Hortensien zählen zu den beliebtesten Pflanzen im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon. Sie blühen prächtig und bringen dadurch schöne Farben in unseren Alltag. Da sie jedoch meistens in Blumentöpfen gezogen werden, fragen sich viele: Wie tief wurzeln Hortensien?
Fakt ist: Hortensien sind Flachwurzler. Das bedeutet, dass ihr Wurzeln mit circa 50 bis 60 cm nicht sehr tief nach unten gehen – dafür aber in die Breite. Charakteristisch ist ein harter Strunk in der Mitte. Sie sollten daher Blumentöpfe mit entsprechend großem Pflanzloch benutzen.
Das war in aller Kürze die Antwort auf Ihre Frage. Im Gegensatz zu den Wurzeln der Hortensien geht unser Artikel aber noch ein Stückchen tiefer: Wir beleuchten die Frage im Detail und geben Ihnen wichtige und nützliche Tipps, wie Sie am besten Hortensien pflanzen.
Wie tief wurzeln Hortensien?
Was sind Hortensien?
Die Hortensien (Fachname: Hydrangea) stellen eine eigene Familie im Reich der Pflanzen dar: die sogenannten Hortensiengewächse. Viele Arten dieser Familie werden als Ziersträucher behandelt, da sie über auffällige Blütenstände verfügen und prächtige Schaublüten haben. Am bekanntesten dürfte hierzulande die Gartenhortensie sein.
Ihr Name entspringt dem lateinischen Wort für Garten, hortus. Die Endung -ensius deutet darauf hin, dass sie „zum Garten gehört“. Vielleicht liegt es daran, dass die Hortensie für viele einfach zu einem Garten dazugehört.
Die Wurzeln der Hortensie
Bei Hortensien handelt es sich um sogenannte Flachwurzler. Wie der Name schon sagt bedeutet das, dass ihre Wurzeln nicht sehr tief in den Boden reichen. Ungefähr 60 – 70 cm kann sie aber schon erreichen. Dafür wachsen ihre Wurzeln eher in die Breite.
In der Wurzelmitte bildet die Hortensie einen sehr harten Strunk aus. Wenn Sie diesen zur Vermehrung teilen wollen, benötigen Sie in den meisten Fällen eine Säge dazu. Der Strunk ist umgeben von sehr vielen, dafür aber auch sehr feinen Wurzeln.
Was bedeutet das für das Pflanzen einer Hortensie?
Sie sollten sich gut überlegen, wie und wo Sie die Hortensie pflanzen wollen. Da sie starke Wurzeln und einen kräftigen Strunk bilden, sollten Sie entsprechend große Blumentöpfe wählen – und dabei darf ein großes Pflanzloch nicht fehlen. Wichtig ist auch, dass Sie Staunässe verhindern, denn das mag die Hortensie gar nicht.
Staunässe vermeiden
Die Wurzeln der Hortensie sind, bis auf den harten Strunk, sehr fein. Damit die Wurzeln nicht anfangen zu faulen und die Hortensie abstirbt, ist es wichtig, dass Sie Staunässe auf jeden Fall vermeiden. Lockern Sie dazu die Erde gut auf, bevor Sie sie einpflanzen.
Achten Sie beim Einpflanzen darauf, dass das obere Ende des Wurzelballens auf gleicher Höhe mit der Erdschicht liegt. Ein genügend großer Abstand zu anderen Flachwurzlern ist ebenfalls wichtig. Natürlich sollten Sie danach die Erde gut festdrücken – aber nicht zu fest.
Um die Staunässe sicher zu verhindern, empfiehlt es sich, eine sogenannte Drainageschicht unten im Boden anzulegen. Geben Sie dazu groben Sand oder Kies in den Blumentopf – und darauf dann die Blumen- oder Pflanzenerde. So kommen die Wurzeln nicht in die angestaute Nässe.
Wie viel Platz braucht eine Hortensie?
Wie wir bereits erfahren haben, müssen Sie für die Tiefe der Hortensienwurzel nicht besonders viel Platz einplanen. Allerdings dafür in der Breite: Mindestens 50 cm Abstand zu anderen Pflanzen sollten es mindestens sein. Besser allerdings sind sogar 150 cm. So haben die Wurzeln der Hortensie genügend Platz, um sich ungestört zu entwickeln.
Wie viel Wasser brauchen Hortensien?
Der lateinische Name sagt schon alles: Hydrangea bedeutet nämlich „Wasserschlürfer“. Daher sollten Sie mit dem Gießen der Hydrangea also nicht zu kurz kommen. Idealerweise verwenden Sie dazu Regenwasser, das Sie zuvor in einer Regentonne gesammelt haben. Ein Tipp: Wenn die Hortensien in der sommerlichen Mittagshitze schlaff die Blätter hängen lässt, ist das ein ganz klares Zeichen fürs Gießen.
Hortensie: Welcher Standort?
Hortensien mögen es nicht ganz so sonnig: Ein Platz im soliden Halbschatten mögen sie am meisten. Beim Boden hat die Hortensie gewisse Ansprüche: Er sollte sehr locker sein, viel Humus enthalten und mit pH-Werten zwischen 5 und 6 im leicht säuerlichen Bereich liegen. Zum Einpflanzen der Hortensie können Sie daher Maulwurfserde verwenden. Schwere, feste Graberde allerdings nicht, denn diese fördert Staunässe.
Wie viel sollte man Hortensien düngen?
Wenn man Hortensien pflanzt, will man sich vor allem an ihren üppigen Blüten laben. Doch um diese Blütenpracht zu erhalten, ist es wichtig, dass die Hortensie einiges an Nährstoffen abbekommt. Die Hortensien zählen zu den Starkzehrern. Man muss sie daher ausreichend mit Dünger versorgen. Sie sollten Sie bis zum Juli düngen. Dadurch haben die neuen Triebe bis zum Herbst Zeit, auszureifen, und sind somit für den Winter bestens gewappnet.
Wie kann man Hortensien überwintern?
Hortensien sind leider ziemlich kälteempfindlich. Dabei ist es aber eher unwahrscheinlich, dass die ganze Pflanze zugrunde geht. Wenn Sie sie im Frühjahr zurückschneiden, sollten die Triebe wieder gut durchkommen. Kommt es jedoch zu anhaltendem Frost, ist es durchaus sinnvoll, die Hortensien zuzudecken – etwa mit einem Wintervlies oder auch mit Reisig.
Stellen Sie Topf-Hortensien dabei auf jeden Fall an die Wand, um sie vor zu starken Winden zu schützen. Zudem sollten Sie sie vor dem Durchfrieren bewahren, indem Sie sie etwa in eine Kiste mit Rindenmulch stellen.
Sollte man Hortensien umpflanzen?
Die Hortensien haben starke, flache Wurzeln – das haben wir oben bereits beschrieben. Es ist nicht immer wirklich ratsam, sie umzupflanzen, da sie sich sehr an ihren Standort gewöhnen und neue Umgebungen nicht besonders gut mögen. Daher sollte man sie entsprechend vorbereiten, wenn man sie umpflanzen möchte:
Achten Sie darauf, die feinen Wurzeln an der Nähe des Strunks nicht zu beschädigen. Graben Sie sie am besten weitläufig um die Hortensie aus. So gehen Sie sicher, dass Sie keine Wurzeln bei Ihrem Vorhaben beschädigen.
Wenn Sie sie wieder neu einsetzen, achten Sie ebenfalls darauf, dass die Hortensie möglichst ähnliche Bedingungen wieder vorfindet – also hinsichtlich Bodenqualität, Säuregehalt und Platz.
Die Farbe der Hortensienblüten
Wussten Sie schon, dass Hortensien als pH-Messinstrumente funktionieren können? Zumindest für einige Arten der Teller- und Bauernhortensien ist das der Fall. So verändern sich deren Blüten rosa, wenn der pH-Wert höher ist, wohingegen er bei niedrigeren pH-Werten sinkt.
Wenn Sie also ein starkes Blau bei Ihren Hortensien bevorzugen, sollten Sie eher für einen saureren Boden sorgen. Dafür können Sie in der Wachstumsphase der Hortensien drei Gramm Aluminium-Sulfat in einem Liter Regenwasser auflösen und die Blumen damit gießen.
Wenn Sie aber eher rosa Blüten wünschen, können Sie etwas Asche in die Blumenerde mischen. So wird der Boden eher basisch. Asche ist übrigens auch gut gegen Ameisen und Maden.
Wir hoffen, dass wir Ihnen bei Ihrer Hortensienzucht geholfen haben und wünschen Ihnen blühende Hortensien!