • Bergpalme: 
    Eine Bergpalme fühlt sich in Erden mit mäßig viel Sand besonders wohl. Auch freut sie sich, wenn das Substrat mit Kalk optimiert wird.
    Empfohlener pH-Wert: 6,5 – 8,0.

  • Hanfpalme: 
    Auch diese Palmenart hat eher geringe Ansprüche. Sie bevorzugt einen Boden mit mäßigem Sandanteil.
    Empfohlener pH-Wert: 5,5 – 7,0.

  • Kentiapalme: 
    Die Kentiapalme benötigt einen hohen Sandgehalt in der Erde.
    Empfohlener pH-Wert: 5,5 – 7,0.

  • Honigpalme: Eine gute Drainage ist bei der Erde der Honigpalme wichtig. Optimaler pH-Wert: 5,5 – 7,2.
    Bei Honigpalmen müssen Sie auf eine gute Drainagefähigkeit der Erde achten.
    Empfohlener pH-Wert: 5,5 – 7,2.

  • Weihnachtspalme: 
    Auch Weihnachtspalmen lieben es sandig. Daher sollte der Sandanteil in der Erde auch dementsprechend hoch sein.
    Empfohlener pH-Wert: 6,5 – 8,5.
Welche Erde für Palmen
Palmen sind schön – aber nicht zu jeder Palme passt jede Erde

Wie kann ich den pH-Wert von Palmenerde senken?

Wenn Sie Torf zu dem Substrat hinzufügen, sinkt der pH-Wert ab: Die Erde wird also sauer. Andererseits erhöhen Sie den pH-Wert, wenn Sie Kalk hinzugeben. Dann wird die Erde alkalisch bzw. basisch – also das Gegenteil von sauer auf der pH-Skala. Den pH-Wert können Sie mit entsprechenden Teststreifen ermitteln, die es in Apotheken oder Drogeriemärkten sowie in Baumärkten und Gartencentern zu kaufen gibt.

Wie kann ich normale Blumenerde auflockern?

Sie können auch normale Blumenerde für Palmen verwenden – dann müssen Sie diese aber noch zusätzlich auflockern. Dazu verwenden Sie am besten:

  • Blähtonkügelchen
  • feinen Quarzsand
  • Quarzsplitt

Dazu gibt es auch Palmen, die in feuchten Waldgebieten beheimatet sind und daher eher saure Böden bevorzugen. Wir empfehlen bei diesen Sorten folgende Mischung:

  • Rindenhumus
  • Normale Blumenerde
  • Kokos-Substrat

Optional können Sie noch eine kleine Menge an Sand und kalkhaltigen Ton hinzugeben.

Palmenerde kann man selber mischen
Palmenerde kann man auch selbst mischen

Kann ich Palmenerde selbst mischen?

Natürlich können Sie Ihre Palmenerde auch selbst mischen. Das hat den unschlagbaren Vorteil, dass Sie das Substrat, also die Erde, perfekt auf die Ansprüche Ihrer Palme anpassen können. Allerdings müssen Sie dabei ein paar Dinge beachten. Wir geben Ihnen ein paar Tipps, wie Sie Ihre perfekte Palmenerde selbst mischen können.

Grundsätzlich empfehlen wir ein Mischverhältnis von 1:1:1 – damit machen Sie absolut keine Fehler. Also ein Drittel Pflanzenerde, ein Drittel Quarzsand und ein Drittel Ton oder Lehm. Je nach Palmenart (siehe oben) sollte das Substrat aber etwas mehr oder weniger Sand enthalten.

Hoher Sandanteil:
Weihnachtspalme, Kentiapalme

Mäßiger Sandanteil:
Kokospalme, Hanfpalme, Honigpalme

Mäßiger Sandanteil, dazu noch etwas Kalk:
Bergpalme

Lockeres Substrat:
Dattelpalme

Gute Drainagefähigkeit:
Kokospalme, Kentiapalme, Bergpalme, Honigpalme

Extra Tipp: Zu viel Ton im Substrat

Haben Sie zu viel Ton oder Lehm in die Mischung gegeben oder eine Erde gekauft, die zu viel Ton enthält? Kein Problem. Fügen Sie einfach etwas Humus oder feinen Quarzsand hinzu. Ist Ihre Erde zu sandig, fügen Sie wiederum einfach etwas feinkörnigen und kalkarmen Lehm oder Ton hinzu.

Wann pflanzt man eine Palme am besten ein?

Winterharte Palmen sollte man am besten im Frühjahr einpflanzen – zumindest dann, wenn man vorhat, sie im Garten einzupflanzen. Es darf kein Bodenfrost mehr drohen, denn das wäre tödlich für die Palmen. In der Regel ist das ab Mitte Mai der Fall, nämlich nach den sogenannten „Eisheiligen“ (daher der Name). Davor kann man sie schon wie eine Zimmerpflanze in einen Topf einpflanzen.

Palmen im Frühjahr einpflanzen
Palmen sind prächtig – man sollte sie am besten im Frühjahr einpflanzen

Wo sollen Palmen stehen?

Obwohl sie aus südlichen Gebieten kommen, ist ganztägig pralle Sonne zu viel für Palmen. Ideal ist daher ein Platz mit viel Morgen- und Nachmittagssonne, der zudem nicht zu viel Wind abbekommt – denn ein kalter Wind kann den Palmen ebenfalls schaden.

Da sie durch ihr Aussehen so besonders sind, pflanzt man sie selten in größeren Gruppen zusammen, sondern eher einzeln. So kommen sie besonders gut zur Geltung. Dabei müssen Sie aber sichergehen, dass die Wurzeln genügend Platz haben – wählen Sie also hohe Kübel, wenn Sie eine Palme pflanzen wollen.

Wo soll man Palmen hinstellen
Wo sollte man Palmen am besten hinstellen?

Wie topft man eine Palme um?

Da Palmen ein sehr dichtes und weitreichendes Wurzelwerk bilden, sollten Sie sie lieber nicht zu spät umtopfen. Bei jungen Palmen sollten Sie daher einmal im Jahr umtopfen. Ältere Palmen benötigen dann nur noch alle 3 bis 5 Jahre einen Wechsel.

So topfen Sie eine Palme um:

  1. Den alten Wurzelballen lösen Sie am besten mit einem Brotmesser vom Topfrand

  2. Anschließend können Sie die Palme herausheben und die alte Erde abschütteln.

  3. Optional können Sie eventuelle Feinwurzeln leicht abschneiden.

  4. Der neue Topf sollte etwa 2 Zentimeter größer sein als der alte

  5. Auf das Abgussloch können Sie eine Tonscherbe legen

  6. Im Anschluss füllen Sie den Kübel mit Drainage und einer Schicht Erde auf

  7. Drücken Sie die Erde fest und gießen Sie die Palme

  8. Stellen Sie die Palme in den ersten Wochen nicht direkt in die pralle Sonne

Kann ich eine Palme teilen?

Einige Palmenarten bestehen aus vielen Sprossen: Dazu zählen die Kentiapalme, die Goldfruchtpalme sowie auch die Zwergpalme. Diese können Sie beim Umtopfen auch getrost teilen – das macht den Gewächsen nichts aus. 

Eine Teilung ist dann sinnvoll, wenn der Topf zu klein bzw. die Palme zu groß geworden ist. Aber auch für eine Verjüngung oder Vermehrung der Palme ist das ein guter Zeitpunkt. Gehen Sie dabei wie bei den oben beschriebenen Tipps zum Umtopfen einer Palme vor.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit Ihren Palmen – und natürlich gutes Gelingen!

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