Orchideen kommen in vielen verschiedenen Formen und Farben. Sie verschönern jedes Zuhause und man kann niemals genug haben von ihnen haben. Wäre es nicht schön, wenn man mehrere Orchideen zusammen pflanzen könnte? Kann man zwei Orchideen in einen Topf pflanzen?
Man sollte mehrere Orchideen nicht in einen Topf pflanzen, da sie anfälliger für Krankheiten werden. Auch müssten die Pflanzen in dem Substrat um die Nährstoffe konkurrieren. Wenn Sie mehrere Orchideen zusammen in einen großen Topf pflanzen erhöht sich zudem das Risiko für Staunässe.
Diese Antwort sollte Sie nicht verzweifeln lassen. Zwar sollte man mehrere Orchideen nicht einfach zusammen pflanzen, aber es gibt ein paar Möglichkeiten wie der Traum von mehreren Orchideen in einem Behältnis trotzdem wahr werden kann. Ich zeige Ihnen etwas später die besten Vorgehensweisen.
Zwei Orchideen in einem Topf – eine gute Idee?
Orchideen sind zwar wunderschön, aber die kleinen Diven sind längst nicht immer pflegeleicht. Sie brauchen ideale Bedingungen, damit sie ihre tolle Blütenpracht zeigen. So kann ein kalter Windstoß im Winter reichen und die Blüten und Knospen fallen ab.
Auch trockene Heizungsluft mögen Orchideen überhaupt nicht. Die meisten Orchideenarten benötigen Temperaturen zwischen 15 und 24 Grad und eine etwas erhöhte Luftfeuchtigkeit. Zwar mögen sie es hell, aber pralle Sonne vertragen sie nicht. Es ist also nicht verwunderlich, dass Orchideen auch bei der Wahl ihrer Nachbarn wählerisch sind.
Krankheitsübertragungen wären wahrscheinlich
Zwei Orchideen in einem Topf kann zwar eine Zeit lang gut gehen, langfristig ist das Risiko von Krankheitsübertragungen einfach zu hoch. Denn trotz optimal abgestimmter Haltungsbedingungen kann es immer mal wieder zu Pflanzenkrankheiten kommen.
Bei falscher Pflege sind Krankheiten sogar unausweichlich und in diesem Fall würden Sie gleich mehrere Pflanzen gleichzeitig verlieren. Mehrere Orchideen in einem Behältnis sind besonders anfällig für:
- Wurzelfäule
- Pilzinfektionen
- Virus- und Bakterieninfektionen
- Schädlinge
Die Pflanzen im selben Substrat würden zudem um die Nährstoffe konkurrieren und könnten durch einen Nährstoffmangel noch schwächer werden.
Das Problem mit der Staunässe
Pflanzen sollte man niemals in einen zu kleinen Topf pflanzen, da dadurch das Wachstum deutlich gestört werden würde. Man müsste also bei mehreren Orchideen einen ausreichend großes Gefäß auswählen und das würde wiederum neue Probleme mit sich bringen. Denn bei großen Töpfen lässt sich die Wasserzufuhr nicht so einfach kontrollieren und könnte schnell zu Staunässe führen.
Mehrere Orchideen zusammen pflanzen – so funktioniert’s
Was wenn man bei all den möglichen Problemen trotzdem mehrere Orchideen in einem Topf pflanzen möchte? Gibt es denn überhaupt keine Möglichkeit?
Glücklicherweise gibt es doch ein paar Vorgehensweisen, die funktionieren können. Die erste Möglichkeit wäre alle Risiken einfach zu ignorieren und es trotzdem zu versuchen. Es kann mit sehr viel Glück gut gehen, wenn die Bedingungen stimmen.
Dafür müssten Sie aber unbedingt zwei gleiche Orchideenarten kombinieren und sich ausreichend über diese Orchideenart informieren. Die Haltungsbedingungen müssten in diesem Fall wirklich optimal sein, damit Ihr Experiment eine Chance auf Erfolg hat. Denn jede Orchideenart unterscheidet sich ein wenig in ihren Anforderungen.
Auch sollte die beiden Pflanzen in etwa gleich alt sein. Denn ältere Pflanzen können schnell die jüngeren verdrängen und das Wachstum hindern. Sie sollten die Orchideen regelmäßig düngen, damit sie auch wirklich alle Nährstoffe bekommen. Dies ist umso wichtiger, je mehr Orchideen sich das selbe Substrat teilen.
Kontrollieren Sie die Pflanzen in regelmäßigen Abständen auf Mangelerscheinungen und Schädlingsbefall. Bei Anzeichen einer Krankheit müssen die Pflanzen schnellstmöglich voneinander getrennt werden und jeweils in ein anderes Substrat gepflanzt werden. Auch sollten Sie die Temperaturen und Luftfeuchtigkeit im Auge behalten, damit Ihre Pflanzen auch wirklich ideale Bedingungen für das Zusammenleben haben.
Die sichere Methode
Wenn Sie mehrere Orchideen zusammenstellen möchten, ohne ständige Sorge vor Krankheitsübertragungen und Nährstoffmangel zu haben, dann gibt es eine einfache und sichere Lösung.
Nehmen Sie dafür einen ausreichend großen Behälter. Das kann beispielsweise eine tiefe Schale, Korb, Kiste oder Schüssel sein. Stellen Sie dann mehrere Orchideen in dieses Gefäß. Jede Orchidee sollte in einem separaten Topf sein.
Jetzt können Sie die Zwischenräume mit Dekomaterial besetzen. Das können unter anderem Moos, Steine, oder Tannenzapfen sein. Ihrer Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Wenn Sie mehrere Orchideen in eine Schale setzen, ohne dass diese das gleiche Substrat teilen, hat dies viele Vorteile. Der Konkurrenzkampf um Nährstoffe und Licht entfällt. Auch können Sie alle Orchideen einzeln wässern und den Wasserbedarf anpassen, um Staunässe zu verhindern.
Sollte eine Orchidee erkranken, können Sie diese ganz leicht entfernen und an einem sicheren Ort wieder aufpäppeln, ohne dass die Krankheiten auf andere Orchideen übertragen werden.
Netzbecher als zweite Alternative
Eine weitere Alternative können Netztöpfe sein. Diese Kunststoffgefäße sind ideal für Orchideen. Die Wurzeln haben darin genügend Platz um sich auszubreiten und können durch die Schlitze wachsen. Mit diesen Töpfen könnte man mehrere Orchideen zusammen in einen großen Topf pflanzen und sie wären trotzdem voneinander getrennt und könnten einzeln aus dem Substrat entnommen werden.
Kann man Orchideen in normale Blumenerde pflanzen?
Der eine oder andere hat sich bestimmt schon gefragt, warum Orchideen immer in einem speziellen Substrat verkauft werden. Der Hauptbestandteil von Orchideen-Substrat sind übrigens Rindenstücke.
Der Grund dafür ist relativ simpel. Orchideen wachsen in der freien Natur auf Bäumen, sie sind sogenannte Aufsitzerpflanzen. Mit ihren zahlreichen Luftwurzeln schlängeln sich die exotischen Pflanzen um die Äste und enthalten so ihre Feuchtigkeit und Nährstoffe.
Das ist auch der Grund, warum Orchideen immer in einem durchsichtigen Topf kommen. Die Wurzeln von Orchideen benötigen reichlich Licht und dieses bekommen sie durch diese Töpfe.
Orchideen kann man also nicht in normale Blumenerde pflanzen. In freier Natur wachsen sie nicht in Erde und auch bei uns Zuhause würden sie dies nicht gut überstehen. Dies gilt zumindest für die allermeisten Orchideenarten, die Sie im Handel finden können. Unter den 30.000 verschiedenen Orchideenarten gibt es auch einige Arten, die in Erde gedeihen.
Was sollte beim Umtopfen einer Orchidee nicht fehlen?
Wenn Sie mehrere Orchideen zusammen pflanzen, sollten Sie in regelmäßigen Abständen ans Umtopfen denken. Spätestens aber nach zwei bis drei Jahren sollten die Orchideen umgetopft werden. Denn das Substrat aus Holzstücken verrottet schnell und bietet dann nicht mehr die optimalen Bedingungen für Ihre Pflanzen.
Pflanzen Sie Ihre Orchideen immer entweder im Herbst oder Frühjahr um. Während der Blütezeit im Sommer und der Ruhephase im Winter sollte man vom Umtopfen absehen, da dies Ihre Pflanze zu sehr schwächen kann.
Umtopfen von Orchideen in einfachen Schritten erklärt
Geben Sie Ihren Pflanzen ein bis zwei Tage vor dem Umtopfen etwas mehr Wasser als üblich. Entnehmen Sie dann die Pflanzen aus dem Topf. Sollten die Orchideen zu fest sitzen, drücken Sie den Plastiktopf vorsichtig zusammen, um das Substrat etwas zu lockern.
Entfernen Sie Reste des alten Substrats von den Wurzeln, damit Sie freien Blick auf das Wurzelwerk haben. Sollten die Pflanzen abgestorbene oder faule Wurzeln haben, sollten Sie diese mit einer desinfizierten, scharfen Schere entfernen. Sie können tote Wurzeln daran erkennen, dass sie entweder schlaff, hohl, oder matschig sind.
Gehen Sie bei dem Entfernen der toten Wurzeln äußerst vorsichtig vor, wir möchten wirklich nur die Wurzelteile entfernen, die abgestorben sind. Das gesunde Wurzelwerk sollte vollständig erhalten bleiben.
Das alte Substrat sollte übrigens nicht mehr verwendet werden. Es empfiehlt sich spezielles Orchideen-Subastrat für das Umtopfen zu verwenden. So gehen Sie sicher, dass Ihre Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen haben.
Geben Sie ein wenig von dem neuen Substrat in den durchsichtigen Plastiktopf und setzen Sie die Orchidee mit einer leichten Drehung in den Topf. Danach füllen Sie den Topf bis wenige Zentimeter unter den Rand mit Substrat. Durch leichtes Klopfen an den Topf verteilt sich das Substrat besser. Um das Substrat weiter zu verdichten, können Sie den Topf auf eine festen Oberfläche ein paar mal leicht aufschlagen.