Welches Spülmittel im Garten?

Grillen an einem lauen Sommertag, Camping im Grünen oder eine gemütliche Gartenparty – wer draußen ist, der isst auch gerne draußen. Klar, dass man dann auch dort gleich den Abwasch an Ort und Stelle macht. Dabei drängt sich aber die Frage auf, welches Spülmittel man im Garten verwenden sollte.

Natürlich benötigen Sie dafür ein Spülmittel, das biologisch abbaubar ist und möglichst aus natürlichen Inhaltsstoffen besteht. Allerdings sollten Sie aufpassen, dass die Blumen nicht zu viel Spülmittel abbekommen. Außerdem müssen Sie wissen, dass es verboten ist, sogenanntes Grauwasser (Spül- und Badewasser) im Garten zu entsorgen.

Nachdem wir die Frage in aller Kürze beantwortet haben, möchten wir Ihnen nun im Detail erklären, welches Spülmittel Sie im Garten benutzen können, und was Sie dabei beachten müssen. Außerdem geben wir Ihnen weitere, nützliche Tipps rund um den Garten

Welches Spülmittel im Garten?

Spülmittel und Seifenwasser im Garten entsorgen?

Kurz vorweg: Sie sollten in Ihrem Garten am besten gar kein Spülmittel verwenden – das ist nicht nur schädlich für die Pflanzen (siehe unten), sondern auch verboten. Wenn Sie nämlich Wasser zum Spülen verwenden, dann bezeichnet man das Wasser im Abfluss als sogenanntes „Grauwasser“ – und dieses dürfen Sie nicht einfach im Garten wegkippen.

Sie müssen Spülwasser ordnungsgemäß in das Abwassersystem entsorgen. Das gilt übrigens auch für Badewasser und Abwasser aus der Toilette, das mit Fäkalien verunreinigt ist (letzteres bezeichnet man übrigens als „Schwarzwasser“).

Natürlich kann es aber immer mal passieren, dass beim Spülen ein bisschen Spülwasser auf den Boden tropft. Ganz unter uns: Dafür werden Sie sicherlich nicht ins Gefängnis kommen, und Ihre Blumen werden auch nicht sofort schlapp die Köpfe nach unten fallen lassen. Dennoch ist es aber nicht gut für Pflanzen, Erde und das Grundwasser – und, wie gesagt, auch verboten.

Wenn schon Spülmittel im Garten, dann biologisch abbaubar

Nachdem das geklärt ist, können wir uns der eigentlichen Frage widmen: Welches Spülmittel sollten Sie im Garten verwenden? Die Antwort ist denkbar einfach, und dennoch ein bisschen kompliziert. Spülmittel für den Garten sollte möglichst vollständig biologisch abbaubar sein und, wenn möglich, auch zu 100 % aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehen.

Biologisch abbaubar – was bedeutet das?

Das Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe der Uni Hannover versteht darunter Stoffe, die in einem absehbaren Zeitraum durch biologische Prozesse abgebaut werden können. Dabei ist es wichtig, auch die Zeit zu beachten – denn im Prinzip sind auch Stoffe wie Stahl oder Plutonium „biologisch abbaubar“, allerdings dauert das unter Umständen mehrere zehntausend Jahre.

Dazu kommt, dass es auch in einer entsprechenden Umgebung abgebaut werden kann – in diesem Fall also im Garten und zu den klimatischen Bedingungen unseres Breitengrads. Also relativ moderate Sommer und Winter.

Biochemische Prozesse

Biologisch abbaubar heißt auf einer chemischen Ebene nichts anderes, als ein Werkstoff oder Produkt lediglich durch Mikroorganismen zu CO₂, Biomasse und Wasser zerlegen lässt. Ist ein Stoff innerhalb von wenigen Wochen bzw. Monaten abbaubar, kann man ihn sogar als „kompostierbar“ bezeichnen.

Welche Spülmittel sind biologisch abbaubar?

Wie der Focus berichtet, sind die meisten Spülmittel in den Supermärkten nicht vollkommen biologisch abbaubar.

Folgende Spülmittel sind biologisch abbaubar und können im Garten eingesetzt werden:

• Ecover Spülmittel
• Care Plus Clean Bio Soap
• Pril Pro Nature
• Frosch Spülmittel
• Sea to Summit Wilderness Wash

Im Idealfall besteht das Spülmittel zudem noch aus natürlichen Inhaltsstoffen. Sie können aber natürlich auch auf Nummer sicher gehen und Ihr Spülmittel einfach selber herstellen.

Dazu eignet sich besonders Zitronensäure oder auch Essig.

Spülmittel, Laugen, Säuren und Pflanzen

Spülmittel ist, wie alle Seifen und Shampoos, eine Base. In Verbindung mit Wasser wird daraus also immer eine (Seifen)Lauge. Was das mit Pflanzen und Ihrem Garten zu tun hat? Ganz einfach: Pflanzen benötigen einen eher sauren pH-Wert, und eine Lauge ist eher genau das Gegenteil davon.

Das bedeutet also: Wenn Sie zu viel Seifenwasser über Ihre Blumen kippen, schaden Sie ihnen damit – ganz besonders solchen Gewächsen, die saure Böden bevorzugen. Dazu zählen vor allem Heidelbeeren, Preiselbeeren, Karotten und auch Tomatensorten.

Das bedeutet also, dass Sie auf keinen Fall größere Mengen Spülwasser zum Gießen Ihrer Pflanzen verwenden sollen. Darüber haben wir bereits in diesem Artikel ausführlich geschrieben. Gleiches gilt für Badewasser.

Kann man Spülmittel auf den Rasen schütten?

In manchen Foren wird behauptet, man könne einfach eine Spülmittellösung herstellen und damit auf den ausgetrockneten Stellen des Rasens verteilen. Das ist aber Unfug – denn dadurch wird nicht der Rasen befeuchtet. Was Sie mit einer „Düngung“ Ihres Rasens mit Spülmittel erreichen, ist Folgendes: Sie erhöhen dadurch den pH-Wert.

Gewiss wird Ihr Rasen davon nicht sofort eingehen, aber eine gute Idee ist es auch nicht. Denn es ist für viele Pflanzen schädlich. Vielleicht haben Sie aber auch davon gehört, dass man mit Spülmittelwasser Moos aus dem Rasen entfernen kann. Auch das ist keine gute Idee, denn Moos wächst sowohl auf alkalischen, als auch auf sauren Boden äußerst gut.

Kann ich Wasser nach dem Duschen zum Gießen verwenden?

Nein, auch Duschwasser sollten Sie nicht zum Gießen verwenden. Denn dabei handelt es sich ebenfalls wie bei Spülwasser um ein sogenanntes „Grauwasser“. Dieses müssen Sie ordnungsgemäß entsorgen.

Dass Sie es nicht einfach in Ihren Garten gießen dürfen, hat einen triftigen Grund: Spül-, Dusch- oder Badewasser sind schädlich für Pflanzen. Das liegt daran, dass der pH-Wert von Seifen und Laugen im Alkalischen liegt – Pflanzen benötigen aber eher eine saure Umgebung.

Ich habe versehentlich Spülmittel auf meine Pflanzen gegossen – was soll ich tun?

Wenn Sie versehentlich größere Mengen aggressiven Reinigers auf Ihre Pflanzen gegossen haben, sollten Sie versuchen, mit klarem Wasser nachzuspülen. Das ist im Prinzip das Einzige, was Sie machen können. Denn dadurch sinkt die Konzentration des Spülmittels und somit wird es auch weniger schädlich.

Wenn es sich dabei um eine äußerst wertvolle Pflanze handelt und Sie absolut sicher sein wollen, dass ihr kein Schaden zugefügt wird, können Sie die Pflanze auch ausgraben, abspülen und die Erde durch eine neue, nicht von Spülmittel getränkte Erde ersetzen.

Und natürlich sollten Sie für die Zukunft aufpassen, wohin Sie Ihr Spülmittel kippen: Es gehört in die Kanalisation, so wie Bade- und Duschwasser ebenfalls. Das werden nicht nur Ihre Pflanzen Ihnen danken, sondern auch das örtliche Abwasseramt.

Alles Gute für Ihren Garten!

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unseren Tipps helfen konnten und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei Ihrer nächsten Grillparty oder Campingaufenthalt im Grünen. Vielleicht haben Sie aber auch eine Story erlebt, bei der Sie aus Versehen Spülmittel in Ihre Pflanzen gekippt haben? Dann erzählen Sie uns davon! Wir sind gespannt auf Ihre Berichte.