Wie lange kann man Braunkohlebriketts lagern?

Wie lange kann man Braunkohlebriketts lagern?

Der Winter steht vor der Tür, die ersten kalten Tage hat man bereits hinter sich – und jetzt möchte man natürlich schön heizen. Doch nicht nur in der aktuellen Situation steigender Gaspreise ist folgende Frage wichtig, sondern auch, wenn man vor der Heizsaison seinen Bestand überprüfen will, fragt man sich: Wie lange kann man Braunkohlebriketts lagern?

Wenn man sie richtig lagert, kann man Braunkohlebriketts mehrere Jahre bis Jahrzehnte lagern. Im Gegensatz zu Brennholz sogar länger als 5 Jahre. Dafür sollten sie in einem trockenen, vor Witterung und Sonne geschützten Raum aufbewahrt werden. Die Luft muss zudem gut zirkulieren können.

Doch natürlich war das nur die kurze Antwort auf diese Frage. Im folgenden Artikel geben wir Ihnen noch genauere Angaben – und natürlich auch praktische Tipps, wie Sie Braunkohlebriketts am besten lagern können.

Wie lange kann man Braunkohlebriketts lagern?

Um diese Frage fundiert zu beantworten, können wir uns zunächst einmal anschauen, was Braunkohlebriketts überhaupt sind:

Was sind Braunkohlebriketts?

Ein Braunkohlebrikett ist ein Brikett aus Braunkohle. Das klingt erst einmal sehr offensichtlich – aber was ist der Unterschied zu normaler Braunkohle? Der Vorgang des sogenannten Brikettierens. Dabei wird der Ursprungsstoff unter sehr hohem Druck zusammengepresst.

Der Vorteil: Die Energiedichte des Briketts ist viel höher als die der normalen Braunkohle. Man kann es zudem leichter transportieren und es entsteht weniger Staub, wenn man es verladen muss. Außerdem können der Braun- oder Steinkohle beim Pressen noch chemische Umschlagstoffe beigemischt werden, was die Brennfähigkeiten erhöht.

Energiedichte von Braunkohlebriketts: etwa 5,6 kWh pro Kilogramm

Zudem kann man sie durch ihre Form viel besser lagern – ein Umstand, der zur Beantwortung der Frage noch sehr wichtig sein wird.

Wie lange kann man Braunkohlebriketts lagern?
Ein Braunkohlebrikett der Firma Rekord. Bildquelle: Von Matthias Borgmann – self taken pictures, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=48294219

Gibt es noch andere Briketts?

Es gibt nicht nur Briketts aus Braunkohle. Auch aus Steinkohle, Stroh oder Holz lassen sich Briketts machen. Da sie wesentlich weniger Wasser als normales Brennholz enthalten, lassen sie sich länger lagern und haben auch eine höhere Energiedichte. Hier erfahren Sie übrigens, wie viel Holzbriketts Sie pro Winter und Tag benötigen.

Haltbarkeit und Lagerfähigkeit von Braunkohlebriketts

Bei Braunkohle handelt es sich um einen fossilen Brennstoff – ähnlich wie bei Holzkohle auch. Die Braunkohle entstand dadurch, indem vor hunderten von Millionen Jahren organisches Material abgestorben und unter einer hohen Sedimentschicht eingeschlossen wurde. Durch den Druck und die Hitze verdichtete sich das Material: zu Erdgas, Erdöl, Diamanten, Stein- oder eben auch Braunkohle.

Es handelt sich also um ein lockeres Sedimentgestein. Natürlich kann dies theoretisch in seinem Ursprungsmaterial noch schimmeln oder oxidieren – aber nur, wenn es zum Großteil mit Erde oder Schlamm versetzt ist. Braunkohlebriketts hingegen enthält ausschließlich Braunkohle (und eventuell noch chemische Umschlagstoffe, siehe oben) und ist zudem noch so verdichtet, dass sie kaum Feuchtigkeit besitzt.

Wie lange kann man Braunkohlebriketts lagern?
Braunkohlebriketts lassen sich Jahrzehnte lang lagern – wenn Sie einige Dinge beachten

So lange sind Braunkohlebriketts lagerbar:

Die einzelnen Briketts können mehrere Jahrzehnte gelagert werden, ohne unbrauchbar zu werden. Allerdings kommt es auf die Lagerung an: Sie müssen Braunkohlebriketts so lagern, dass die Luft zwischen den einzelnen Briketts zirkulieren kann.

Da die Briketts noch mehrere Tage nach dem Pressen bzw. der Einlagerung noch reagieren und sich unter Umständen selbst entzünden können, sollten Sie folgende Tipps auf jeden Fall beachten:

Wie muss man Braunkohlebriketts lagern?

Braunkohlebriketts kaufen Sie selten nur einzeln, sondern in größeren Paletten. Diese sind oftmals mit einer Plastikverpackung umschlossen. Diese sollten Sie auf jeden Fall entfernen. Hier geben wir Ihnen Tipps zur richtigen Lagerung von Braunkohlebriketts:

Braunkohlebriketts richtig lagern – so geht’s:

  • Der Raum
    Der Lagerraum sollte trocken und vor Witterungseinflüssen geschützt sein. Außerdem ist es wichtig, dass dort die Luft gut zirkulieren kann. Die Garage, der Keller oder Schuppen bieten sich dazu an – oder auch das Häuschen auf dem Schrebergarten. Auch ein Vordach reicht im Prinzip aus, wenn Sie sicherstellen, dass die Briketts nicht feucht werden können
  • Kühl und trocken
    Achten Sie darauf, dass die Briketts nicht wärmer als 30° im Winter und 50° im Sommer sind, wenn Sie sie einlagern. Direkt neben dem Ofen sollten Sie sie auch nicht zu lange lagern.
  • Vor direkter Sonne schützen
    Die Sonnenstrahlen können dazu führen, dass sich die Braunkohle selbst erhitzt und somit ein gefährlicher Brand entstehen kann.
  • Gute Lüftung
    Der Raum sollte eine gute Frischluftzufuhr besitzen – etwa ein Fenster nach draußen oder andere Lüftungsvorrichtungen
  • Luftzirkulation
    Wie bereits erwähnt: An die einzelnen Briketts muss Luft an. Das erreichen Sie, indem Sie unter Umständen kleine Holzstäbe zwischen die einzelnen Brikettschichten schieben. Lassen Sie auch einen Spalt zwischen Wand und Briketts.
  • Achtung: Braunkohlebriketts sind leicht entzündlich!
    Im Lagerraum sollten Sie daher jeden Umgang mit offenem Licht und Feuer jeglicher Art vermindern. Lagern Sie sie auch auf keinen Fall direkt neben Wärmequellen wie Heizungsrohren oder leicht entzündbaren Stoffen.
  • Regelmäßige Kontrolle
    Schauen Sie immer mal wieder nach, wie es Ihren Briketts geht – das heißt, ob die Luft gut zirkulieren kann und sich nirgendwo Feuchtigkeit bildet.

Wenn Sie all diese Tipps befolgen, können Sie Ihre Braunkohle Jahrzehnte lang unbesorgt lagern lassen.

Kann man Braunkohle draußen lagern?

Theoretisch ja. Sie müssen aber dafür sorgen, dass die Briketts vor Witterungseinflüssen geschützt sind. Das heißt: Es darf keine Feuchtigkeit an die Briketts gelangen. Das ist in der Praxis aber nur selten zu realisieren.

Sie müssen Sie daher auf jeden Fall mit einer Plane abdecken. Besser noch ist es, wenn Sie auch die Seiten vor Regen und Spritzwasser schützen. Idealerweise lagern Sie sie aber in einem Schuppen oder im Kohlenkeller.

Wie lange kann man Braunkohlebriketts lagern?
Im Idealfall lagern Sie Ihre Kohle in so einem Kohlenkeller

Wie lange wird es noch Braunkohle geben?

Auch wenn die Bundesregierung den Ausstieg aus der Kohlestromerzeugung bis 2038 beschlossen hat, so wird es voraussichtlich noch viel länger möglich sein, privat mit Braunkohlebriketts zu heizen.

Allerdings dürften die Preise steigen, denn die Braunkohlebriketts unterliegen ab 2023 der CO₂-Besteuerung. Zudem wurde im rheinischen Revier eine große Produktionsstätte von Braunkohlebriketts geschlossen.

Braunkohle als Rohstoff wird es allerdings noch einige Jahrhunderte geben. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften geht davon aus, dass allein die bis jetzt gesicherten Reserven noch für 270 Jahre lang halten werden

Werden Braunkohlebriketts verboten?

Nein – bisher gibt es keine solchen Absichten. Braunkohlebriketts bleiben auch in Zukunft erlaubt und Sie können sie kaufen und damit heizen. Dennoch sollten wir uns auf die Suche nach erneuerbaren Energieträgern machen – denn irgendwann haben wir schlicht keine fossilen Brennstoffe mehr auf bzw. in unserem Planeten (Holz ist ein erneuerbarer Energieträger, denn Bäume können nachwachsen).

Wie viel Braunkohle braucht man für den Winter?

Wie viel Braunkohle Sie für den Winter brauchen, hängt von vielen Faktoren ab: Wie groß ist die zu heizende Fläche, wie hoch die Decke, wie warm wollen Sie es haben, usw. Für eine Fläche von 50 qm und einer Deckenhöhe benötigen Sie grob überschlagen etwa 2700 kg Braunkohle – also fast 3 Tonnen. Hier können Sie berechnen, wie viel Kohle Sie pro Winter und Tag benötigen.

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