Gurken sind ein wahrer Schatz auf dem Speiseplan: Die grünen Stangen schmecken nicht nur hervorragend und lassen sich auf vielseitige Weise verwenden, sie sind auch sehr gesund und kalorienarm. Verständlich daher, dass viele Menschen ihren eigenen Vorrat an Gurken ziehen wollen. Aber wie viele Gurkenpflanzen braucht man pro Person für die Selbstversorgung?
Pro Person benötigt man etwa zwei bis vier Gurkenpflanzen, um sich mit Gurken selbst zu versorgen. Da Gurken in einem Abstand von circa 50 x 60 cm gepflanzt werden sollten, kann man 1 bis 2 Gurken pro m2 pflanzen. Man benötigt also 1 bis 2 m² Fläche, um sich mit Gurken selbst zu versorgen.
Das war in aller Kürze die Antwort auf die Frage, wie viel Gurkenpflanzen man pro Person zur Selbstversorgung braucht. Im Folgenden beleuchten wir die Frage etwas genauer und geben zudem noch wertvolle Tipps zum Gurkenanbau.
Wie viele Gurkenpflanzen pro Person für die Selbstversorgung?
Die Gurke gilt zu Recht als vielseitiges und gesundes Lebensmittel. Pro Kopf und Jahr vertilgen wir im Durchschnitt 7,5 kg von den grünen Leckerbissen pro Jahr – ob eingelegt als Gewürzgurke oder frisch auf dem Teller als Salatgurke.
Dabei ergibt eine Gurkenpflanze im Idealfall eine Gurkenernte von etwa 2 – 3,5 kg. Daraus kann man dann, zusammen mit dem Durchschnittsverbrauch pro Person berechnen, wie viele Gurkenpflanzen man zur Selbstversorgung braucht.
Durchschnittlicher Jahresbedarf an Gurken pro Person: 7,5 kg
Ertrag pro Pflanze: 2 – 3,5 kg
Bedarf an Gurkenpflanzen pro Person (Selbstversorgung): 2 – 4
Gurkenpflanzen pro Quadratmeter: 1 bis 2; im Abstand von 50 x 60 cm
Platzbedarf für Selbstversorgung mit Gurken: circa 1 bis 2 m²
Gurken – ein gesundes Lebensmittel
Der erste Vorteil, den Gurken haben: Sie verfügen über ausgezeichnete Nährstoffwerte – bei gleichzeitig winzigem Kalorienbetrag.
Angaben pro 100 g:
Kalorien 14 kcal
Fett 0,2 g
Eiweiß 0,6 g
Kohlenhydrate 1,8 g
Ballaststoffe 0,9 g
Wasser 96 g
Außerdem enthalten sie wichtige Antioxidantien, die unseren Körper vor freien Radikalen schützen. Sie regen zudem die Verdauung an und können – etwa als Maske aufgetragen –
Der Haut Feuchtigkeit zurückgeben. Durch ihren Gehalt an Vitamin C, Eisen und vielen B-Vitaminen machen sie rundum fit und regen sogar den Kopf an.
Bei uns landen vor allem Salat- und Gewürzgurken auf den Tellern. Dabei gibt es noch viel mehr Gurkensorten:
- Salatgurke
Sie wird auch als Schlangengurke bezeichnet und ist wahrscheinlich die Sorte, die am bekanntesten hierzulande ist. - Snackgurken
Hierbei handelt es sich um Varianten, die weniger bitter sind, da ihre Schalen etwas dünner ausfallen. - Olivengurken
Den Namen verdanken sie ihrem Aussehen. Sie kommen aus Peru und anderen Andenregionen und haben einen säuerlich-scharfen Geschmack. Meist gart man sie. - Schmorgurken
Dabei handelt es um Exemplare, die etwas dicker, breiter und dafür aber kleiner sind als die herkömmliche Salatgurke. Auch sie sind extrem fettarm und enthalten viele Nährstoffe. - Netzgurken
Diese Vertreter zeichnen sich durch eine besonders hohe Lagerfähigkeit aus. Je reifer sie werden, desto deutlicher zeichnet sich die charakteristische Netzstruktur aus. In Indien, wo sie beheimatet ist, verwendet man sie ebenfalls als Schmorgurke. - Bittergurken
Hierzulande wenig bekannt, spielen diese Gurkensorten vor allem in Sri Lanka, Indonesien und Indien eine wichtige Rolle. Dort höhlt man sie aus und füllt sie, verarbeitet sie zu Curry oder legt sie ein. Roh sollten Sie sie nicht verzehren. - Zitronengurken
Jetzt wird’s noch exotischer: Diese Gurken sehen eher aus wie Zitronen. Nachdem Sie die Kerne entfernt haben, können Sie sie roh oder im Salat essen.
Sind Sie von dieser Vielfalt und den „inneren Werten“ der Gurke auch so begeistert wie wir? Prima, dann können wir uns jetzt gemeinsam anschauen, wie Sie am besten Gurken selbst anbauen:
Gurken selbst anbauen – die besten Tipps und Tricks
Den Gurkenanbau kann man in sieben Schritte unterteilen:
- Wählen Sie eine geeignete Sorte aus
Wollen Sie sie im Freiland oder Gewächshaus anbauen? - Wählen Sie eine passende Mischkultur
Etwa Dill, Bohnen oder Zwiebeln - Bereiten Sie das Beet vor
Etwa durch Mulch oder Kompost - Ziehen Sie die Gurken vor oder säen Sie sie direkt
Wenden Sie beide Methoden an, um das Erntefenster zu verlängern - Düngen & pflegen
Abhärten, ausgeizen & düngen - Bauen Sie eine Rankhilfe
So können Sie mehr Gurken pro Fläche anbauen - Ernten & verwerten
Essen Sie sie frisch oder legen Sie sie ein
Gehen wir nun gemeinsam durch die verschiedenen Schritte:
1) Welche Gurkensorte soll ich anbauen?
Das hängt natürlich von Ihren Wünschen ab – bzw. nach Ihren Möglichkeiten. Haben Sie ein Gewächshaus? Dann können Sie dort am besten Schlangen- bzw. Salatgurken anbauen. Im Freiland tragen sich Schäl- oder Einlegegurken besser.
Die besten Sorten fürs Gewächshaus:
Euphya
Conny
Helena
Qonqueror
Sudica
Die besten Sorten für Freilandanbau:
Tanja
Burpless Tasty Green
Delfs Nr. 1
Gewächshaus- und Freilandanbau möglich:
Vorgebirgstrauben
Tanja
Marketmore76
2) Wählen Sie eine passende Mischkultur
Natürlich können Sie Gurken auch ganz alleine im Beet pflanzen. Eine Mischkultur, das heißt der Anbau zusammen mit anderen Sorten, hat aber einige Vorteile: Sie sparen Platz und beugen auch der sogenannten „Bodenmüdigkeit“ vor. Sie sollten darauf achten, dass die Pflanzen, die sie in Mischkultur anbauen, nicht die gleichen Nährstoffe benötigen.
Ideale Nachbarn bei Gurken sind:
- Zwiebeln
- Spinat
- Sellerie
- Salat
- Paprika
- Mais
- Kohl
- Knoblauch
- Dill
- Bohnen
Gurken sollten Sie nicht zusammen anbauen mit:
- Rettich
- Radieschen
- Tomate
- Zucchini
- Kürbis
3) Bereiten Sie das Beet vor – Welche Erde brauchen Gurken?
Gurken mögen einen Boden, der relativ locker ist, viele Nährstoffe besitzt und über einen hohen Humusanteil verfügt. Er sollte viel Wasser speichern können, aber nicht zu Staunässe neigen. Lockern Sie Ihren Boden am besten mit einer Gartenkralle auf, bevor Sie die Gurken pflanzen.
Der Standort sollte windgeschützt sein und dennoch möglichst viel Sonne abbekommen.
4) Direkt säen oder vorziehen?
Sie können Jungpflanzen in kleinen Plastiktöpfen in der Wohnung erst vorziehen und dann ins Beet einpflanzen – oder aber direkt die Samen aussäen. Wir empfehlen Ihnen, beides zu machen, denn so haben Sie ein längeres Erntefenster.
Mitte bis Ende April:
Säen Sie Ihre Gurken in kleine Töpfe in Ihrer Wohnung aus. Wie das funktioniert, können Sie hier in einem guten Video sehen.
Mitte Mai:
Sind Ihre vorgezogenen Pflänzchen groß genug, setzen Sie sie ins Beet – und säen Sie gleichzeitig die anderen Samen aus.
Buddeln Sie dazu kleine Löcher in die Erde und geben Sie etwas Hornspäne hinzu. Da Gurken Starkzehrer sind, benötigen Sie diesen Langzeitdünger. Setzen Sie dann die Jungpflanzen bis zum ersten Blatt in das Loch, schütten Sie es mit Erde zu und drücken Sie es leicht an. Die Samen legen Sie etwa 2 cm tief unter die Erde. Anschließend gießen Sie das gesamte Beet.
Um einen zu starken Schneckenbefall zu vermeiden, sollten Sie einen Schneckenzaun bzw. einen Schneckenkragen um das Beet ziehen. Oder aber, Sie verwenden Schneckenkorn, um sich den Schnecken zu entledigen.
5) Düngen und Pflegen
Der erste Schritt ist getan, die Pflanzen wachsen in die Höhe. Jetzt beginnt aber erst die eigentliche Arbeit:
- Aufmulchen
Wenn die Pflanzen 10 cm hoch sind, können Sie neuen Mulch hinzugeben. Im Sommer können Sie diese Mulchdecke auf circa 20 cm erhöhen. So sparen Sie Wasser und tun etwas gegen Unkräuter – ganz ohne Unkrautvlies oder Asche. - Ausgeizen
Wenn die Pflanzen sprießen, müssen Sie sie auch dementsprechend in ihrem Wachstum wieder eingrenzen – denn so erhöhen Sie den Ertrag. Schneiden Sie daher die vielen Seitentriebe ab, die zwar Blüten tragen, aber keine Früchte entwickeln. - Viel gießen
Gurken bestehen zu 96 % aus Wasser. Daher benötigen sie auch sehr viel Wasser. Achten Sie aber darauf, dass einerseits keine Staunässe entsteht und sie wirklich regelmäßig gießen – denn bei zu großen Schwankungen entwickeln die Gurken Bitterstoffe. - Düngen
Da Gurkenpflanzen Starkzehrer sind, sollten Sie sie alle 4 Wochen düngen.
6) Bauen Sie eine Rankhilfe
Um Ihren Ertrag pro Quadratmeter noch zu erhöhen, können Sie drei Stangen zu einer Art Zelt zusammenstecken – binden Sie sie dazu am oberen Ende wie bei einem Tipi zusammen. Daran können sich die Pflanzen hochranken.
7) Gurken ernten
Nach einiger Zeit ist es endlich so weit: Sie können Ihr leckeres Gemüse ernten. Bei Schälgurken erkennen Sie den Reifestatus daran, dass sich die Schale leicht gelb verfärbt. Einlegegurken können Sie circa acht Wochen nach der Aussaat ernten, Schälgurken sind zwischen August und Oktober „fertig“. Im Gewächshaus dauert das Ganze etwa 3 bis 4 Wochen kürzer.
Sie können die Gurken entweder direkt verzehren, verschenken – oder auch einlegen und lagern. In der Vorratskammer bei 10 bis 13 Grad halten sie sich etwa drei Wochen lang. Aber Achtung: Lagern Sie sie nicht zusammen mit Äpfeln oder Tomaten, da diese das Reifegas Ethylen verströmen und so die Gurken schneller verderben lassen.
Wenn Sie unsere Tipps beachtet haben, sollten Sie immer genügend Gurken haben, um sich selbst versorgen zu können. Wir wünschen Ihnen viel Spaß, Erfolg – und natürlich guten Appetit!