Was ist rot, gelb oder grün? Nein, damit ist nicht die Bundesregierung im Jahr 2022 gemeint, sondern eines der vitaminreichsten Lebensmittel: die Paprika, die manchmal aber auch orange sein kann. So oder so erfreut sie sich größter Beliebtheit – gerade bei Selbstversorgern. Viele suchen daher nach der Frage: Wie viele Paprikapflanzen pro Person?
Eine Person benötigt 3 Paprikapflanzen, um ihren jährlichen Bedarf an Paprika zu decken. Der liegt im Schnitt bei 3,9 kg / Jahr. Eine Pflanze erzeugt normalerweise 1,3 kg Ertrag und benötigt 40 bis 50 cm Abstand. Somit braucht man pro Person circa 0,25 m2 Platz.
Das war in aller Kürze die Antwort auf die Frage, wie viele Paprikapflanzen pro Person benötigt werden. Im weiteren Artikel erklären wir Ihnen ausführlich, wie wir auf diese Antwort gekommen sind und geben Ihnen wertvolle Tipps zum Paprikaanbau.
Wie viele Paprikapflanzen pro Person?
Im Schnitt vertilgen wir in Deutschland 3,9 kg des leckeren Gemüses im Jahr. Das ergibt eine Erhebung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung aus dem Oktober 2020. Wenn man davon ausgeht, dass eine Pflanze im Schnitt etwa 1,3 kg an Ertrag einbringt, kann man ganz leicht ausrechnen, wie viele Paprikapflanzen man pro Person benötigt:
3,9 kg/Jahr + Person : 1,3 kg/Pflanze = 3 Pflanzen pro Person.
Schauen wir uns nun an, wie viele Paprikapflanzen auf einen Quadratmeter passen:
Eine Paprikapflanze sollte etwa im Abstand von 40 bis 50 cm zur nächsten gepflanzt werden. Der Reihenabstand sollte 80 cm betragen. Drei Paprikapflanzen kann man also auf eine Fläche von etwa 50 x 80 cm2 anbauen. Das sind 0,5 m x 08 m = 0,4 m2.
Pro Kopf/Person benötigt man also 0,4 m2 Platz im Garten, um sich ganzjährig mit Paprika zu versorgen.
Eine vierköpfige Familie kann ihren Jahresbedarf an Paprika mit 1,6 m2 stillen.
Man sollte dabei aber beachten, dass Paprika im Sommer wachsen und man sie deshalb gegebenenfalls einlagern muss, wenn man auch im Winter Paprika essen möchte. Mehr dazu unten.
Paprika – so klappt der Anbau!
Welche Sorte sollte man anbauen?
Paprikas gibt es nicht nur in verschiedenen Formen und Farben – sondern auch in verschiedenen Sorten. Diese unterscheiden sich auch darin, unter welchen Bedingungen sie angebaut werden müssen.
Ohne Gewächshaus
Hier empfehlen wir besonders diese Sorten:
- Pantos
- Neusiedler Ideal
- Rote Augsburger
Sie sind robust genug, um auch im Freien genug Früchte zu tragen und somit einen guten Ernteertrag zu sichern.
Mit Gewächshaus
Wenn Sie über ein geschütztes Gewächshaus verfügen, können Sie auch die Sorte „Yolo Wonder“ anbauen. Sie kann auch in wärmeren Regionen an der Südwand des Hauses stehen.
Welchen Standort benötigen Paprikapflanzen?
In der Regel benötigt eine Paprika viel Sonne, damit sie gut wachsen kann. Im Halbschatten wächst sie zwar auch – allerdings fällt der Ernteertrag dann deutlich geringer aus. Platzieren Sie sie auf jeden Fall so, dass sie sich nicht gegenseitig im Wachstum stören.
Die Anzucht. Oder: Wann und wie soll man Paprikapflanzen anbauen?
Paprika sind sehr wärmebedürftig und benötigen viel Zeit, bis sie heranwachsen. Am besten gedeihen sie daher, wenn man sie vorzieht – das heißt, man unternimmt die Anzucht in warmen Innenräumen.
Sie können damit bereits im Februar beginnen. Nehmen Sie dazu die Samen uns säen Sie sie in Anzuchterde aus. Gießen Sie sie gut und lagern Sie die Töpfe am besten bei 25 bis 28 Grad auf der Fensterbank. Achten Sie darauf, dass die Erde nicht austrocknet.
Doch Vorsicht: Die hohe Temperatur und das viele Wasser begünstigen auch die Vermehrung von Trauermücken, die Ihren Jungpflanzen großen Schaden zufügen können.
Weiter geht’s unter der Pflanzenlampe
Schauen die ersten grünen Spitzen unter der Erde hervor, sollten Sie die Pflanze unter eine Pflanzenlampe stellen – das Winterlicht, das durch das Fenster eintritt, ist in der Regel zu schwach. Geben Sie also die Extra-Portion Licht, damit Ihre Pflanzen schön kräftig werden.
Sobald Ihre Schützlinge zwei Blätter haben, können Sie diese pikieren – das heißt, jede bekommt ein eigenes Töpfchen und wird dann wieder unter das Pflanzenlicht gestellt.
Ab in den Garten!
Nach den sogenannten Eisheiligen im Mitte Mai können Sie Ihre Paprikapflanzen dann in den Garten bringen. Abhängig von der gewählten Sorte also ins Beet, in den Kübel oder ins Gewächshaus. Auf jeden Fall benötigen sie viel Sonne.
Achten Sie aber darauf, dass die Paprikapflanzen keinen Sonnenbrand erleiden – gewöhnen Sie sie also lieber schrittweise an die Sonne!
Paprika einpflanzen
Nun geht’s ans richtige Einpflanzen: Heben Sie ein kleines Loch aus und geben Sie Ihre Pflanze hinein. Setzen Sie sie im Beet mit einem Abstand von 50 cm; der Reihenabstand sollte etwa 80 cm betragen. Eine Stange zur Stütze ist ebenfalls eine gute Idee. Binden Sie dazu den Stängel der Pflanze mit einem Stück Draht am Stab fest, den Sie fest im Boden verankern.
Welche Nachbarn eignen sich für die Paprika?
Natürlich können Sie die Paprika auch in Mischkulturen anbauen, die zu den natürlichsten Bewirtschaftungsmethoden für Gärten zählen. Wir zeigen Ihnen auf einen Blick, welche Nachbarn für die Paprika geeignet sind – und welche nicht.
Gute Nachbarn für die Paprika:
- Basilikum
- Borretsch
- Dill
- Kamille
- Karotte
- Knoblauch
- Petersilie
- Salat
- Studentenblume
- Zwiebel
Schlechte Nachbarn für die Paprika:
- Zucchini
- Sellerie
- Rote Beete
- Kürbisse
- Kartoffeln
- Fenchel
- Erbsen
- Aubergine
Wie oft muss eine Paprikapflanze gegossen werden?
Die Paprika benötigt regelmäßige Wassergaben – sonst vertrocknet sie und kann Sie nicht mit ihrem saftigen Geschmack erfreuen. Um ein rasches Verdunsten des Wassers zu verhindern, sollten Sie sie mit Holzhackschnitzeln mulchen.
Muss man die Paprika oft düngen?
Da Paprikas zu den sogenannten Starkzehrern gelten, brauchen sie ebenfalls ausreichend Dünger, um gut zu wachsen. Hier sollten Sie Bio-Dünger für Gemüse verwenden – denn alles, was Sie unten in den Boden kippen, haben Sie mehr oder weniger später ja auch auf Ihrem Teller.
Wie lange dauert es, bis die Paprika wachsen?
Circa 60 bis 150 Tage. Das hängt davon ab, ob sie im Gewächshaus angepflanzt wurden (dort geht es schneller) oder in freier Natur, wo es länger dauert. Die ersten ausgewachsenen Früchte können meistens im Juli geerntet werden.
Wie erkenne ich, ob die Paprika reif ist?
An der Farbe. Bei unreifen Früchten zeigt sich noch die charakteristische, grüne Farbe. Sobald keine grünen Flecken mehr vorhanden sind, können sie geerntet und gegessen werden. Sie können aber auch grüne Paprika essen – die Farbe hängt von der Sorte ab.
Wie sollte man Paprika lagern?
Bewahren Sie die Paprika am besten kühl und lichtgeschützt auf – bei möglichst niedriger Luftfeuchtigkeit. Am besten eignet sich ein Gemüsekeller oder eine Speisekammer dafür. In den Kühlschrank sollten Sie sie aber nicht stecken, denn dort können die Schoten schnell braun werden und auch zu schimmeln anfangen.
Extra-Tipp: Paprika überwintern lassen
Obwohl Paprika sehr wärmebedürftig sind, können Sie sie überwintern und müssen sie nicht kompostieren. Holen Sie sie dazu einfach ins Haus, wenn die Temperaturen zu tief werden – das sind bei Paprika etwa 5 Grad. Sind sie länger dieser Temperatur ausgesetzt, erfrieren sie.
Sie können die Pflanze dann kühl und trocken bei etwa 10 Grad lagern. In dieser Zeit benötigt sie nicht viel Wasser und eigentlich keinen Dünger. Wenn die Temperaturen im März dann wieder ansteigen, können Sie die Paprika durch sanftes Düngen und stärkeres Wässern wieder aus dem Winterschlaf holen.
Der Vorteil des Überwinterns: Ihre Pflanze ist sofort startklar und trägt sogar noch mehr Früchte als im Vorjahr!
Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen und viel Spaß mit Ihrer Paprikaaufzucht – und natürlich guten Appetit!
Hier erfahren Sie übrigens, wie viele Tomatenpflanzen Sie pro Person benötigen.