Sind Fliegen Destruenten

Sind Fliegen Destruenten?

Sie können einem manchmal den letzten Nerv rauben: Fliegen. Dabei gibt es nicht nur die bekannte Stubenfliege, sondern alleine hierzulande haben wir über fünftausend verschiedene Arten. Die kleinsten Fliegenarten werden gerade einmal einen Millimeter lang, andere hingegen erreichen eine Größe von mehreren Zentimetern. Die Insekten können einem im Sommer nicht nur auf den Geist gehen, sondern sie sind gleichzeitig auch ziemlich faszinierende Wesen, über die wir mehr erfahren wollen. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Frage: Sind Fliegen Destruenten?

Fliegen sind Destruenten, da sie biologische Abfälle zersetzen können. Dabei fressen sie abgestorbene Pflanzenteile und Tiere und wandeln sie in anorganische Stoffe um. Neben Fliegen zählen auch andere Insekten, Pilze und Bakterien zu den Destruenten. 

Das war nur die schnelle Antwort auf die Frage. Zusammen sehen wir uns Fliegen etwas genauer an und klären im Detail, warum sie zu den Destruenten zählen. Auch zeigen wir Ihnen, warum bei Mordfällen Maden und Fliegen eine wichtige Rolle zur Aufklärung des Falls spielen können. Es wird also spannend.

Sind Fliegen Destruenten?

Bevor wir uns näher mit den fliegenden Insekten beschäftigen, müssen wir erst einmal wissen, was die Bezeichnung Destruent überhaupt bedeutet. Wer des Lateinischen mächtig ist, wird das Verb „destruere“, also abbauen, kennen. Als Destruent werden also in der Ökologie Organismen bezeichnet, die organische Substanzen abbauen und somit zersetzen. Man könnte auch sagen: „zerstören“. Denn auch das englische Verb „to destroy“ (zerstören) beschreibt den Vorgang recht passend.

Drei Fliegen auf Ast
Fliegen gehören zu den Destruenten

In erster Linie zählt man zu den Destruenten Bakterien und Pilze, bauen sie doch tote pflanzliche und tierische Substanzen in anorganische Stoffe wie Kohlenstoffdioxid, Mineralstoffe und Wasser ab. Das ist für unsere Umwelt ein sehr nützlicher Vorgang, denn durch diesen Abbau werden auch Humusstoffe gebildet. Humus ist äußerst fruchtbar und aus diesem Grund wird der Kompost aus dem Garten von vielen Menschen gerne als Dünger verwendet.

Die Rolle der Fliege im Ökosystem

Sicherlich haben wir uns alle schon das ein oder andere Mal über Fliegen aufgeregt. Wir liegen im Bett und bekommen kein Auge zu, weil die nervige Fliege sich immer genau im falschen Moment auf unser Gesicht setzt. Jeder Versuch das lästige Insekt zu verscheuchen misslingt und sie quält uns munter weiter mit ihrem summenden Geräuschen.

Bei all dem dürfen wir aber nicht vergessen, dass Fliegen im Ökosystem eine wichtige Rolle spielen. Das nächste Mal, wenn eine Fliege uns den letzten Nerv raubt, sollten wir uns daran erinnern. Fliegen sind nicht nur Destruenten, also Zersetzer organischer Stoffe, sondern auch Bestäuber und Schädlingsbekämpfer.

Fliegen sind Allesfresser

Die Fliege ist bei der Wahl ihrer Nahrung überhaupt nicht wählerisch. Sie isst so ziemlich alles, was nahrhaft ist. Dazu zählen unter anderem für uns äußerst unappetitlich klingende Nahrung wie Kot, Eiter und Verwesungsprodukte.

Beobachten kann man dies etwa an einer Obstschale, in der Früchte lagern, die man besser schon ein paar Tage vorher gegessen oder entsorgt haben sollte. Hier tummeln sich schnell viele Fliegen, die um die vergammelten Früchte kämpfen. Aber auch in stinkenden Mülltonnen im Sommer fühlen sich die fliegenden Insekten besonders wohl. So finden sie im Biomüll als Destruenten ein echtes Paradies vor.

Ein nicht so schöner Nebeneffekt: Fliegen können somit auch Überträger von Krankheiten wie Cholera oder Typhus werden. Das passiert vor allem dann, wenn sie Dinge vorfinden, die wir besser vorher entsorgt haben sollten. Angesichts dessen ist es wichtig, Hygiene im Haushalt einzuhalten und verdorbene Lebensmittel schnellstmöglich zu entsorgen.

Mithilfe von Fliegen Mordfälle lösen?

Alle Zartbesaiteten sollten den folgenden Absatz besser überspringen. Wir beschäftigen uns mit Mordfällen und welche Rolle Fliegen, oder besser gesagt Maden, dabei spielen können. Richtig eklig: Destruenten zersetzen fast alles, darunter auch Leichen. Anhand der Insekten, die an dem Verwesungsprozess beteiligt sind, kann die Kriminalpolizei den genauen Todeszeitpunkt eines Menschen feststellen.

Fliegen auf Blüte
Fliegen sind Bestäuber und Schädlingsbekämpfer

So gibt es bestimmte Fliegenarten, die bereits ein bis zwei Stunden nach dem Tod ihre Eier auf die Leiche legen. Aus diesen Eiern schlüpfen dann bereits wenige Tage später Maden, die natürlich mit der Zeit größer werden. Wenn die Ermittler nun am Tatort ankommen, können Sie anhand des Entwicklungsstadiums der Maden erkennen, wie alt sie sind.

Sie rechnen dann einfach anhand der Größe zurück, wie viele Tage der Tote bereits an dem Tatort gelegen haben muss. Das Erstaunliche an der forensischen Methode: sie funktioniert äußerst genau und das bis zu einem Monat lang. Denn danach werden aus den Maden Fliegen und das Verfahren wird unbrauchbar.

Unterschied zwischen Destruenten, Konsumenten und Produzenten?

Wir wissen jetzt, dass Fliegen, neben anderen Insekten, Bakterien und Pilzen zu den Destruenten gehören. Auch haben wir gelernt, dass Destruenten biologische Abfälle in nützliche Stoffe umwandeln. Doch neben den Destruenten, gibt es in der Biologie noch zwei weitere interessante Begriffe, die Sie unbedingt kennen sollten: Konsumenten und Produzenten. Was auf den ersten Blick wie Begriffe aus der Wirtschaft klingen, wird auch in der Ökologie verwendet.

Konsumenten einfach erklärt

Alle Lebewesen, die sich von anderen Lebewesen, nennt man Konsumenten, also Verbraucher. Fällt Ihnen ein Beispiel für Konsumenten ein? Richtig: wir Menschen gehören zweifelsfrei dazu. Schließlich essen wir andere Lebewesen, Pflanzen und viele von uns auch Tiere, um daraus Energie zu gewinnen. Zusätzlich gehören zu den Konsumenten alle Tiere, die sich von Pflanzen und anderen Lebewesen ernähren.

Und was sind Produzenten?

Sie möchten, dass Ihre Pflanzen zu Hause gedeihen? Bringen Sie Ihnen dazu täglich ein Steak mit Pommes? Nein, Pflanzen konsumieren in der Regel keine anderen Lebewesen, ihnen genügt Sonnenschein und Wasser. Eine Ausnahme: Fleischfressende Pflanzen. Aber auch diese Art der Pflanzen benötigt nicht unbedingt tierische Nahrung zum Gedeihen. Als Produzenten bezeichnet man in der Ökologie also alle Lebewesen, die aus anorganischem Material (Wasser) organisches Material (Traubenzucker) herstellen können. Dazu nutzen sie die Photosynthese und ähnliche chemische Reaktionen. Produzenten sind somit Pflanzen und Algen.

Jetzt würden wir gerne von Ihnen hören. Hätten Sie gedacht, dass Fliegen Destruenten sind? Haben wir die Unterschiede zwischen Destruenten, Konsumenten und Produzenten ausreichend erklärt? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.

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