Ist Matzratzentester ein Beruf?

Es hört sich wie ein Traumjob an: Matratzentester. Den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen, ab und an ein wenig Matratzensport betreiben und am Ende des Monats kommt der Lohn pünktlich auf das Konto. Aber gibt es diesen Job überhaupt? In diesem Artikel beschäftigen wir uns näher mit der Frage: Ist Matratzentester ein Beruf?

Es gibt tatsächlich den Beruf Matratzentester. Meist handelt es sich dabei um Personen, die für Hotels oder für Matratzenhersteller die Produkte testen. Ein professioneller Matratzentester prüft dabei die Materialien und Qualität im Labor. Auch das Probeliegen kann in einigen Berufen zu dem Aufgabenbereich gehören. Allzu große Hoffnungen auf einen vermeintlichen Traumjob sollte man sich allerdings nicht machen, denn ein Matratzentester liegt nicht den ganzen Tag faul auf der Haut und es gibt nur sehr wenig Jobangebote für diesen Beruf. 

Das war nur die schnelle Antwort. Zusammen schauen wir uns den Alltag eines Matratzentesters etwas genauer an. Nur soviel vorab: Wer sich vorstellt, dass man den ganzen Tag Netflix guckt und Chips isst, hat falsch gedacht. Die Arbeit ist dann doch etwas vielfältiger und besteht nur zu einem sehr kleinen Teil aus Herumliegen.

Ist Matratzentester ein Beruf?

Wenn man die Bezeichnung Matratzentester zum ersten Mal hört, ist man sich nicht sicher, ob es diesen Beruf überhaupt gibt. Es hört sich eher nach einer scherzhaften Bezeichnung an, mit der man besonders faule Kollegen betiteln könnte. Oder aber man stellt sich den perfekten Job darunter vor, wenn die eigene Arbeit einem mal wieder über den Kopf wächst. Und tatsächlich gibt es den Begriff Matratzentester nur im umgangssprachlichen Gebrauch. Die offizielle Bezeichnung für den Beruf ist Qualitätsprüfer.

Natürlich ist dieser Job nicht nur für Matratzen reserviert. Jedes Unternehmen, möchte sichergehen, dass die angebotenen Waren möglichst lange halten. Schließlich sollen sich die Produkte gut verkaufen und qualitativ minderwertige Waren werden schnell zum Ladenhüter. Auch müssen die Matratzen auf die Inhaltsstoffe überprüft werden, denn das Endprodukt sollte möglichst schadstofffrei und sicher sein.

Wie werden Matratzen getestet?

Die Unternehmen testen ihre Matratzen nicht, indem sie Menschen beschäftigen, die tagelang auf der faulen Haut liegen. Auch wenn manche von uns sicher nicht abgeneigt wären, diese Art von Beruf auszuführen, müssen wir Sie leider enttäuschen

Die Überprüfung der Matratzen findet hauptsächlich im Labor statt. Die Tests dabei werden durch Maschinen ausgeführt und nicht durch hoch bezahlte Matratzenprüfer. Der Qualitätsprüfer achtet lediglich darauf, dass die Tests ordnungsgemäß ablaufen und notiert die Resultate.

Wenn wir genauer darüber nachdenken, ist das auch logisch. Wie lange müsste ein einzelner Mensch auf einer Matratze verbringen, um die langfristige Qualität wirklich beurteilen zu können? Wahrscheinlich würden Jahre vergehen. Nicht nur wäre das viel zu zeitaufwändig, schließlich sollen neue Produkte möglichst schnell auf den Markt, auch wäre die Prüfung äußerst kostenintensiv. Denn einen Arbeiter monatlich zu bezahlen, um jahrelang auf der faulen Haut zu liegen, ist enorm teuer.

Maschinen können den Job viel schneller und kostengünstiger ausführen. Die Matratzen werden dabei durchgeknetet, gebogen, gedrückt, geschlagen, gezogen, sowie allen möglichen Stresstests unterworfen. Sehr schwere Walzen, mit dem Gewicht eines übergewichtigen Menschen, rollen dabei tagelang auf den Matratzen hin und her. So wird innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums ein jahrelanger Gebrauch simuliert. Und am Ende wissen die Hersteller sehr genau, ob die Matratze auch nach Jahren noch belastbar ist.

Gibt es keine Jobs als Matratzentester?

Wir wissen jetzt, dass die Hersteller von Matratzen nicht auf Menschen für ihre Tests angewiesen sind. Aber gibt es vielleicht in anderen Bereichen den Bedarf für Tester von Matratzen?

Es gibt tatsächlich ein paar Bereiche, bei denen Arbeiter unter anderem auch auf Matratzen liegen müssen. Dazu gehören zum Beispiel das Hotelfachgewerbe, vor allem in den erstklassigen 5-Sterne Hotels. Hier wird alles bis ins kleinste Detail überprüft, unter anderem auch die Matratzen. Wer im Qualitätsmanagement der gehobenen Hotellerie arbeitet, wird, je nach Job, auch den Zustand der Matratzen untersuchen müssen. Aber die Überprüfung läuft dabei äußerst professionell und schnell ab. Tagelanges Liegen und Netflix schauen gehören sicherlich nicht dazu.

Auch gibt es keine Jobs in der Hotellerie, die sich ausschließlich mit dem Testen von Matratzen beschäftigen. Es ist nur ein kleiner Aufgabenbereich eines sehr stressigen Hotelalltags. Sicherlich nicht die Art von entspannter Arbeit, die man sich als Matratzentester wünschen würde.

Aber Verbrauchermagazine testen doch Matratzen?

Es stimmt, dass Verbrauchermagazine wie Stiftung Warentest und Ökotest unter anderem auch Matratzen testen. Und natürlich gibt es dort auch Jobs, die speziell auf diesen Bereich zugeschnitten wurden. Schließlich benötigt man eine Menge Fachwissen, um die Qualität ausreichend beurteilen zu können. Aber auch hier sollte man die Erwartungen an den vermeintlichen Traumjob nicht zu hochschrauben.

Denn auch hier wird größtenteils im Labor getestet und eben nicht zu Hause, mit einer Tüte Erdnussflocken in der Hand. Zu den Tests gehört sicherlich auch das kurze Probeliegen auf den Matratzen, aber es ist nicht der Hauptbestandteil der Prüfungen. Es wird größtenteils der Komfort, die Haltbarkeit, und das Material getestet. All das wird überwiegend maschinell überprüft. Wer schon immer einmal ein Interview von einem echten Matratzentester bei Stiftung Warentest lesen möchte, findet es hier.

Im Internet werden ständig Produkttester gesucht?

Jeder der schon länger im Internet unterwegs ist, ist früher oder später schon einmal auf ein verlockendes Angebot gestoßen. Unter anderem werden scheinbar gutbezahlte Jobs angeboten, bei denen man für die Firmen Produkte testen soll. Hört sich wie ein Traumjob an, nicht wahr? Ja, das wäre es in der Tat, wenn es nicht einen Haken gäbe.

Die meisten solcher Angebote sind absolut unseriös. Sie sind schlichtweg Betrug. Meist wird man aufgefordert, eine kleine Unkostenpauschale vorab für die Produkte zu überweisen und danach stände dem Traumjob als Produkttesters nichts mehr im Wege. Nicht nur würde man fürstlich bezahlt werden, auch würde man die hochpreisigen Produkte danach auch noch behalten dürfen. Schnell überweist man das Geld und wartet sehnsüchtig auf die zu testenden Produkte.

Das Warten kann sehr lange werden. Denn die Produkte treffen niemals ein. Man wurde abgezockt.

Wenn man etwas genauer darüber nachdenkt, war das Angebot von Anfang an sehr zweifelhaft. Warum sollen Unternehmen für diesen Traumjob einen hohen Lohn bezahlen? Schließlich sehnt sich fast jeder Angestellte nach einer solchen Arbeit. Es würden sich tausende Bewerber finden, die diesen Job auch unentgeltlich oder für ein sehr geringes Einkommen erledigen würden. Viel bezahlen muss man hier sicherlich nicht. Angebot und Nachfrage.

Und tatsächlich gibt es auch seriöse Angebote für Produkttester. Aber man sollte nicht darauf hoffen, damit seinen Lebensunterhalt finanzieren zu können. Die Jobs sind eher selten und werden meist nicht bezahlt. Und selbst die getesteten Produkte muss man nach der Testphase wieder zurücksenden. Eine ausführliche Überprüfung und Bewertung wird von den Testern trotzdem verlangt. Hört sich nicht gerade nach einem Traumjob an.

Matratzentester werden also nicht möglich?

Man sollte im Leben die Hoffnung niemals zu schnell aufgeben. Wer schon immer von einem Job als Matratzentester geträumt hat, wird diesen Zeitungs-Artikel sicherlich interessant finden. Hier wurde scheinbar wirklich von einer Firma eine Stellenanzeige als Matratzentester ausgeschrieben. Das Unternehmen „Crafted Beds“ suchte jemanden, der knapp 40 Stunden in der Woche Matratzen testen sollte. Dabei dürfe man wohl auch nach Belieben Netflix schauen, nur das Abo für den Streaming-Dienst müsse man selbst bezahlen. Jede Woche gäbe es eine neue Matratze zum Testen. Der Verdienst ist dabei gar nicht mal so übel. Knapp 30.000 € pro Jahr solle man für diesen Traumjob bekommen.

Wie seriös das Angebot nun war, lässt sich im Nachhinein nur schwer herausfinden. Das Unternehmen ist in England ansässig und suchte auch dort ihren Matratzentester. Eins kann man jedoch mit Sicherheit sagen: Wenn es diesen Traumjob wirklich gab, dann war dies sicherlich die Ausnahme. Solch eine Stellenausschreibung ist so selten, dass selbst deutsche Zeitungen darüber berichteten. Wie ein 6er im Lotto. Allzu große Hoffnungen sollte man sich also nicht machen.

Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Haben Sie den Traum vom Job als Matratzentester aufgegeben oder halten Sie die Augen offen nach Stellenangeboten? Vielleicht wird es ja doch noch etwas mit einer steilen Karriere in der horizontalen Lage. Wir drücken Ihnen jedenfalls die Daumen. Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.