Ist Zigarettenrauch schaedlich fuer Pflanzen

Ist Zigarettenrauch schädlich für Pflanzen?

Als Raucher hat man heutzutage nicht mehr viel zu lachen. Steigende Zigarettenpreise und sinkende soziale Akzeptanz können einem das Leben erschweren. Zu gut, dass man wenigstens in den eigenen vier Wänden noch ungestört seinem Laster nachgehen kann.

Doch wie geht es unseren Pflanzen in dem blauen Dunst? Wir wissen schließlich, dass Passivrauchen schädlich für uns Menschen ist, leiden unsere Pflanzen zuhause auch? Ist Zigarettenrauch schädlich für Pflanzen?

Die meisten Pflanzen vertragen Zigarettenrauch recht gut. Es gibt sogar Pflanzen, die Schadstoffe des Rauchs aus der Luft reinigen können. Allerdings sollte man nicht in der Nähe von Gemüsepflanzen rauchen, da diese die Schadstoffe speichern und später verzehrt werden könnten.

Das war nur die kurze Antwort auf die Frage. Zusammen werden wir herausfinden welche Wirkung Nikotin auf Zimmerpflanzen hat und welche Pflanzen Ihnen sogar helfen können Ihr Zuhause von Schadstoffen zu reinigen. Zudem zeige ich Ihnen Alternativen zur herkömmlichen Zigarette, die völlig ohne Verbrennung auskommen, und somit weniger schädlich für Ihre Umwelt sein dürften.

Pflanzen vertragen Zigarettenrauch einigermaßen gut

Durch die Verbrennung des Tabaks entsteht ein Gemisch aus über 4.000 chemischen Substanzen. Viele davon sind giftig oder krebserregend für uns Menschen und auch für unsere Haustiere ist der Qualm schädlich.

Es ist verständlich, dass auch für Pflanzen der Giftcocktail aus Schadstoffen nicht gesund sein kann. Einige wenige Studien zeigen auch, dass das Wachstum von Pflanzen durch Zigarettenqualm negativ beeinflußt werden kann.

Zigarettenrauch hat dabei sowohl negative als auch positive Einflüsse auf Pflanzen. Das Kohlendioxid, das bei der Verbrennung von Tabak entsteht, kann auf der einen Seite förderlich für das Pflanzenwachstum sein.

Hand mit Zigarette
Zigarettenrauch hat sowohl negative als auch positive Einflüsse auf das Pflanzenwachstum

Andererseits lagert sich der kalte Rauch auf den Blätter der Pflanze ab und kann dadurch die Photosynthese behindern. Auch die feinen Poren der Pflanzen, die für den Gasaustausch zuständig sind, können durch Zigarettenrauch verstopfen.

In der Realität gedeihen Pflanzen allerdings auch in einem Raucherhaushalt, so lange man die Wohnung ausreichend lüftet und auf die individuellen Ansprüche der jeweiligen Pflanzen eingeht. Es empfiehlt sich zudem die Blätter der Pflanzen regelmäßig mit handwarmen Wasser sanft abzuduschen.

Welche Pflanzen filtern Zigarettenrauch?

Im Zigarettenrauch sind jede Menge Schadstoffe wie Blausäure, Formaldehyd, oder Benzol enthalten. Wäre es nicht toll, wenn unsere Zimmerpflanzen einen Teil dieser Schadstoffe aus der Luft reinigen könnten?

Die Wissenschaft erforscht bereits seit den 1960er Jahren Pflanzen, die unsere Luft von Schadstoffen befreien könnten. Und tatsächlich gibt es einige Pflanzen, die zu einer besseren Luftqualität beitragen können.

Besonders die Forschungen der NASA (Raumfahrtbehörde der USA) zu dem Thema sind interessant. Die haben herausgefunden, dass Pflanzen über ihre Blätter Schadstoffe aufnehmen können.

Die Schadstoffe werden dann teilweise von den Pflanzen durch Enzyme abgebaut oder auch in den Wurzeln gespeichert. Auf diesem Weg neutralisieren die Pflanzen schädliche Umweltgifte aus ihrer Umgebung, auch die aus dem Zigarettenrauch.

Drei Zimmerpflanzen vor Fenster
Bestimmte Pflanzenarten können Schadstoffe von Zigarettenrauch neutralisieren

Dabei haben längst nicht alle Pflanzen die gleichen luftreinigenden Eigenschaften. Damit Ihre Raumlauft optimal gereinigt werden kann, sollten Sie die richtigen Pflanzen auswählen.

Zimmerpflanzen mit luftreinigender Wirkung

Dass im Zigarettenrauch Schadstoffe enthalten sind, ist wohl jedem bekannt. Der Qualm von Zigaretten ist nicht nur dann schädlich, wenn Sie direkt in Ihrer Wohnung rauchen. Die Schadstoffe setzen sich auch in Ihrer Kleidung fest, wenn Sie im Freien rauchen. Aber auch elektronische Geräte, Haushaltschemikalien, Wandfarben, Möbel, oder alte Teppichboden können Schadstoffe in ihrer Wohnung freisetzen.

Es gibt einige Zimmerpflanzen, die Ihre Raumluft von gefährlichen Stoffen reinigen können, die besten stellen wir Ihnen hier vor. Bitte beachten Sie allerdings, dass viele der luftreinigenden Pflanzen giftig sind. Besondere Vorsicht gilt also für Haustierbesitzer und Eltern von kleinen Kindern. 

Der Kentia-Palme wird eine luftreinigende Wirkung nachgesagt
  • Chrysantheme – ist nicht nur besonders schön, sondern auch äußerst effektiv im Kampf gegen dicke Luft. Haustierhalter und Eltern sollten allerdings Acht geben, denn die Pflanze kann giftig für Mensch und Vierbeiner sein.
  • Bogenhanf  ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen hierzulande. Sie ist nicht nur relativ pflegeleicht, sondern sorgt zudem auch für frischere Luft. Bogenhanf ist leicht giftig und sollte außer Reichweite von Tieren und Kindern gehalten werden.
  • Drachenbaum – ist in Afrika beheimatet und nimmt es Ihnen in der Regel nicht übel, wenn er etwas länger nicht gegossen wird. Er soll Schadstoffe aus der Luft filtern und verleiht Ihren vier Wänden zudem einen exotischen Flair. Auch der Drachenbaum wird als leicht giftig eingestuft.
  • Efeutute – nicht zu verwechseln mit Efeu, es handelt sich um eine vollkommen andere Pflanze. Aber genau wie Efeu werden der Efeutute luftreinigende Eigenschaften nachgesagt. Neben der Beseitigung von Schadstoffen aus der Luft, soll sie auch Gerüche neutralisieren. Achten Sie allerdings darauf die Pflanze außer Reichweite von Haustieren und Kinder zu halten, da sie stark giftig ist. Für die Pflege der Pflanze benötigen zudem Handschuhe, da selbst Hautkontakt zu Reizungen und Entzündungen führen kann.
  • Einblatt – ist ein Blickfang mit seinen saftig-grünen Blättern. Die schöne Zimmerpflanze ist ein effektiver Luftreiniger, der immer für ein angenehmes Raumklima sorgt. Aber auch diese Pflanze sollte außer Reichweite von Kindern und Haustieren gestellt werden.
  • Fensterblatt – durch ihre großen Blättern, die einen Durchmesser von bis zu 80 cm erreichen, reinigt sie die Luft von Schadstoffen und liefert zudem reichlich Sauerstoff. Die große Pflanze ist recht pflegeleicht und versprüht ein tropisches Flair in Ihren Räumen. Die Pflanze gilt als giftig und sollte unerreichbar für Kinder und Haustiere sein.
  • Gemeiner Efeu – laut einer Studie der NASA kann Efeu nahezu alle Schadstoffe aus der Luft filtern. Auch soll Efeu bei Schimmel helfen, indem es bis zu 80% aller Schimmelsporen der Luft entzieht. Achten Sie allerdings darauf den Efeu nicht in die Reichweite von Kindern und Haustieren zu stellen, da die Pflanze giftig ist und selbst Hautkontakt zu Entzündungen führen könnte.
  • Grünlilie – laut einer Studie der NASA kann die Grünlilie bis zu 90% der Schadstoffe, wie etwa Benzol und Formaldehyd, aus der Luft filtern. Kein Wunder also, dass die Grünlilie ein Liebling in Büros oder schlecht belüfteten Gebäuden ist.
  • Kentia-Palme – reinigt nicht nur die Luft, sondern befeuchtet sie auch. Sie kann im Topf auch gerne mal 3 Meter hoch werden. Die Palme gilt als ungiftig und eignet sich somit auch für Haushalte mit kleinen Kindern und Haustieren.
  • Dieffenbachia – die aus dem Amazonas stammende Pflanze ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen, die zudem auch für ein tolles Raumklima sorgen kann. Ungefährlich ist sie allerdings nicht, selbst eine bloße Berührung der giftigen Pflanze kann zu Ausschlägen auf der Haut führen. Das Gift dieser Pflanze ist so stark, dass es selbst für erwachsene Menschen tödlich sein kann.

Damit die luftreinigenden Pflanzen ihre volle Wirkung entfalten können, sollten sie optimal versorgt sein. Denn je größer und vitaler eine Pflanze ist, umso besser kann sie Schadstoffe aus der Luft neutralisieren. Informieren Sie sich über die optimale Pflege der jeweiligen Pflanzenart und wählen Sie  am besten ungiftige Pflanzen, wenn sich kleine Kinder oder Haustiere in ihrem Haushalt befinden.

Ist Nikotin schädlich für Pflanzen?

Nikotin ist nur eine Substanz von vielen im Zigarettenrauch. Es ist der Stoff, nach dem sich Raucher sehnen. Bei regelmäßigen Rauchern regt Nikotin die Dopamin-Produktion an, was mit einem Glücksgefühl bzw. einem Gefühl der Entspannung einher geht. Es wirkt, wie andere Suchtstoffe auch, auf das Belohnungszentrum des Gehirns ein.

Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft ist Nikotin zwar stark süchtig machend, aber es ist nicht der Hauptgrund für die gesundheitsschädliche Wirkung von Zigaretten. Vielmehr sind es die etwa 90 anderen Stoffe im Tabakrauch, die nachgewiesenermaßen krebserregend sind. Auch sind es diese Stoffe, die sich negativ auf das Wachstum von Pflanzen auswirken können und nicht das Nikotin selbst.

Gesündere Alternativen zum Zigarettenrauch

Die Gesundheitsrisiken von Zigarettenrauch sind gut erforscht und weitläufig bekannt. Die meisten krebserregenden Stoffe werden dabei durch die Verbrennung von Zigaretten freigesetzt.

In den letzten Jahren haben sich einige Alternativen zur klassischen Zigarette auf dem Markt durchgesetzt. Bei diesen neuen Arten werden Tabak nicht mehr verbrannt und die negativen gesundheitlichen Auswirkungen sollen verringert werden.

Tabakerhitzer und Zigaretten
Tabakerhitzer sollen weniger Schadstoffe freisetzen

Zwar gelten die neuen Alternativen nicht als gesund, da immer noch Schadstoffe frei gesetzt werden, allerdings sollen diese in deutlich niedrigeren Konzentrationen vorhanden sein. Auch riecht man nicht mehr nach Rauch, da die Verbrennung ausbleibt.

Die vermeintlich gesünderen Alternativen zum Glimmstängel sind:

  • E-Zigaretten – hier wird eine nikotinhaltige Flüssigkeit verdampft und nicht verbrannt. Auf echten Tabak wird bei dieser Alternative komplett verzichtet. Bei den sogenannten Liquids handelt um eine Flüssigkeit, die aus Propylenglykol, Glycerin, Wasser, Aromen und wahlweise auch Nikotin besteht. E-Zigaretten gibt es in sehr vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen, vom klassischen Tabakgeschmack, bis hin zu Süßigkeiten- oder Fruchtgeschmack kann man alles finden. Auch kann man zwischen verschiedenen Nikotinstärken auswählen.
  • Tabakerhitzer – sind die neueste Erfindung der Tabakindustrie. Es handelt sich dabei um elektrische Geräte, in denen spezielle Tabaksticks erhitzt werden. Der Tabak wird dabei nicht verbrannt, sondern nur erhitzt. Dadurch sollen bis zu 95% weniger Schadstoffe freigesetzt werden.

Wenn Sie gerne in ihren eigenen vier Wänden rauchen, lohnt sich ein Blick auf diese Zigarettenalternativen. Diese sollten nicht nur weniger schädlich für Ihre Gesundheit sein, auch riecht ihr Zuhause nicht mehr nach abgestandenem Rauch. Ihre Gesundheit und Zimmerpflanzen werden’s Ihnen danken.

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*