Aquarienpflanzen dürfen in keinem Aquarium fehlen. Nicht nur sind sie besonders schön anzusehen – sie sorgen auch für Sauerstoff und entfernen Giftstoffe aus dem Aquarium. Gilt also bei Aquarienpflanzen: je mehr, desto besser? Kann man zu viele Pflanzen im Aquarium haben?
Wenn man zu viele Aquarienpflanzen in ein Aquarium setzt, kann es schnell überfüllt wirken. Solange die Fische genügend Platz haben um zu schwimmen, sind viele Pflanzen im Aquarium jedoch kein Problem. Eine gute Formel, um den Pflanzenbedarfs in einem Aquarium zu bestimmen ist: Länge x Breite des Aquariums geteilt durch 50.
In Kürze werden wir etwas genauer auf die Formel eingehen. Sie ist ein guter Ausgangspunkt, um zu wissen, wie viele Pflanzen ein Aquarium benötigt. Es gibt zudem ein paar Probleme, die zu viele Aquarienpflanzen bereiten können, diese schauen wir uns gemeinsam an.
Kann man zu viele Pflanzen im Aquarium haben?
Die gute Nachricht ist, dass viele Pflanzen im Aquarium Fischen in der Regel nicht schaden. Denn Aquarienpflanzen wandeln Kohlendioxid in Sauerstoff um, den Ihre Tiere dringend benötigen.
Zudem wandeln Pflanzen Abfall- und Schadstoffe um, die etwa durch Futterreste und Kot entstehen, und schaffen dadurch eine gesunde Wasserqualität.
Neben all diesen positiven Eigenschaften verschönern Pflanzen das Aussehen Ihres Aquariums und bieten Ihren Tieren ausreichend Rückzugsmöglichkeiten. Dies ist besonders wichtig, wenn man in einem Aquarium verschiedene Arten hält.
Und zu guter Letzt sind die Pflanzen auch eine Nahrungsquelle. Sie liefern Ihren Tieren die Nährstoffe, die sie für ein gesundes Leben brauchen.
Wie viele Aquarienpflanzen sind zu viel?
Wie andere Lebewesen auch brauchen Pflanzen genügend Licht und Nährstoffe, um gedeihen zu können. Umso mehr Pflanzen Sie in Ihrem Aquarium haben, desto weniger Nährstoffe sind für jede einzelne Pflanze vorhanden.
Zudem können zu viele Aquarienpflanzen das Aquarium dunkel machen und nicht alle Pflanzen bekommen dann genügend Licht, um die lebensnotwendige Photosynthese betreiben zu können.
Zwar könnte künstliches Licht Abhilfe schaffen, aber wir möchten trotzdem das Aquarium nicht zu voll pflanzen. Denn auch die Fische und andere Bewohner benötigen genügend Platz, um sich entfalten zu können.
Viele Pflanzen in einem Aquarium bedeutet mehr Arbeit für Sie. Denn die abgestorbenen Pflanzenteile müssen regelmäßig aus dem Aquarium entfernt werden.
Außerdem müssen Sie bedenken, dass eine zusätzliche Versorgung mit Kohlendioxid sinnvoll wird. Denn ohne eine Versorgung können die vielen Aquarienpflanzen nicht richtig gedeihen.
Falls Sie sich nicht sicher sind, wie viele Pflanzen für Ihr Aquarium ausreichen, kann die folgende Formel helfen:
Länge x Breite des Aquariums geteilt durch 50 = Pflanzen im Aquarium
Wenn Ihr Aquarium also 80 Zentimeter lang und 40 Zentimeter breit ist, dann benötigen Sie circa 64 Pflanzen. Denn, 80×40=3200 und 3200:50=64.
Wir hoffen, dass diese kleine Matheaufgabe leicht verständlich war. Jetzt ist es an der Zeit, dass Sie den Pflanzenbedarf Ihres Aquariums berechnen.
Bevor Sie die Pflanzen in Ihr Aquarium setzen, empfiehlt es sich diese ausreichend zu wässern, um eventuell vorhandene Giftstoffe auszuwaschen. Wie das funktioniert, können Sie hier herausfinden: Sind Aquarienpflanzen giftig?
Aquarienpflanzen als Indikator für die Wasserqualität
Die Pflanzen im Aquarium können ein Indikator für die Lebensbedingungen im Aquarium sein. Wenn die Aquarienpflanzen gesund aussehen und kräftig wachsen, sind alle Nährstoffe enthalten und den Pflanzen und Tieren sollte es gut gehen.
Überprüfen Sie deshalb die Aquarienpflanzen regelmäßig auf Anfälligkeiten wie:
- Verfärbte Blätter (gelbe oder weiße Streifen oder Flecken)
- Löchrige Blätter
- Schwarze Stellen an den Blättern
- Verformungen an den Blättern (verkrümmt oder wellig)
- Vermehrtes Absterben von Pflanzenteilen
- Aquarienpflanzen wachsen nicht oder nur sehr langsam
- Vermehrte Fraßschäden durch Schnecken
Zeigen Ihre Aquarienpflanze diese Symptome, deutet es sehr häufig auf zu wenig Licht oder einen Mangel an Nährstoffen hin. Sie sollten diese Warnzeichen ernst nehmen und handeln. Etwas weiter unten finden Sie hilfreiche Tipps.
Wasserqualität im Aquarium im Auge behalten
Die Wasserqualität im Aquarium ist sehr wichtig. Es empfiehlt sich, diese regelmäßig durch spezielle Tests zu überprüfen.
Aber auch ohne Tests kann man oft erkennen, wenn sich die Lebensbedingungen im Aquarium verschlechtert haben. Anzeichen, dass etwas in Ihrem Aquarium nicht stimmt, können auch sein:
- Trübes Aquarienwasser
- Kieselalgen im Aquarium
- Milchige Haut an der Wasseroberfläche
- Kleine Luftbläschen an den Pflanzenblättern
- Fische schnappen an der Oberfläche nach Luft
Wenn Sie eine oder mehrere der eben genannten Anfälligkeiten in Ihrem Aquarium vorfinden, können die folgenden Tipps für ein gesundes Aquarium hilfreich sein.
Checkliste für ein gesundes Aquarium
Wer wünscht sich nicht ein schönes Aquarium mit prächtigen Pflanzen und quietschfidlen Tieren? Die Realität kann leider sehr schnell anders aussehen, wenn man nicht früh genug dagegen vorgeht.
So kann es passieren, dass die Aquarienpflanzen nicht wie gewünscht wachsen, oder wuchernde Algen die Überhand im Becken übernehmen. Im schlimmsten Fall verenden sogar die im Aquarium lebenden Tiere.
Es gibt sehr viele verschiedene Ursachen, warum dies passiert. Oftmals liegt es an fehlenden Nährstoffen oder mangelnder Hygiene. Wenn man die folgende Checkliste beachtet, sollte sich der Zustand Ihres Aquariums schnell verbessern.
1. Standort des Aquariums bestimmen
Ein sauberes Aquarium fängt schon bei der Wahl des richtigen Standorts an. Das Aquarium sollte natürlich in der Nähe von Steckdosen stehen, damit man elektrische Geräte wie Beleuchtung, Filter und Heizung überhaupt betreiben kann.
Das Aquarium sollte in der Nähe eines Fensters stehen. Denn nur so können die Pflanzen überhaupt Photosynthese betreiben und die Wasserqualität verbessern.
Das Aquarium sollte allerdings nicht direkt an einem Südfenster platziert werden, denn dort ist die Sonnenstrahlung zu intensiv und das Wasser kann sich zu stark aufheizen. Das würde Algenwachstum begünstigen und die Wasserqualität verschlechtern.
2. Einlaufzeit beachten
Wenn Sie Ihr Aquarium gerade erst gekauft haben, sollten Sie eine Einlaufzeit einplanen. In dieser 2-3 wöchigen Quarantäne sollten noch keine Tiere in dem Aquarium leben. Lediglich das Wasser und die Pflanzen darf man bereits einsetzen. Auch der Filter und die Beleuchtung dürfen in Betrieb genommen werden.
In dieser Quarantänezeit werden sich wichtige Bakterien im Aquarium bilden, die später den Kot und die Futterreste in ungiftige Stoffe umwandeln können.
3. Nicht zu viele Fische ins Aquarium setzen
In Ihrem Aquarium sollte alles im Gleichgewicht sein. Zu viele Fische im Aquarium können mehr Nitrit produzieren als die Bakterien abbauen können. Im schlimmsten Fall können Ihre Fische ernsten Schaden erleiden. Hier finden Sie eine ausführliche Beschreibung, wie viele Fische pro Liter in ein Becken passen.
4. Genügend Aquarienpflanzen einsetzen
Wie wir bereits gelernt haben, sind Aquarienpflanzen nicht nur dekorativ, sondern sie übernehmen wichtige Funktionen, um das Ökosystem im Becken in der Balance zu halten. Nehmen Sie sich die bereits genannte Formel als Richtwert, um den Pflanzenbedarf in Ihrem Aquarium zu ermitteln. Ein paar kleine Pflänzchen im Aquarium reichen in der Regel nicht aus.
5. Aquarienpflanzen richtig pflegen
Auch die Pflanzen im Aquarium wollen regelmäßig gedüngt und zurückgeschnitten werden. Zudem müssen abgestorbene Pflanzenteile regelmäßig aus dem Wasser entfernt werden. Hier können Sie mehr über die Pflege von Aquarienpflanzen lernen.
6. Regelmäßiger Wasserwechsel
Das regelmäßige Wechseln des Aquarienwassers ist sehr wichtig. Schließlich können Ihre Fische nicht mal eben das Aquarium verlassen, wenn die Wasserqualität nicht mehr stimmt. Man sollte deshalb wöchentlich das Wasser austauschen. Circa 30 % des Wassers auszutauschen reicht im Normalfall aus. Ein größerer Wasserwechsel sollte nur vorgenommen werden, wenn man Giftstoffe im Aquarium vermutet.
7. Nicht zu viel Futter geben
Geben Sie Ihren Fischen nur soviel Futter, wie sie auch benötigen. Am besten füttert man kleinere Mengen mehrmals am Tag. Wenn Sie zu viel füttern, kann schnell das sensible Ökosystem des Beckens stören und die Wasserqualität verschlechtern. Hier finden Sie Anregungen über das richtige Füttern von Fischen.
8. Wasserwerte im Auge behalten
Ich weiß, dass ich es bereits erwähnt wurde, aber es ist wirklich wichtig. Halten Sie die Wasserwerte in Ihrem Aquarium im Auge. Mit speziellen Wassertests kann man kinderleicht ermitteln, ob die Wasserqualität in Ordnung ist, oder ob man handeln muss.
Wenn Sie diese Hinweise beachten, sollten sich Ihre Pflanzen und Tiere bei Ihnen wohlfühlen und Sie sollten lange Freude an Ihrem Aquarium haben. Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen und viel Spaß!