Eine Mikrowelle hat fast jeder zuhause: Mit ihr kann man schnell Speisen oder Getränke erwärmen. Da der Platz in Küchen aber oft begrenzt ist, kommt man schnell mal in die Situation, eine Pflanze auf die Mikrowelle stellen zu müssen. Und daher fragen sich viele: Kann man Pflanzen auf die Mikrowelle stellen?
Natürlich kann man Pflanzen auf die Mikrowelle stellen. Das macht der Pflanze nichts aus. Die Pflanze darf nicht zu schwer sein, um das Gehäuse der Mikrowelle nicht zu zerstören. Achten Sie auch beim Gießen darauf, kein Wasser daneben zu schütten.
Warum die Strahlung der Mikrowelle einer Pflanze nichts ausmacht und was Sie dabei beachten müssen, erzählen wir Ihnen ausführlich in diesem Artikel.
Kann man Pflanzen auf die Mikrowelle stellen?
Ob man schnell ein Essen aufwärmen oder sich eine Tasse Tee machen möchte: Die Mikrowelle ist in vielen Haushalten ein steter Begleiter. Allerdings sehen viele Geräte nicht gerade schick aus und der Platz in Küchen ist oft beschränkt. Daher stellen viele Menschen Pflanzen zur Dekoration auf die Mikrowelle.
Und das können Sie auch ruhigen Gewissens tun, denn die Strahlung, die aus einem Mikrowellengerät heraustritt, ist so gering, dass sie keinen schädlichen Einfluss auf die Pflanze hat – vorausgesetzt, Ihr Gerät funktioniert einwandfrei und ist nicht defekt. Das gilt vor allem für das intakte Gehäuse.
Pflanze auf Mikrowelle – das müssen Sie beachten:
- Die Pflanze sollte nicht zu schwer sein
Anderenfalls kann es passieren, dass das Gewicht das Gehäuse der Mikrowelle beschädigt und so Strahlung entweichen kann. Verwenden Sie daher keine schweren Übertöpfe und eher kleinere Pflänzchen. - Überdecken Sie keine Lüftungsschlitze
Die Mikrowellen sind mit Lüftungsschlitzen ausgestattet. Achten Sie darauf, dass Ihre Pflanze (bzw. der Übertopf) diese Schlitze nicht bedeckt, da auch in diesem Fall die Mikrowelle Schaden nehmen kann. - Vorsicht beim Gießen
Achten Sie darauf, dass kein Wasser überläuft, wenn Sie die Pflanze gießen. Das kann besonders bei Blumentöpfen mit separaten Untersetzern leicht passieren. Wasser kann nämlich auch der Mikrowelle schaden. - Die Oberfläche kann heiß werden
Mikrowellen erzeugen viel Wärme. Dadurch kann es auch vorkommen, dass die Oberfläche heiß wird. Im schlimmsten Fall kann diese so heiß werden, dass etwaige Plastikuntersetzer schmelzen. Lassen Sie die Mikrowelle also ruhig mal testweise einige Minuten laufen, wenn Sie Blumentöpfe aus Plastik verwenden möchten, und überprüfen Sie, wie heiß die Oberfläche wird.
Wieso ist eine Mikrowelle ungefährlich für Pflanzen?
Die Mikrowelle arbeitet zwar mit einer hochfrequenten, elektromagnetischen Strahlung von 2,45 Gigahertz – allerdings sind die Gehäuse so gut konstruiert, dass die Strahlung abgefangen wird und nicht nach draußen gelangt. Lediglich direkt im Grenzbereich der Mikrowelle (circa 5 cm um die Mikrowelle herum) tritt eine sogenannte „Leckstrahlung“ aus dem Gehäuse.
Diese austretende Strahlung ist jedoch äußerst gering – sie beträgt im Durchschnitt nur 1 Prozent des festgelegten Grenzwertes. Das heißt: Die Dosis könnte auch hundertmal stärker sein und wäre immer noch „im Rahmen“. Das hat das Bundesamt für Strahlenschutz in einer Studie nachgewiesen.
Vorurteil gefährliche Mikrowellen
Es besteht daher keine Gefahr für Pflanzen, Menschen oder Tiere. Auch nicht für Schwangere oder Kinder. Allerdings sollten Sie nicht stundenlang direkt vor dem Sichtfenster stehen, da dies Ihre Augen schaden könnte.
Ein weiterer Mythos ist, dass in der Mikrowelle erhitztes Essen keine Nährstoffe mehr enthält und Vitamine abgetötet werden würden. Auch können Pflanzen angeblich nicht mehr wachsen, wenn man sie mit Wasser gießt, das in der Mikrowelle erhitzt wurde – beides Blödsinn, wenn man sich genauer mit Mikrowellen beschäftigt:
Wie funktioniert eine Mikrowelle?
Der Name verrät es bereits: Eine Mikrowelle sende Strahlen mit einer winzig kurzen Wellenlänge aus – eben eine Mikrowelle. Diese kurzen Wellen haben so viel Energie, dass sie die Wassermoleküle in der Nahrung oder in den Getränken in Schwingungen bringen.
Durch diese Schwingungen entsteht Wärme – das kennen Sie, wenn Sie im Winter beispielsweise Ihre Hände reiben. Die Mikrowelle wärmt auf diese Weise also das Essen „von innen heraus“ auf.
Natürlich können so die Dinge in der Mikrowelle verbrennen bzw. Schaden nehmen – wenn sie zu lange bestrahlt werden und infolgedessen die Temperatur zu hoch wird. Das kann aber auch in einem Ofen passieren. Und davor haben erstaunlich wenige Menschen Angst.
Kann man Pflanzen in die Mikrowelle stecken?
Eine Mikrowelle erhitzt die Dinge, die man in sie steckt. Sie bewirkt also das Gleiche wie ein Ofen. Kaum jemand würde daher auf die Idee kommen, die Pflanze in den Ofen zu stecken, da sie sonst eingehen würde. Gleiches sollte man also auch nicht mit einer Mikrowelle machen: Pflanzen gehören nicht in die Mikrowelle.
Kann man Blumenerde in der Mikrowelle erhitzen?
Gegenüber Pflanzen ist Erde kein Lebewesen. Allerdings nisten sich manchmal in ihr fiese Zeitgenossen, nämlich Trauerfliegen, und legen dort ihre Eier. Um diese abzutöten, kann man die Erde in die Mikrowelle legen und sie dort quasi „sterilisieren“. Etwa zehn Minuten bei höchster Stufe sollten ausreichen. Alternativ können Sie die Erde auch einfrieren.
Schadet in der Mikrowelle erhitztes Wasser den Pflanzen?
Ganz klar: Wenn man Pflanzen mit in einer Mikrowelle erwärmten Wasser gießt, wächst sie ganz normal weiter. Denn: Eine Mikrowelle bringt lediglich die Moleküle des Wassers in Schwingung, es verändert nicht die Zusammensetzung oder Ähnliches. Gleiches passiert übrigens auch beim herkömmlichen Kochen: Die Moleküle bewegen sich schneller.
Das einzige, worauf Sie achten müssen, ist: Gießen Sie Ihre Pflanze nicht mit zu heißen Wasser – die Pflanze könnte dadurch Verbrennungen erleiden.
