Winterzeit ist Heizzeit. Und da seit diesem Jahr die Gaspreise rasant gestiegen sind, wollen viele auf andere Energieträger umsteigen – beispielsweise Braunkohlebriketts. Viele sind durch den beschlossenen Austritt aus der Kohlestromerzeugung allerdings verunsichert und fragen sich: Wann werden Braunkohlebriketts verboten?
Derzeit (September 2022) ist kein Verbot von Braunkohlebriketts vorgesehen. Daher werden sie auch nicht verboten. Man kann sie in zugelassenen Öfen und Kamins über die nächsten Jahre noch verfeuern. Allerdings geht die Produktion von Braunkohlebriketts zurück.
Das war in aller Kürze die Antwort auf die Frage, wann Braunkohlebriketts verboten werden. Dennoch werden wir uns noch mehr im Detail damit beschäftigen – denn ganz ohne Grund werden sich diese Frage nicht so viele Menschen stellen. Außerdem geben wir Ihnen wertvolle Tipps und wichtige Infos rund um das Thema Braunkohlebriketts.
Wann werden Braunkohlebriketts verboten?
Wieso soll Braunkohlebriketts überhaupt verboten werden?
Beschäftigen wir uns zunächst einmal überhaupt mit der Frage, warum Menschen der Meinung sind, Braunkohlebriketts könnten verboten werden. Das liegt mit Sicherheit daran, dass die Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD bereits 2019 den Ausstieg aus der Kohlekraft beschlossen hat.
Damit ist aber die Kohleverstromung gemeint – also der Prozess, bei dem in großen Kohlekraftwerken durch die Verbrennung von Kohle die Energie in Elektrizität umgewandelt wird: 2038 soll das letzte Kraftwerk, das auf diese Weise Strom erzeugt, vom Netz gehen.
Für Privatpersonen hat dies jedoch keine (unmittelbaren) Auswirkungen: Sie dürfen weiterhin Braun-, Stein- oder Holzkohle verfeuern. Allerdings nicht zur Energiegewinnung (bzw. zur Umwandlung in Strom), sondern lediglich zum Heizen.
Es gibt kein Verbot für Braunkohlebriketts
Braunkohlebriketts sind nicht verboten und werden auch nicht verboten. Das steht so schwarz auf weiß in der Erste[n] Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes vom 14.03.1997 (Verordnung über Kleinfeuerungsanlagen – 1. BlmSchV). Dort heißt es:
§3 Brennstoffe
(1) In Feuerungsanlagen nach § 1 dürfen nur die folgenden Brennstoffe eingesetzt werden:
1. Steinkohlen, nicht pechgebundene Steinkohlenbriketts, Steinkohlenkoks,
2. Braunkohlen, Braunkohlenbriketts, Braunkohlenkoks,
Braunkohlenbriketts sind also erlaubt. Punkt Ende Aus.
“Ich habe von einem Verbot für Braunkohlebriketts gelesen”
Gibt die Google-Suche nach einem Verbot gibt folgende Meldung:
„Wichtige Frist für Betreiber von Holz- und Brikett-Öfen:
INFORMATION | Die Verbandsgemeindeverwaltung Bad Marienberg weist darauf hin, dass Einzelraumfeuerungs-Anlagen für feste Brennstoffe (Holz, Briketts), die vor dem 1. Januar 1995 errichtet wurden, ab 1. Januar 2021 nicht mehr betrieben werden dürfen.“
Quelle: ww-kurier, 2020
Damit ist aber nicht gemeint, dass Braunkohlebriketts verboten werden. Vielmehr bedeutet das: Wer einen Ofen hat, der vor 1995 gebaut wurde, muss diesen entsprechend modernisieren und darf ihn ab dem 1.1.2021 nicht mehr betreiben. Eine ähnliche Frist gilt für Öfen, die vor 2010 gebaut wurden – diese müssen ebenfalls bald modernisiert werden
Werden Braunkohlebriketts teurer?
Die bittere Antwort: Braunkohlebriketts sind dieses Jahr bereits teurer geworden. Schuld daran ist der Krieg in der Ukraine. Denn da weniger Gas durch die Pipelines aus Sibirien strömt, wird das Gas teuer. Natürlich wollen aber alle günstige Energie und suchen sich schnell Ersatz – und da bieten sich Braunkohlebriketts an.
Wenn sich aber alle wie verrückt nun auf die Briketts stürzen, schnellt die Nachfrage nach oben – gleichzeitig wird das Angebot aber knapper. Und das bedeutet: Braunkohlebriketts werden teuer.
Dazu kommt, dass Braunkohlebriketts frühestens ab 2023 eine CO₂-Abgabe erhalten sollen. Diese müssen die Hersteller entrichten – und werden diese sehr wahrscheinlich auch an die Verbraucher weitergeben. Auch das treibt den Preis für die Briketts noch weiter nach oben.
Wie lange wird es Braunkohlebriketts noch geben?
Braunkohlebriketts wird es noch eine lange Zeit lang geben – wie lange genau, das lässt sich nicht exakt bezeichnen, denn die Verfügbarkeit von Braunkohlebriketts (oder auch anderen Briketts) hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Mit Sicherheit lässt sich aber sagen: Bis 2038 wird es noch Braunkohlebriketts geben.
Woher wir das wissen? Das steht in einem Flyer des bekannten Brikettherstellers Rekord aus dem März 2020. Darin heißt es:
„Eine rechtskonforme und wirtschaftliche Betriebsführung vorausgesetzt, plant die LEAG, auch die Brikettfabrik bis 2038 zu betreiben. Eine zuverlässige Versorgung mit Briketts in den kommenden Jahren ist sichergestellt.“
(Quelle: LEAG (Lausitz Energie Bergbau AG), “Gut zu wissen! Informationen zur zuverlässigen Versorgung mit REKORD-Briketts”, März 2010. Letzter Zugriff: Di. 27.9.2022)
Also gibt es mit sehr hoher Sicherheit noch bis 2038 Braun- und Steinkohlebriketts. Die Braunkohlebriketts von Rekord können Sie im übrigens direkt über diesen Link* online bestellen.
Wir würden Ihnen allerdings empfehlen, am besten nach der Heizsaison einen Vorrat anzulegen – dann dürften die Preise wieder fallen. Wie lange Sie Braunkohlebriketts lagern können, erklären wir Ihnen jetzt.
Update: Der Hersteller hat mittlerweile auf seiner Internetseite bekanntgegeben, die Produktion bis Ende 2022 einzustellen. (6.10.2022)
Wie lange kann man Braunkohlebriketts lagern?
Theoretisch mehrere Jahrzehnte. Denn durch die chemische Verbindung der Braunkohle und die Pressung verlieren sie kaum etwas an Brennwert über die Jahre. Doch eines ist dabei ganz wichtig: dass Sie sie richtig lagern.
Das machen Sie am besten in einem trockenen, gut durchlüfteten Raum. Dieser sollte vor Witterung geschützt sein – auch vor der Sonne. Sorgen Sie auf jeden Fall dafür, dass die Luft gut um die Briketts herum zirkulieren kann. Feuchtigkeit ist der größte Feind von Briketts.
Ebenfalls wichtig: Die Braunkohlebriketts dürfen nicht zu warm bzw. heiß gelagert werden. Denn sonst verlieren sie über Gasabsonderungen einen Teil ihres Heizwerts. Im schlimmsten Fall können sie sich sogar selbst entzünden – und dann wäre nicht nur Ihr Bestand an Briketts weg, sondern dann kommt es auch möglicherweise zu schweren Brandschäden.
Um eine genaue Anleitung über die richtige Lagerung von Briketts zu erhalten, klicken Sie bitte hier.
Warum sind Braunkohlebriketts beliebt?
Die Briketts haben gegenüber normalem Brennholz gleich zwei Vorteile: Sie haben einen wesentlich höheren Heizwert als Holz. Ganze 5,6 kWh bringt ein Brikett pro Kilogramm auf die Waage – bzw. in den Ofen. Außerdem lassen sich die meist eckig gepressten Blöcke wesentlich platzsparender und einfacher stapeln als Scheitholz.
Allerdings gibt es auch noch bessere Alternativen – zumindest, was den Heizwert anbelangt: die Steinkohle. Diese haben etwa 8 kWh an Energie pro Kilogramm zu bieten. Dafür sind sie natürlich teurer.
Wo werden heute noch Braunkohlebriketts produziert?
Die Firma Rekord produziert zwar ab 2022 nicht mehr in ihrem Werk im Rheinland – dafür aber weiterhin an ihrem Standort in der Lausitz. Zudem gibt es noch den Hersteller Union. Mehr über die Unterschiede zu beiden Firmen können Sie hier nachlesen.
Was gibt es noch für Briketts?
Theoretisch lässt sich aus allem, was pressbar ist, ein Brikett herstellen. Zum Heizen benutzt man vor allem Briketts aus Steinkohle, Braunkohle oder aber auch Briketts aus Holz. Diese sind umweltfreundlicher als solche aus Kohle und haben dennoch einen ordentlichen Brennwert. Wenn Sie ausrechnen möchten, wie viel Holzbriketts Sie pro Tag und Winter benötigen, können Sie das hier auf dieser Seite machen.
Wir hoffen, dass wir Ihre Fragen beantworten konnten und wünschen Ihnen einen möglichst warmen (und dennoch günstigen) Winter.
*Wenn Sie Ihre Braunkohlebriketts über diesen Link bestellen, erhalten wir davon einen kleinen Betrag – für Sie entstehen keine zusätzlichen Kosten.
