Sind Fliegenfänger Tierquälerei?

Der Sommer ist da und der bringt uns nicht nur Sonnenschein, sondern auch Fliegen. Uns können die fliegenden Tierchen schnell auf den Geist gehe. Es ist also nicht verwunderlich, dass viele Menschen nach einer Lösung des Problems suchen. Fliegenfänger sind dabei eines der ältesten Mittel, um gegen die ungebetenen Gäste vorzugehen. Die Frage, die wir uns aber dabei stellen sollten: Sind Fliegenfänger Tierquälerei?

Fliegenfänger sind nicht nur Tierquälerei, sondern sie sehen zudem in Wohnräumen sehr unästhetisch aus. Die Tiere bleiben an dem aufgebrachten Leim kleben und verenden dort qualvoll. Besser für die Tiere ist es, schmerzfreie Alternativen wie Fliegengitter oder Lebendfallen zu verwenden.

Das war nur die kurze Antwort auf die Frage. Zusammen werden wir im Detail herausfinden, wie Fliegenfänger funktionieren. Denn es gibt verschiedene Varianten, die unterschiedlich wirken. Auch gehen wir der Frage nach, inwieweit Fliegen Schmerzen empfinden können und zeigen Ihnen Alternativen, die ganz ohne Tierquälerei auskommen.

Sind Fliegenfänger Tierquälerei?

Fliegenfänger, die auch Fliegenpapier genannt werden, gibt es schon sehr lange. Sie wurden in den 1880er Jahren entwickelt und werden bis heute eingesetzt. Dabei bestehen Fliegenfänger aus einem langen Streifen, auf dem ein sehr klebriger Leim angebracht ist. Die Falle wird an der Decke befestigt und der lange Streifen mit dem Kleber hängt herunter. Etwa 1-2 Monate hält ein herkömmlicher Fliegenfänger, danach muss er ausgetauscht werden.

Fliegenfänger gibt es nun also schon seit über einhundert Jahren. Sie stammen somit aus einer Zeit, in denen sich die Menschen keine Gedanken über Tierleid gemacht haben. Das Problem lästiger Fliegen im Haus hatten unsere Vorfahren auch schon und der Fliegenfänger war einer der ersten Methoden dieses Problem zu beheben.

Glücklicherweise leben wir heute im 21. Jahrhundert und diese Art der Fliegenfalle ist nicht die einzige Möglichkeit, die wir haben, um lästige Fliegen loszuwerden. Sie ist allerdings einer der grausamsten, wie wir etwas später erfahren werden. Sie sind so schmerzvoll für die Tiere, dass bei einigen Varianten von Tierschützern Verbote gefordert werden. Und das aus gutem Grund.

Wie funktionieren Fliegenfänger?

Nicht jeder Fliegenfänger ist gleich. Es gibt verschiedene Varianten, die zwar sehr ähnlich aussehen, sich aber in der Wirkungsweise unterscheiden.

Eins haben aber alle Fliegenfallen gemeinsam: sie locken die Tiere an. Und das machen Sie einerseits durch die Spiralform und die Farben, die eine Anziehungskraft auf Fliegen ausüben. Zum anderen werden in einigen Fliegenfängern auch Duftstoffe eingesetzt, die die Tiere gezielt anlocken.

Sind die Fliegen erst einmal in der Falle, gibt es kein Entfliehen. Sie sterben entweder nach kürzester Zeit oder müssen tagelang um den Tod ringen.

Wie sterben Fliegen am Fliegenfänger?

Die Tiere werden nun also von dem Fliegenfänger gezielt in die Falle gelockt. Auf dem Papierstreifen befindet sich ein sehr klebriger Fliegenleim, von dem sich die Tiere nicht mehr befreien können.

Es gibt Fliegenfänger, die zusätzlich mit Gift, sogenannten Insektiziden, beschichtet sind. Gelangt die Fliege in solch eine Falle, stirbt sie relativ schnell und weniger qualvoll.

Wenn sie jedoch an einer reinen Klebefalle hängt, wird sie einen sehr schmerzvollen Tod sterben. Denn sie kann sich aus der Falle nicht mehr befreien und zappelt mitunter tagelang herum, in dem verzweifelten Versuch ihrem Schicksal zu entkommen. Das Tier verhungert letztendlich und stirbt.

Auch wenn wir Fliegen aus verständlichen Gründen nicht in unseren Wohnräumen haben möchten, solch eine qualvolle Erfahrung können wir den Tieren ersparen. Sie ist nicht mehr zeitgemäß und sieht zudem auch sehr unschön aus.

Denn wer möchte schon tagtäglich auf einen Papierstreifen mit vielen zuckenden Fliegen schauen, der zunehmend voller wird? Ich sicherlich nicht und ich hoffe Sie auch nicht. Und wenn Ihnen der Anblick nichts ausmachen sollte, dann hoffe ich Sie mit den nächsten Argumenten überzeugen zu können, denn Fliegen empfinden sehr wohl Schmerzen.

Empfinden Fliegen Schmerzen?

Fliegen sind solch kleine Tierchen, man könnte schnell annehmen, dass sie kein Schmerzempfinden haben. Schließlich zeigen ihre kleinen Gesichter keine Mimik, zumindest können wir sie nicht erkennen. Sie kommen uns gefühllos vor. Aber damit liegen wir falsch.

Denn wie Forscher herausgefunden haben, können Insekten sehr wohl Schmerzen empfinden. Sie haben also genau wie wir Menschen ein zentrales Nervensystem, das Schmerzreize aussenden kann.

Nicht nur können Fliegen akute Schmerzen fühlen, es deutet sogar vieles daraufhin, dass sie auch chronische Schmerzen entwickeln können.

Um das herauszufinden, haben Wissenschaftler die Beine einer Fliege verletzt. Selbst als diese wieder verheilt waren, fühlte sie noch Schmerzen.

Ist es dann also keine Tierquälerei, wenn man diese sensiblen Tierchen tagelang um ihr Leben kämpfen lässt, bis sie letztendlich verhungern? Ich denke, diese Frage beantwortet sich von selbst.

Scheinbar wurden vor einigen Jahren zumindest der Versuch gemacht, die Fliegenfallen, bei denen die Tiere um ihr Leben kämpfen müssen, zu verbieten. Zumindest hat die bekannte Tageszeitung taz darüber berichtet.

Aber man kann traurigerweise diese Art der Fallen immer noch im Handel finden. Oftmals werden sie als “ungiftig und besonders umweltfreundlich” beworben. Das mag richtig sein, aber verschwiegen wird, dass es sich dabei um Tierquälerei handelt.

Besser ist es, Lösungen zu suchen, bei denen die Tiere am Leben bleiben. Und wie wir gleich sehen werden, gibt es dafür einige Beispiele.

Sollte man, aus welchen Gründen auch immer, darauf bestehen, die Tiere umbringen zu wollen, sollte man auf schmerzfreie Varianten zurückgreifen. Insekten mit Deo zu töten, gehört übrigens nicht dazu. Die altbekannte Fliegenklatsche ist in der Regel schmerzfrei für die Tiere, wenn man denn fest genug zuschlägt.

Tierliebe Alternativen zu Fliegenfänger

Wir Menschen stellen uns gerne über das Leben der Tiere. Wir entscheiden, welches Tier leben darf oder sterben muss. Gerecht ist das sicherlich nicht und glücklicherweise können wir auch ein fliegenfreies Leben genießen ohne dabei töten zu müssen. Die folgenden Methoden kommen ganz ohne Tierquälerei aus.

Fliegengitter

Fliegengitter sind die ideale Lösung für einen Sommer ohne lästige Fliegen im Haus. Nicht nur halten sie Fliegen fern, sondern sie sind auch ein effektiver Schutz gegen Spinnen oder andere Krabbeltierchen.

Sie kommen dabei in vielen verschiedenen Formen. Von sehr teuren Varianten bis hin zu äußerst günstigen Lösungen ist für jeden etwas dabei. Die günstigsten Varianten kosten dabei nur ein paar Euro pro Fenster. Man klebt einen Klebestreifen mit Klett an den Fensterrahmen, an dem später das individuell zugeschnittene Fliegengitter angebracht wird.

Der Nachteil bei dieser Variante ist allerdings, dass sie nicht ganz so gut halten wie die teureren Lösungen. Aber meiner Erfahrung nach sind sie vollkommen ausreichend.

Schwarze oder weiße Fliegengitter?

Man findet die Gitter in verschiedenen Farben, meist sind sie schwarz oder weiß. Meine ersten Fliegengitter habe ich in weißer Farbe gekauft, weil ich fälschlicherweise dachte, dass sie unauffälliger sind.

In der Realität fallen weiße Gitter jedoch mehr auf als schwarze, da man nicht so gut hindurchsehen kann. Wer es also besonders unauffällig möchte, sollte lieber schwarze Gitter verwenden. Wer einen effektiven Blickschutz vor neugierigen Nachbarn wünscht, kann auf weiße Gitter zurückgreifen.

Man kann sehr wohl auch sehr viel Geld für Fliegengitter ausgeben. So gibt es fest verbaute Lösungen, die zudem auch elektrisch steuerbar sind. Für die meisten von uns reichen aber die günstigen Varianten durchaus. Sie bieten einen sehr effektiven Schutz, solange man auch wirklich jedes Fenster damit beklebt.

Einmal im Jahr sollte man die Gitter waschen oder austauschen, denn sie scheinen Dreck magisch anzuziehen. Auf den weißen Gittern sieht man die Verschmutzungen natürlich schneller. Zudem sollte man bei den günstigen Varianten die Gitter regelmäßig auf Löcher oder offene Stellen überprüfen. Denn wirklichen Schutz hat man nur, wenn auch wirklich keine Fliegen hineinfliegen können.

Lebendfallen

Gerade für Fruchtfliegen findet man im Handel zahlreiche Varianten für Lebendfallen. Diese locken die Fliegen an und sie können nicht mehr entkommen. Man entlässt sie dann einfach in die Freiheit.

Oder aber, man sammelt die Fliegen mit einem sogenannten Insektengreifer ein. Da wir aber jedes Tier einzeln einfangen müssen, kann sich das als ziemlich schwierig erweisen.

Ätherische Öle

Es gibt einige Produkte zu erwerben, die auf ätherische Öle setzen. Diese enthalten meist zitrusartige Gerüche, die die Fliegen fernhalten sollen. In der Praxis funktionieren diese Produkte eher nicht so gut. Auch sind die meisten Duftkerzen für den Außenbereich entwickelt worden, können uns also die Fliegen im Haus nicht vom Laib halten.

Wer trotzdem auf die Variante mit den natürlichen Düften zurückgreifen möchte, kann es auch mal Lavendel- oder Eukalyptusöl versuchen. Diese sollen nicht nur Fliegen fernhalten, sondern auch Wespen. Verdampfen kann man Duft-Öle mit einer Duftlampe. Achten Sie beim Kauf darauf, dass es sich auch wirklich um ätherische Öle handelt, und nicht um künstlich hergestellte Düfte. Diese müssen als solche auf der Flasche gekennzeichnet werden.

Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören! Werden Sie trotz der unnötigen Tierquälerei auf Fliegenfänger zurückgreifen, oder konnten wir Sie überzeugen tierliebe Alternativen zu verwenden? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.