Wir erfreuen uns jeden Tag an ihrem Aussehen, manchmal auch an ihrem Geruch. Wir verschenken sie an Freude, topfen sie um und pflegen uns um sie. Es gibt sogar Menschen, die ganze Blogs über Pflanzen und Blumen schreiben. Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen beiden Wörtern? Und sind Pflanzen Blumen?
„Pflanze“ ist dabei der Oberbegriff, und „Blume“ eine bestimmte Sorte von Pflanzen. Also lässt sich sagen: Alle Blumen sind Pflanzen, aber nicht alle Pflanzen sind Blumen. So würde man eine Getreideähre nicht als Blume bezeichnen, sondern als Pflanze.
Das war in aller Kürze die Antwort auf die Frage, ob Pflanzen Blumen sind. Wir gehen in diesem Artikel noch genauer auf die beiden Begriffe ein und geben Ihnen eine genaue Definition der beiden Wörter, damit Sie auch verstehen, warum es dafür unterschiedliche Wörter gibt.
Sind Pflanzen Blumen?
Pflanzen sind nicht immer Blumen, aber Blumen sind immer Pflanzen.
Woran liegt das? Nehmen wir dazu einen Vergleich.
Mit Pflanzen und Blumen verhält es sich so wie mit Frauen und Müttern: Jede Mutter ist eine Frau – aber nicht jede Frau ist eine Mutter. Denn manche Frauen haben schlichtweg keine Kinder. „Frau“ ist quasi der Oberbegriff. Eine „Mutter“ ist also eine Frau, die spezielle Eigenschaften hat: nämlich Kinder zu haben in diesem Fall.
Das Gleiche gilt auch für Pflanzen und Blumen. Wikipedia liefert folgende Definition:
Als Pflanzen (lateinisch Plantae) werden Lebewesen bezeichnet, die sich nicht fortbewegen können und Photosynthese betreiben.
Diese Eigenschaften gelten natürlich auch für Blumen – nehmen wir zum Beispiel eine Rose. Aber eben auch für Palmen, und die würden Sie ja auch nicht als Blume bezeichnen, oder? Wohl aber als eine Art Pflanze, genauer gesagt als Baum. Konkreter: Rosen und Palmen sind beides Pflanzen – die Rose ist zudem aber noch eine Rose, und die Palme ist zudem noch ein Baum. (Pilze und Bakterien gehören übrigens nicht mehr zu den Pflanzen).
Blumen sind also spezielle Pflanzen – daneben gibt es zum Beispiel noch Sträucher oder Bäume. Das sind ebenfalls Pflanzen, aber keine Blumen. Folgendes Schaubild verdeutlicht diesen Umstand:
Dieses Baumdiagramm (ironisch!) bringt das Verhältnis von Pflanzen und Blumen ebenfalls gut auf den Punkt:
Was sind Blumen?
Wieso sind dann aber nicht alle Pflanzen Blumen? Was unterscheidet sie? Wie definiert man eine Blume? Zitieren wir wieder Wikipedia:
Eine Blume (von althochdeutsch bluoma, von indogermanisch bhlô, „blühen, zum Vorschein kommen“[1]) bezeichnet entweder eine Pflanze, die größere, ins Auge fallende Blüten „hervorbringt“,[2] oder eine „einzelne Blüte einer Blume mit Stiel“
Blumen haben also eine Blüte – das ist das hervorstechende Merkmal (mehr dazu weiter unten). Deshalb dient sie öfters auch als Schmuck bzw. zur Verzierung. Gegenüber von Pflanzen haben sie meistens keinen „wirtschaftlichen“ Nutzen, d. h., man kann sie nicht essen oder aus ihnen beispielsweise T-Shirts flechten wie aus Hanf.
Kann man Blumen pflanzen?
Natürlich können Sie das. Hier spielt aber eine Besonderheit der Sprache mit: Denn das Verb „pflanzen“ bedeutet ein Gewächs einzupflanzen, also eine (wie auch immer geartete) Pflanze in etwas Erde geben, wässern und düngen und dann schauen, wie sie wächst und gedeiht. Sie können also auch Pflanzen pflanzen – das eine ist ein Nomen (Hauptwort), das andere ist ein Verb (Tunwort).
Beispiele für Pflanzen
Pflanzen gibt es natürlich in jedweder Art und Form. Wir geben Ihnen hier nun eine bunte Auswahl an Pflanzen und jeweils ein paar Beispiele dazu:
- Heilpflanzen
Salbei, Ingwer, Johanniskraut - Bäume
Palmen, Fichten, Buchen - Gemüse
Tomaten, Karotten, Zucchini - Kräuter
Dill, Kresse, Oregano - Obst
Äpfel, Birnen, Bananen
Beispiele Blumen
Dementsprechend gibt es auch unzählige Vertreter der Kategorie „Blumen“. Zu den bekanntesten Vertretern zählen unter anderem:
- Rose
- Gerbera
- Sonnenblume
- Lilie
- Vergissmeinnicht
- Margerite
Sind Blumen Lebewesen?
Ja, Blumen sind auch Lebewesen. Das liegt an der Definition von Lebewesen. Bemühen wir hier wieder einmal Wikipedia:
Lebewesen sind organisierte Einheiten, die unter anderem zu Stoffwechsel, Fortpflanzung, Reizbarkeit, Wachstum und Evolution fähig sind.[3][4]
Wenden wir diese Merkmale nun auf die Blumen an:
- Stoffwechsel
Blumen haben einen Stoffwechsel. Sie „konsumieren“ Wasser, Mineralstoffe und Stickstoff. Zusammen mit der Energie des Lichts wandeln sie diese Stoffe in Stärke bzw. Glukose um – durch die Photosynthese. Das ist geradezu ein Paradebeispiel für einen Stoffwechsel. - Fortpflanzung
Blumen bilden meistens Samen aus. Fallen diese auf fruchtbaren Boden, entwickeln sich daraus neue Nachkommen. Also erfüllen Blumen und Pflanzen auch diesen Aspekt. - Reizbarkeit
Blumen reagieren auf die Reize aus ihrer Umwelt. Das kann man ganz einfach beobachten: Wenn Blumen nicht genügend Licht bekommen, gehen sie ein oder sterben sogar ab. Daher ist es wichtig, dass Sie Blumen und andere Pflanzen an helle Orte stellen. Aber auch die Temperatur ist wichtig – daher sollten sie nicht direkt neben dem Kamin stehen.
- Evolution
Blumen und Pflanzen im Allgemeinen verändern sich im Laufe der Zeit. Die heutigen Blumen sehen nicht mehr so aus wie ihre Vorfahren vor Millionen von Jahren. Das ergeben Fossilienfunde. Man hört deshalb auch oft den Spruch: „Fossilien sind Zeugen der Urzeit“.
Wir sehen also, dass Pflanzen und Blumen auch Lebewesen sind. Wir sollten ihnen daher mit dem nötigen Respekt entgegentreten und besser auf unsere Umwelt achten. Denn wenn die Umwelt zerstört ist, dann gibt es keine Pflanzen mehr – und folglich hätten auch wir keine Nahrung mehr. Und das wäre doch ziemlich schade.
Sind Blüten Blumen?
Hier wird es ein bisschen schwieriger. Die Biologie definiert Blumen als den Teil von Pflanzen, die für die Bestäubung zuständig ist. Sie soll Bestäuber wie Bienen anlocken oder bildet eine technische Einheit.
Die Blüte ist der Spross einer Pflanze. Sein Wachstum ist begrenzt und dient im Wesentlichen der Fortpflanzung einer Pflanze. Dass sie dabei sehr auffällig sein müssen, ist falsch: Auch ganz normales Gras besitzt Blüten.
Wir hoffen, dass Sie jetzt genauer Bescheid wissen, was den Unterschied von Pflanzen und Blumen ausmacht. Vielleicht erzählen Sie ja Ihren Freunden und Freundinnen beim nächsten Treffen davon. Oder haben Sie noch Fragen? Dann schreiben Sie uns doch einen Kommentar! Wir würden uns freuen!
Quellen:
[1] Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache: Blume, Blust.
[2] Blume, die. Duden, abgerufen am 29. Dezember 2021.
[3] William K. Purves, David Sadava, Gordon H. Orians, H. Craig Heller, Jürgen Markl (Hrsg. der deutschen Ausgabe), Andreas Held, Monika Niehaus-Osterloh, Lothar Seidler, Coralie Wink (Übersetzer): Biologie. 7. Auflage. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2006, ISBN 978-3-8274-1630-8, S. 2f. (Englisches Original: Life, the science of biology. Sinauer Associates, Sunderland, Mass. 2004, ISBN 0-7167-9856-5).
[4] Douglas J. Futuyma: Evolution. Das Original mit Übersetzungshilfen. Elsevier, München 2007, ISBN 978-3-8274-1816-6, S. 92 (übersetzt von Andreas Held).