Sind Rasenmähermesser gehärtet?

Sind Rasenmähermesser gehärtet?

Bei Rasenmähermessern gilt im Prinzip das Gleiche wie beim Schneiden von Gemüse, Fleisch & Co. in der Küche – nur mit einer stabilen Klinge hat man lange daran Freude. Viele vertrauen daher auf gehärteten Stahl bei der Wahl ihres Messers. Aber wie ist das bei Rasenmähern? Sind Rasenmähermesser gehärtet?

Ja, in der Regel sind Rasenmähermesser gehärtet. Das verleiht ihnen mehr Widerstandskraft gegenüber harten Gegenständen wie Wurzeln, Steinen oder Zäunen. Allerdings ist legierter Kohlenstoffstahl auch häufig vorzufinden.

Das war in aller Kürze die Antwort auf die Frage, ob Rasenmähermesser gehärtet sind oder nicht. Im Folgenden erklären wir Ihnen, was Härten von Klingen überhaupt bedeutet, welche Vorteile es bringt und geben zudem noch nützliche Tipps.

Sind Rasenmähermesser gehärtet?

Wie wir bereits erfahren haben, sind die meisten Rasenmähermesser aus gehärtetem Stahl. Allerdings gibt es auch Klingen, die aus legiertem Stahl bestehen. Schauen wir uns zunächst einmal an, was der Unterschied zwischen beiden Stahlarten ist:

Gehärteter Stahl

Bei der sogenannten Härtung handelt es sich um ein Verfahren, um den Stahl härter zu machen – wie der Name ja schon sagt. Dabei wird Stahl erhitzt und anschließend in kaltem Wasser oder Öl abgeschreckt. Dadurch verändert sich die chemische Oberflächenstruktur des Stahls. Dadurch wird der Stahl härter, aber auch spröder.

Diesen Prozess unterlaufen in der Regel auch die Klingen, die bei Rasenmähermessern eingesetzt werden. Es ist also gut möglich, dass Ihr Rasenmäher ein Messer besitzt, das aus gehärtetem Stahl hergestellt wurde.

Sind Rasenmähermesser gehärtet?
Metallurge für die Stahlerzeugung By Deutsche Fotothek‎, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6389626

Legierter Kohlenstoffstahl

„ligare“ ist Lateinisch und bedeutet so viel wie zusammenbinden oder verbinden. Bei dieser Art des Stahls wird der Kohlenstoffstahl also mit einer Legierung gemischt – man nimmt noch einen zweiten Werkstoff und mischt ihn dem Stahl bei. Meist sind das Stoffe wie Aluminium, Kobalt, Chrom, Nicker, Kupfer oder Silizium.

Legierte Stähle bieten eine Reihe verbesserter Eigenschaften (im Vergleich zu unlegierten Kohlenstoffstählen): Sie sind fester, härter, zäher, verschleißfester, korrosionsbeständiger und lassen sich besser härten. Um diese verbesserten Eigenschaften zu erreichen, muss das Metall unter Umständen wärmebehandelt werden.

Aus welchem Metall ist mein Rasenmähermesser?

Diese Frage ist leider nicht so einfach zu klären. Es gibt den sogenannten „Feilentest“: Wenn eine Klinge richtig gehärtet wurde, lässt sie sich in der Regel nicht mehr mit einer Feile schärfen.

Richtig prüfen lässt sich die Härte eines Stahls aber nur in genormten Einpressverfahren: Dabei wird mit einem speziellen Gerät ein Druck auf die Oberfläche des Stahls gedrückt. Mithilfe eines Mikroskops kann man die Eindrucksgröße messen und daraus dann ableiten, ob es sich um gehärteten Stahl handelt oder nicht.

Am einfachsten ist es aber sicherlich, beim Kauf den Händler direkt zu fragen – und notfalls die Angaben durch einen Fachmann überprüfen lassen.

Welche Vorteile bringt gehärteter Stahl?

Warum ist die Diskussion darüber, ob Rasenmähermesser nun gehärtet sind oder nicht so wichtig? Schauen wir uns doch einmal an, welche Vorteile eine gehärtete Klinge im Rasenmäher bringt:

  • Längere Lebensdauer: Gehärtete Klingen sind haltbarer und müssen seltener geschärft werden.
  • Stärker: Nach dem Härten haben Sie eine stärkere und haltbarere Rasenmäherklinge. Das Wichtigste dabei ist, dass die physikalische Festigkeit dieser Klingen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Metalls gleichmäßig vorhanden ist.
  • Härter: Gehärtete Klingen weisen in der Regel auf der Rockwell-Härteskala einen Härtegrad zwischen 35 und 48 auf. Das bedeutet: Sie haben eine weniger spröde Klinge, die nicht schon nach wenigen Tagen oder Wochen im Einsatz bricht.
  • Anti-Verschleiß: Darüber hinaus verfügen gehärtete Klingen über hervorragende Anti-Verschleiß-Eigenschaften. Sie geht also seltener kaputt und bricht nicht so leicht.
  • Weniger Verbiegen: Diese Klingen verbiegen sich nicht so leicht, sodass Sie sich keine Sorgen machen müssen, wenn Sie das Gras auf felsigem Untergrund mähen.

Hier finden Sie übrigens eine Anleitung, wie Sie Ihren Stahl zuhause härten können – sehr einfach und gut mit Bildern erklärt.

Worauf muss man bei einem Rasenmähermesser achten?

Qualität

Natürlich sollte die Qualität des Stahls bzw. des Rasenmähermessers entsprechend hoch sein. Wer hier spart, spart nämlich am falschen Ende: Kaufen Sie ein billiges Messer, wird dieses schnell stumpf oder verbiegt sich beim Kontakt mit Steinen, hartem Holz oder Zäunen – zum Beispiel auch an Katzenzäunen. Infolgedessen kann der Rasenmäher das Gras nicht mehr ordentlich schneiden und „rupft“ das Gras eher heraus, als dass es schön abgeschnitten wird.

Schnittbreite

Die ideale Schnittbreite hängt von der Größe des Gartens ab: Je größer der Garten ist, desto größer sollte auch die Schnittbreite sein.

Bis zu 50 qm Rasenfläche:
Verwenden Sie hier kleinere Modelle, die über eine Schnittbreite von etwa 30 bis 32 cm verfügen

100 bis 400 qm Rasenfläche:
Hier empfehlen wir mittelgroße Klingen mit einer Schnittbreite von 35 bis 42 cm.

400 bis 800 qm Rasenfläche:
Setzen Sie hier auf große Schnittbreiten mit 50 bis 58 cm.

Ab einer Schnittbreite von etwa 60 cm fängt das hochpreisige Segment an – hier findet man professionelle Rasenmäher und fast ausschließlich solche, die von Benzinmotoren angetrieben werden. Sie sollten für Gärten ab 800 qm eingesetzt werden.

Sind Rasenmähermesser gehärtet?
Haben Sie einen großen Garten? Dann empfehlen wir eine große Schnittbreite

Worauf muss ich beim Kauf eines Rasenmähers achten?

Wenn Sie einen Rasenmäher kaufen, sollten Sie nicht nur auf das Datum achten, sondern auch auf eine Reihe von Kriterien:

Qualität der Klinge

Wie bereits beschrieben, ist die Qualität des Rasenmähermessers beim Kauf eines neuen Rasenmähers nicht zu vernachlässigen. Achten Sie deshalb hier auf eine hohe Qualität und investieren Sie ruhig mal ein bisschen mehr – denn sonst ärgern Sie sich über schnell stumpf werdende oder sich verbiegende Klingen. Gehärteter Stahl ist ideal, da er über die entsprechenden Vorteile verfügt (siehe oben).

Schnittbreite

Als Faustregel gilt: Je größer der zu mähende Garten, desto größer sollte auch die Schnittbreite ausfallen. Eine ungefähre Angabe finden Sie im Abschnitt über diesem.

Mulchkit

Besitzt Ihr Rasenmäher ein Mulchkit, verschließt dieses den Auswurfkanal. Dies verkleinert das Schnittgut noch weiter, sodass Sie es gleich als organischen Dünger für Ihren Rasen weiterverwenden können.

Gewicht

Hier kommt es natürlich einerseits auf Ihre physische Kraft und auf die „Hürden“ an: Müssen Sie den Traktor über mehrere Treppenstufen in den Keller tragen oder können Sie ihn einfach bequem in die Garage schieben? Dabei sind Benzinmotoren in der Regel leichter als Elektromotoren.

Gelände

Haben Sie einen hügeligen Garten oder liegt dieser sogar an einem Steilhang, sollten Sie auf jeden Fall einen Rasenmäher mit Radantrieb erwerben. Das Schieben des schweren Geräts gegen den Hügel wird sonst zur Qual. Im Flachen Gelände benötigen Sie das aber in der Regel nicht.

Schnitthöhe

Neben der Schnittbreite ist ein weiteres Kriterium, dass Sie die Schnitthöhe möglichst gut und einfach einstellen können. Einen Zierrasen müssen Sie sehr kurz schneiden, wohingegen Schatten- oder Sportrasen etwas länger sein kann.

Antriebsart

Wollen Sie einen Benzin- oder Elektromotor als Antrieb? Benzinrasenmäher müssen Sie auftanken, sie sind lauter und umweltschädlicher – haben aber auch mehr Power. Meistens sind Rasenmäher übrigens Viertakter.

Elektrorasenmäher sind dagegen schwerer. Außerdem müssen Sie sich hier entscheiden, ob Sie einen mit Kabel oder mit Akku wollen. Dabei gilt: Für größere Gärten ist ein akkubetriebener Mäher sinnvoll – oder wollen Sie ein 200 m langes Verlängerungskabel mitführen?

Sind Rasenmähermesser gehärtet?
Rasenmähen kann ganz schön anstrengend sein – besonders an Steilhängen empfiehlt sich daher ein Radantrieb

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unseren Tipps helfen konnten und wünschen Ihnen viel Erfolg beim Mähen – und natürlich viel Spaß mit und in Ihrem Garten!

 

 

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*