Was erinnert mehr an den Sommer als die Sonnenblume? Sie gehört zu den beliebtesten Zierpflanzen im Garten und das hat viele gute Gründe. Mit ihren leuchtend gelben Blüten erfüllt sie unsere Sinne und bietet Insekten und Vögeln eine nahrhafte Versorgung. Aber auch wir Menschen naschen nur zu gern von ihren Kernen.
Bevor wir jedoch zum ersten Mal Sonnenblumen pflanzen, sollten wir ein paar Dinge in Erfahrung bringen. Unter anderem ist die Wurzeltiefe interessant, deshalb beschäftigen wir uns mit der Frage: Wie tief wurzeln Sonnenblumen? Sind sie Flach- oder Tiefwurzler?
Die Sonnenblume hat eine Pfahlwurzel, die bis zu 3 Meter tief in den Boden reichen kann. Sie wurzelt nicht nur in die Tiefe, sondern auch in die Breite. So hat die Blume ein dicht verzweigtes oberflächliches Faserwurzelwerk, das mehr als 50 % der gesamten Wurzelmasse betragen kann. Sonnenblumen gehören zu den Tiefwurzlern.
Das war nur die kurze Antwort auf die Frage. Wir beschäftigen uns noch etwas weiter mit den Wurzeln der Sonnenblume und zeigen Ihnen, wie Sie die sommerliche Schönheit richtig anpflanzen.
Wie tief wurzeln Sonnenblumen?
Keine Frage: Sonnenblumen gehören einfach in jeden Garten. Ihre wunderschönen großen leuchtenden Blüten lassen jedes Herz höher schlagen. Sie sehen fast wie kleine Sonnen aus, somit macht die Blume ihrem Namen alle Ehre.
Ursprünglich stammt der Korbblütler aus Nord- und Mittelamerika, im 16. Jahrhundert gelang die Pflanze dann letztendlich auch nach Europa. Die äußerst schmackhaften Sonnenblumenkerne glänzen durch ihre tollen Nährwerte, die nicht nur Vögel begeistern. Für Hummeln und Bienen sind die Blumen eine wichtige Nektar- und Pollenquelle.
Sonnenblumen sind ein- oder mehrjährige Pflanzen mit beachtlichen Wuchshöhen. Sie können je nach Art zwischen 25 und 300 Zentimeter Höhe erreichen. In heimischen Gärten sind besonders die Einjährige Sonnenblume zu finden, aber auch verschiedene Stauden-Sonnenblumen und die Weidenblättrige Sonnenblume erfreuen sich großer Beliebtheit.
Die meisten Sonnenblumenarten hierzulande erreichen etwa eine Höhe zwischen 120 Zentimeter und 250 Zentimeter. Ist es da verwunderlich, dass auch die Wurzeln der Pflanzen tief in den Boden reichen können?
Sonnenblumen sind Tiefwurzler
Natürlich ist die Wurzeltiefe der Sonnenblume abhängig von der Art und der Größe der Pflanze. Die meisten Sonnenblumenarten gehören jedoch zu den Tiefwurzlern. Ihre kräftigen Pfahlwurzeln reichen dabei bis zu 3 Meter in die Tiefe.
Die Wurzeltiefe ist abhängig von der Beschaffenheit des Bodens. Ist er besonders locker, können die Wurzeln tiefer reichen. Wenn die Sonnenblume in den oberen Erdschichten genügend Wasser und Nährstoffe findet, reichen die Wurzeln nicht so tief in den Boden.
Neben der Pfahlwurzel haben Sonnenblumen ein dicht verzweigtes oberflächliches Faserwurzelwerk, das mehr als die Hälfte der gesamten Wurzelmasse betragen kann. Die Wurzeln reichen somit nicht nur tief, sondern auch breit in den Boden.
Einige kleinere Sonnenblumenarten sind Flachwurzler
Hinweis: Manche kleinere Sonnenblumenarten gehören zu den Flachwurzlern, unter anderem auch die Kleinblumige Sonnenblume (Helianthus microcephalus).
Manche Sonnenblumenwurzeln sind essbar
Hätten Sie’s gewusst? Man kann die Wurzeln einer bestimmten Sonnenblumenart verzehren, nämlich die der Topinambur-Sonnenblume. Sie ist nicht nur bei dem amerikanischen Urvolk sehr beliebt, sondern erlebt in den letzten Jahren auch immer mehr Bekanntheit hierzulande.
Der Geschmack von Topinambur ist leicht nussig und erinnert im gekochten Zustand ein wenig an Kartoffeln, das Aussehen hingegen ähnelt dem von Ingwer. Wer das Wurzelgemüse noch nicht kennt, sollte es unbedingt mal probieren. Es lässt sich sehr vielseitig zubereiten und ist dabei auch äußerst gesund. Die schmackhaften Sonnenblumenwurzeln lassen sich sowohl roh als auch gekocht genossen werden – etwa als Suppe oder Püree.
Sonnenblumen richtig einpflanzen
Nach dem kleinen kulinarischen Ausflug in die Welt der Sonnenblumenwurzeln zieht es uns wieder in den Garten. Mit dem Wissen über die Wurzeln im Gepäck können wir uns jetzt dem richtigen Einpflanzen von Sonnenblumen widmen.
Kleine Sonnenblumenarten fühlen sich auch in Töpfen wohl, so kann man sich an ihnen auch auf dem Balkon erfreuen. Höhere Varianten sollten wir besser im Garten oder Beet anpflanzen, da ihre Wurzeln eine beachtliche Größe erreichen können.
Am wohlsten fühlt sich die Sonnenblume – wie der Name bereits vermuten lässt – an einem warmen und vollsonnigen Standort. Sie sollten zudem auch windgeschützt stehen.
Sonnenblumen sind Bodenverbesserer
Durch ihre tief reichenden Wurzeln lockern die Blumen den Boden für andere Pflanzen auf. Sie ziehen gleichzeitig Schad- und Giftstoffe aus der Erde und verbessern somit die Bodenqualität. Ein kleiner Nachteil bleibt jedoch: Als Starkzehrer entziehen Sonnenblumen dem Boden besonders viele Nährstoffe, man sollte ihn deshalb für die umliegenden Pflanzen besser regelmäßig düngen.
Tipp: Im Herbst sollte man die Wurzeln besser nicht ausreißen, sondern die Pflanzen lediglich herunterschneiden. So zersetzen sich die Wurzeln und versorgen die Erde mit wertvollen Nährstoffen.
Boden
Besonders wohl fühlt sich die Blume in einem humusreichen und etwas sandigen Lehmboden. Man kann den Boden gern noch mit Kompost oder Steinmehl aufbessern, denn zu sandig sollte er auch nicht sein.
Standort
Unbedingt zu beachten ist, dass Sonnenblumen ihre Blüten zur Hauptsonnenrichtung wenden. Der Standort muss deshalb sehr gut bedacht sein, damit man nicht nur auf den Rücken der prächtigen Blüten schaut. Ganz klassisch und zeitlos schön ist die Reihenpflanzung am Zaun oder als Beetbegrenzung. Ein sonniger, windgeschützter Standort ist ein absolutes Muss.
Wann pflanzen?
Sonnenblumen sollten etwa Mitte Mai ausgepflanzt werden, am besten nach den Eisheiligen, sobald keine Frostgefahr mehr besteht.
Abstand
Der benötigte Abstand ist abhängig von der gewählten Sonnenblumenart. Kleinere Varianten haben natürlich einen geringeren Platzbedarf. Für durchschnittlich große Sorten sollten wir etwa einen Mindestabstand von 60 Zentimetern einhalten.
Gießen
Die Pflanzen mögen es weder zu trocken, noch können sie Staunässe vertragen. An heißen Tagen sollte man trotzdem besser zweimal gießen. Ansonsten sollte man den Boden im Blick behalten, wenn er zu trocken wird, benötigt die Pflanze Wasser. Spätestens wenn die Blumen den Kopf hängen lassen, wird es allerhöchste Zeit.
Düngen
Wie bereits erwähnt gehört die Sonnenblume zu den Starkzehrern. In der Wachstumszeit sollte man sie besser einmal in der Woche mit einem stickstoffreichen Dünger verwöhnen. Gießen Sie den Dünger besser nicht direkt an den Stiel, sonst könnte sich die Pflanze daran verbrennen. Geben Sie stattdessen den Dünger in eine wenige Zentimeter tiefe Gießrinne, die Sie rund um die Pflanze ziehen. Gute Alternativen zum synthetischen Dünger können Hornspäne, reifer Kompost, Rinderdung oder Brennesseljauche sein.
Jetzt würden wir gern von Ihnen hören. Hätten Sie gedacht, dass Sonnenblumenwurzeln so tief in den Boden reichen können? Schreiben Sie uns einfach unten in die Kommentare, wir werden alle Fragen schnellstmöglich beantworten.