Keine Frage – Orchideen gehören mit zu den schönsten und ästhetischsten Zimmerpflanzen. Sie verleihen nicht nur ein ganz besonderes Ambiente, sondern haben auch die gewisse Klasse. Doch das hat seinen Preis: Orchideen zählen zu den Zimmerpflanzen, bei deren Pflege man einiges beachten muss. Viele Menschen sind daher unsicher und fragen sich beispielsweise: Müssen Orchideentöpfe durchsichtig sein?
Tatsächlich sollten Orchideentöpfe durchsichtig sein. Denn die Wurzeln von Orchideen brauchen sehr viel Licht. Dies bekommen sie in der Natur daher, dass sie auf den Zweigen anderer Pflanzen wachsen. Bei nicht-transparenten Töpfe würden Orchideen zu wenig Licht bekommen.
In diesem Artikel erklären wir Ihnen, warum Orchideenwurzeln so viel Licht brauchen, wie der Topf beschaffen sein sollte und geben Ihnen Tipps und Infos zu Blumentöpfen für Orchideen.
Wieso Orchideentöpfe durchsichtig sein sollten
Was zunächst nach einer absurden Frage klingt, hat durchaus seine Berechtigung. Denn Orchideen sind nicht wie andere Gewächse. Nicht umsonst werden sie auch die „Königinnen der Zimmerpflanzen“ genannt. Und Königinnen haben Ansprüche.
Das fängt bereits beim Wachstum an. Viele Orchideenarten wachsen in der Natur auf den Ästen und Zweigen von anderen Bäumen. Dadurch sind sie besonders viel Licht ausgesetzt. Und daran haben sich Orchideen gewöhnt. Oder anders gesagt: Ohne viel Licht an den Wurzeln können Orchideen nicht wachsen.
Natürlich kann man zuhause keinen Baum pflanzen, auf dem sich Orchideen ansiedeln könnten. In gewöhnlichen Blumentöpfen aber bekommen die Wurzeln kein Licht und die Orchidee kann nicht wachsen. Also benötigen Sie Blumentöpfe, die sehr viel Licht durchlassen – wie beispielsweise aus Glas.
Wie sollte ein Orchideentopf beschaffen sein?
Material
Ein Orchideentopf sollte auf jeden Fall lichtdurchlässig sein. Das Material ist dabei eigentlich relativ egal: Er kann sowohl aus Glas als auch aus mattem oder farbigen Kunststoff sein. Hier sollten Sie ganz nach Ihrem optischen Geschmack gehen und sicherstellen, dass er zum Gesamtambiente Ihrer Wohnung passt.
Größe
Kleinere und mittelgroße Orchideen können Sie in einen Topf mit etwa 8 cm Durchmesser setzen. Sind die Orchideen ausgewachsen und ist das Wurzelwachstum gesund, empfehlen wir einen Topf mit einem Durchmesser von etwa 12-13 cm.
Faustregel: Wählen Sie die Töpfe sollten lieber zu eng als zu weit, denn Orchideen mögen es eher kuschelig.
Was ist ein Orchideenübertopf?
So ein transparenter Topf, der den Wurzeln der Orchideen viel Licht durchlässt, mag eine besondere Ästhetik haben: Man kann das Zusammenspiel aus Wurzeln und Substrat sehr gut erkennen. Allerdings gibt es auch Menschen, die durchsichtige oder transparente Töpfe unschön finden. Denn der Anblick von Wurzeln und Erde ist ein krasses Gegenteil zu den filigranen Blüten.
Hier bieten spezielle Orchideenübertöpfe eine Lösung: Sie bieten hohe Ästhetik und versorgen die Pflanzen noch mit genügend Licht. Diese verschiedenen Sorten gibt es:
Spezielle Orchideentöpfe
Dabei handelt es sich um ein Gefäß aus Keramik, das das feucht-tropische Klima perfekt imitiert. Der Übertopf enthält seitliche Löcher, sodass die Wurzeln genug Licht abbekommen. Zudem enthalten sie eine Bodenschale, durch die eine hohe Luftfeuchtigkeit gewährleistet wird. Er eignet sich auch für die Fensterbank
Orchitop-Töpfe
Bei dem Orchitop handelt es sich um ein patentiertes Orchideen-Übertopf-Design. Mit ihm kann man Orchideen auf der Fensterbank halten. Hierbei sorgen Stäbe und keine durchgängige Fläche für den nötigen Halt der Erde und der Wurzeln. Diese können durch die Lücken der Stäbe nach außen wachsen und haben genug Licht und Luft.
Runde Keramiktöpfe
Von außen sieht dieser Blumenkübel aus wie jeder andere – doch der Unterschied verbirgt sich im Inneren: Dabei ruht ein sogenannter Kulturtopf in der Mitte auf einem etwa 4 cm hohen Podest. Folglich kommt es nicht zu Staunässe, was die Orchidee nicht so gut verträgt.
Glastöpfe
Freie Sicht für freies Wachstum: Töpfe aus Glas lassen viel Licht durch, worüber sich die Wurzeln der Orchideen freuen. Sie danken es mit einem guten Wachstum. Voraussetzung ist natürlich, dass man die Orchideen ausreichend gießt, düngt und an die richtige Stelle setzt. Die Farbe des Glases ist egal, doch Sie sollten darauf achten, dass nicht zu viel UV-Strahlen aus dem Licht gefiltert werden
Kunststofftöpfe
Neben Glas kommt natürlich auch Kunststoff für Keramiktöpfe zum Einsatz. Der Vorteil gegenüber Glastöpfen: Sie sind bruchsicherer, was bei Haushalten mit Tieren oder Kleinkindern von großem Vorteil ist. Auch preislich liegen die Kunststofftöpfe unter den Töpfen aus Glas.
Fensterbank-Schälchen
Sie können Ihre Orchideen auch als Gruppe auf der Fensterbank in Szene setzen. Hierbei helfen längliche Schalen, die zwischen 60 und 100 cm lang sind. Die Seitenwände sind hochgezogen, sodass die Kulturtöpfe, die sich darinnen befinden, kaum auffallen. Die Wurzeln ebenso nicht. Die Besonderheit: Innerhalb der Seitenwände befindet sich ein Gitter, das Staunässe vorbeugt.
Klima-Vase
Bei der Klima-Vase handelt es sich ebenfalls um einen patentierten Orchideentopf. Bei diesem Topf benötigen Sie kein Substrat, d. h. keine Erde – das Fäulnis- bzw. Staunässeproblem erledigt sich so quasi ganz von alleine. Die Nährstoffe werden durch ein Stück Holzkohle geliefert. Durch die spezielle Konstruktion der Vase verdunstet das Wasser, dass Sie auf die Holzkohle gießen, und tropft an dem nach innen gebeugten Rand wieder herunter – so müssen Sie Ihre Orchideen nur etwa alle 8–10 Wochen gießen.
Wie pflege ich Orchideen ohne Erde?
Orchideen können auch ohne Erde kultiviert werden. Wenn Sie dies möchten, füllen Sie einfach ein Glas alle zwei bis drei Tage (im Sommer) mit lauwarmem Wasser auf. Achten Sie dabei darauf, dass weder die Blattachseln noch das Pflanzenherz nass werden. Warten Sie circa eine halbe Stunde und gießen Sie dann das Wasser wieder heraus. Alternativ können Sie Ihre Orchidee auch aus der Glasvase holen und kurz ins Wasser tauchen. Der Vorteil: Das Wasser kann besser abtropfen. Dazu können Sie auch Mineralwasser verwenden – jedoch auf keinen Fall Salzwasser. Das würde Ihre Orchideen austrocknen.
Welche Orchideenarten gibt es?
Orchideen lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen. Diese sind:
- epiphytisch
Das bedeutet, dass die Orchideen auf anderen Pflanzen wachsen – allerdings nicht als Schmarotzer, d. h. die Orchideen leben in einer Symbiose mit den anderen Pflanzen. - terrestrisch
Die Orchidee wächst, wie viele andere Pflanzen auch, direkt auf dem Boden. - lithophytisch
Diese Orchideenarten wachsen auf Steinen oder Felsen
Dabei gibt es derzeit mehr als 30.000 verschiedene Arten. Darunter auch verschiedene Hybride und Unterarten sowie verschiedene Zuchtformen. Bei mehr als der Hälfte aller Arten handelt es sich um epiphytische Orchideen. Welche Orchideenart auch immer Sie haben: Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit Ihren Blumen und viel Erfolg bei der Pflege.