Kann man Kohle draußen lagern

Kann man Kohle draußen lagern?

Kohle erlebt derzeit eine regelrechte Renaissance. Die gestiegenen Energiepreise zwingen viele von uns, den fossilen Brennstoff wieder in Erwägung zu ziehen. Der bräunlich-schwarze Heizstoff ist dabei relativ kostengünstig und hat einen hohen Brennwert.

Bevor wir beginnen, mit Kohle zu heizen, sollten wir allerdings einige Dinge beachten. Die richtige Lagerung, neben der Umweltbelastung, ist eine nähere Betrachtung wert. In diesem Artikel beschäftigen wir uns genauer mit der Frage: Kann man Kohle draußen lagern?

Man sollte Kohle, wenn möglich nur zeitlich begrenzt, mit einer Plane abgedeckt draußen lagern. Der Brennstoff zieht schnell Feuchtigkeit und brennt dann nicht mehr so gut. Deshalb ist der ideale Lagerort für Kohle drinnen in einem trockenen, dunklen Raum wie etwa der Keller. Achten Sie darauf, Kohle fernab von Heizquellen und anderen Brennstoffen zu lagern.

Das war nur die kurze Antwort auf die Frage. Wir beschäftigen uns näher mit der richtigen Lagerung von Kohle und geben Ihnen weitere Tipps, wie das dunkle Heizmaterial auch nach Jahren noch gut brennt.

Ein kurzer Hinweis vorab, um Missverständnisse zu vermeiden: Wenn wir den Begriff „Kohle“ verwenden, meinen wir damit Braunkohle. Bei den meisten Briketts handelt es sich schließlich genau um diese Art. Ein wenig später gehen wir etwas genauer auf die Unterschiede zu Steinkohle ein, denn diese lässt sich mit ein paar Tricks problemlos auch über längere Zeiträume draußen lagern.

Kann man Kohle draußen lagern?

Der Kohle eilt kein guter Ruf voraus. So wird von Umweltschützern immer wieder darauf hingedeutet, dass der fossile Brennstoff schlecht fürs Klima sei. Und tatsächlich wird bei der Verbrennung sehr viel CO₂ freigesetzt. Etwa drei- bis viermal mehr als beispielsweise beim Gas. Auch hinterlässt der Abbau des Rohstoffs Schäden an der Umwelt.

Dabei ist Kohle an sich “grün”. So handelt es sich dabei schließlich um abgestorbene Pflanzen, die über Millionen von Jahren in tiefen Erdschichten zusammengedrückt wurden. Wirklich klimafreundlich wird Kohle dadurch allerdings leider nicht.

Draußen gelagerte Kohle
Kohle kann notfalls draußen gelagert werden, solange man sie vor Nässe schützt

In Zeiten von Energieknappheit und steigenden Preisen rückt der längst vergessene Brennstoff trotzdem wieder für viele in den Blickpunkt. Auch wenn die Preise bereits gestiegen sind, liegen sie derzeit dennoch unter den Kosten für die meisten anderen Heizstoffe. Das liegt an dem hohen Brennwert, der die konkurrierenden Heizstoffe übertrifft. Sie brennt länger als Holz und hält die wohlige Wärme über viele Stunden.

Wer diesen Winter zum ersten Mal mit dem „schwarzen Gold“ heizen möchte, sollte sich über die richtige Lagerung Gedanken machen. Wem es an Platz im Haus fehlt, könnte auf die Idee kommen, die Kohle einfach draußen zu lagern. Eine gute Idee ist das in der Regel nicht.

Denn Kohle zieht schnell Feuchtigkeit und der Brennwert leidet darunter. Auf keinen Fall sollte man sie ungeschützt im Freien lagern. Wenn man keine andere Möglichkeit hat, kann man Kohle mit einer Plane überdeckt draußen lagern. Eine langfristige Lösung sollte dies im besten Fall allerdings nicht sein. Denn auch unter der Abdeckung kann sich mit der Zeit reichlich Feuchtigkeit sammeln.

Achten Sie darauf, die Kohle im Freien nicht direkt auf die Erde zu schütten. Eine geeignete Unterlage, wie etwa Paletten, sorgen für eine ausreichende Luftzirkulation.

Was passiert, wenn Kohle nass wird?

Wenn die Briketts nur ein wenig feucht werden, ist das normalerweise kein großes Problem. Sie brennen dann trotzdem noch, wenn auch nicht mehr so schnell und gut. Ein völliges Durchnässen hingegen sollte, wenn möglich, vermieden werden. Zwar könnte man versuchen, sie etwa über mehrere Tage in der Sonne zu trocknen, aber den ursprünglich hohen Heizwert wird sie danach nicht mehr erreichen können.

Kann Kohle schimmeln?

Bei ständig hoher Feuchtigkeit kann Kohle sehr wohl schimmeln. Die Briketts müssen deshalb auch in geschlossenen Räumen so gelagert werden, dass die Luft um sie herum, ausreichend zirkulieren kann.

Wie lange kann man Kohle lagern?

Kohle ist ein fossiler Brennstoff, der über einen Zeitraum von mehreren Millionen Jahren entstanden ist. Ein Mindesthaltbarkeitsdatum hat der Brennstoff daher nicht.  Solange Kohle trocken und gut belüftet gelagert wird, kann man den Heizstoff auch nach vielen Jahren noch problemlos verheizen. Im Gegensatz dazu sollte Holz maximal 5 Jahre gelagert werden, damit es nicht zu sehr an Brennwert verliert.

Kann Kohle kaputt gehen?

Kohle kann in der Tat „schlecht werden“. Das liegt aber nicht an dem Brennstoff selbst, da er etwa ein Mindesthaltbarkeitsdatum hätte, sondern an der falschen Lagerung. Braunkohle, die über einen längeren Zeitraum nass gelagert wird, kann fast vollständig zerbröckeln und somit unbrauchbar werden.

Steinkohle kann man draußen lagern

Kohle ist nicht gleich Kohle. So gibt es verschiedene Kohlearten, die unterschiedliche Brennwerte und Anforderungen an die Lagerung haben.

Je nach Alter und dem entsprechenden Druck, dem die Kohle ausgesetzt war, unterscheidet man zwischen:

  • Braunkohle – diese sitzt weniger tief in der Erde und war einem geringeren Druck ausgesetzt. Sie wird im Tagebau gefördert, hat eine geringere Dichte und weist einen vergleichsweise niedrigeren Brennwert aus. Bei den meisten Kohlebriketts im Handel erwirbt man Braunkohle-Briketts.
  • Steinkohle – entstand über einen noch längeren Zeitraum in tieferen Erdschichten. Sie wird daher in Kohlebergwerken gefördert und besitzt eine höhere Dichte. Folge dessen ist auch die Qualität und der Brennwert höher als bei Braunkohle.

Steinkohle kann man in der Regel auch über einen längeren Zeitraum draußen lagern, solange man sie einigermaßen vor Nässe schützt. Eine Plane oder ein überdachter Bereich sind ideal.

Braunkohlewerk
Braunkohle wird im Tagebau gefördert

Grund für die unkompliziertere Lagerung ist die hohe Dichte. So besteht sie aus hoch verdichteten Kohlenstoffverbindungen, durch die die Feuchtigkeit nicht besonders gut eindringen kann. Sehr hochwertige Steinkohle wird dadurch nur auf der Oberfläche nass. Sie gilt als nahezu unbegrenzt lagerfähig.

Allerdings sollte man auch bei Steinkohle auf die richtige Lagerung achten. Sie wird nicht ohne Grund sehr oft auf Paletten geliefert. So kann man sie bequem draußen überdacht, im Schuppen, in der Garage, oder im Keller lagern, ohne dass es zu Schimmel kommt.

Kohle richtig lagern – so geht’s

Die meisten Tipps zum richtigen Umgang mit Kohle haben wir bereits gegeben. Wir fassen diese hier noch einmal kurz zusammen.

Braunkohle-Briketts sollten in jedem Fall vor Nässe und übermäßiger Feuchtigkeit geschützt werden. Ein trockener und ausreichend belüfteter Ort, etwa ein Keller, eine Garage, oder ein Schuppen bieten sich an.

Wenn sich kein geeigneter Platz im Haus finden kann, wird man um die Lagerung draußen nicht herumkommen. Achten Sie bei dem Aufbewahren der Kohle auf einen geschützten Ort. Das kann ein überdachter Bereich an einer wettergeschützten Stelle, oder auch unter einer ausreichend großen Abdeckplane sein. Besonders bei der Lagerung unter einer Plane sollten Sie auf eine gute Luftzirkulation achten, um Schimmel zu vermeiden. An sonnigen und trockenen Tagen sollte man die Abdeckung zeitweise entfernen, um die Kohle auf Feuchtigkeit zu überprüfen und gegebenenfalls trocknen lassen.

Auch bei der Lagerung in geschlossenen Räumen ist eine ausreichende Belüftung und luftdurchlässige Lagerung wichtig.

Hochwertige Steinkohle lässt sich in der Regel unkomplizierter lagern. Sie kann auch über einen sehr langen Zeitraum draußen gelagert werden, solange sie vor Regen und Schimmel geschützt wird.

Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören? Lagern Sie Ihre Kohle draußen oder doch lieber im Haus? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.

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