Wenn man gerade in ein neues Aquarium Pflanzen setzt, stellen sich einem viele Fragen. Welche Pflanzen passen wohin und sind die verschiedenen Arten überhaupt geeignet für mein Aquarium? Aber nicht nur die Auswahl der richtigen Pflanzen kann einem Kopfschmerzen bereitet, auch die Anzahl der Pflanzen will gut überlegt sein. In diesem Artikel beschäftigen wir uns deshalb mit der Frage: Wie viele Pflanzen im Aquarium sind genug? Glücklicherweise gibt es ein paar einfache Faustregeln:
Die Anzahl der Pflanzen in einem Aquarium kann man ganz einfach bestimmen: Länge in cm x Breite in cm des Aquariums geteilt durch 50. Das Becken sollte zu circa 80% bepflanzt sein. Genügend Pflanzen im Aquarium verhindern Algenwuchs und verbessern die Wasserqualität.
Wem die Antwort zu mathematisch ist, sollte nicht verzweifeln. Zusammen werden wir ein paar Beispiele durchrechnen. Auch gehen wir der Frage nach, ob man zu viele Pflanzen im Aquarium haben kann und wie man Aquarienpflanzen richtig einsetzt.
Wie viele Pflanzen im Aquarium sind ausreichend?
Jedes Aquarium unterscheidet sich und es gibt keine eindeutige Antwort auf die Frage wie viele Aquarienpflanzen genug sind. Es gibt allerdings ein paar einfache Faustregel, die helfen können uns der Wahrheit anzunähern.
Faustregel 1: Länge x Breite geteilt durch 50
Wenn Ihr Aquarium beispielsweise 60 cm lang und 40 cm breit ist, dann sollten Sie circa 48 Pflanzen einsetzen. Denn 60 x 40 = 2400 und 2400 : 50 = 48.
Allerdings ist diese Regel nicht in Stein gemeißelt, denn natürlich haben Pflanzen verschiedene Größen und jedes Aquarium ist anders aufgebaut. Deshalb eignet sich als zweite Hilfe eine weitere Faustregel.
Faustregel 2: Das Aquarium sollte zu circa 80% bepflanzt sein
Das hört sich vielleicht im ersten Moment so an, als ob das Aquarium mit Pflanzen völlig überfüllt wäre, ist es aber nicht wirklich. Mit 80% der Fläche ist die Bodenfläche gemeint. Gerade im Vordergrund werden sehr viele Bodendecker eingesetzt, die sehr kleinwüchsig sind und die den Schwimmraum nicht behindern. Hier finden Sie übrigens eine große Auswahl an Vordergrund Aquarienpflanzen.
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Wie viele Pflanzen im Nano-Aquarium?
Bei einem Aquarium kommt es nicht auf die Größe an, auch sehr kleine Aquarien können abwechslungsreich gestaltet werden. Gerade viele Anfänger starten deshalb mit einem kleinen Nano-Aquarium, von dem sie sich einen niedrigeren Pflegeaufwand und geringere Kosten versprechen. Nano-Aquarien können selbst in kleinen Wohnungen platziert werden ohne zu stören.
Allerdings kann die kleine Größe und die geringen Kosten schnell täuschen, denn auch ein sehr kleines Aquarium benötigt einiges an Wissen und Pflege.
Gerade Anfänger neigen dazu viel zu wenige Pflanzen in ihr Aquarium einzusetzen, deshalb sieht man viele Nano-Aquarien, die nur sehr spärlich mit Pflanzen ausgestattet sind. Aquarienpflanzen sind ein wichtiger Bestandteil eines Aquariums, die nicht nur das Aquarium verschönern, sondern auch die Wasserqualität verbessern.
In einem Nano-Aquarium gelten deshalb die gleichen Regeln, wie bei größeren Aquarien. Wenn Ihr Aquarium beispielsweise Maße von 25 cm x 30 cm hat, dann gilt:
25 x 30 = 750 und 750 : 50 = 15
In dieses Nano-Aquarium sollten also ca. 15 Pflanzen gepflanzt werden, oder der Boden sollte zu etwa 80% bedeckt sein. Das hört sich für ein solch kleines Aquarium recht viel an, aber natürlich wählt man für Nano-Aquarien auch besonders kompakte Pflanzen.
Wie viele Pflanzen im 54l Aquarium?
Für ein 54l Aquarium benötigen Sie etwa 36 Pflanzen. Ein durchschnittliches Aquarium dieser Art hat in etwa die Maße 60 cm x 30 cm.
60 x 30 = 1800 : 50 = 36
Aquarienpflanzen in einem 120l Aquarium
In einem 120l Aquarium werden etwa 64 Aquarienpflanzen benötigt. Ein typisches 120l Aquarium hat die Maße 80 cm x 40 cm.
80 x 40 = 3200 : 50 = 64
Pflanzen im Aquarium sind notwendig
Machen Sie nicht den Fehler zu wenige Aquarienpflanzen einzusetzen, denn Pflanzen sind unglaublich wichtig für ein gesundes und sauberes Aquarium. Sie sind viel mehr als nur reine Dekoration.
In einem Aquarium befinden sich jede Menge Schadstoffe aus Fischexkrementen und Futterresten. Wasserpflanzen nehmen Nitrate und Ammonium auf und entgiften so das Wasser. Sie verhindern damit auch übermäßigen Algenwuchs.
Auch wandeln Wasserpflanzen Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff um, der lebenswichtig für die Tiere ist. Zu guter Letzt bieten Pflanzen Fischen dringend benötigte Rückzugsmöglichkeiten und werden als Laichgrund genutzt.
Sind zu viele Pflanzen im Aquarium schädlich?
Bei all den guten Eigenschaften, die Pflanzen im Aquarium haben, man sollte es trotzdem nicht übertreiben. Zwar schaden sehr viele Pflanzen im Aquarium den Tieren nicht, aber es kann einige Probleme mit sich bringen.
So brauchen Wasserpflanzen Nährstoffe, um zu gedeihen. Umso mehr Pflanzen Sie in Ihrem Aquarium haben, desto mehr müssen die Pflanzen um die vorhandenen Nährstoffe konkurrieren. Ein prall gefülltes Aquarium sollte deshalb ausreichend kontrolliert und mit Nährstoffen versorgt werden.
Zu viele Pflanzen können ein Aquarium auch schnell dunkel machen und einige Pflanzen könnten dann nicht genug Licht bekommen, um die lebenswichtige Photosynthese zu betreiben.
Auch bedeutet viele Pflanzen zwangsläufig auch viel Arbeit. Denn abgestorbene Pflanzenteile müssen regelmäßig aus dem Aquarium entfernt werden und zu groß gewordene Pflanzen müssen zurückgeschnitten werden. Wenn Sie mehr über das Thema erfahren wollen, kann ich Ihnen folgenden Artikel empfehlen: Kann man zu viele Pflanzen im Aquarium haben?
Aquarienpflanzen als Warnsignal nutzen
Der Zustand Ihrer Aquarienpflanzen sagt viel über die Wasserqualität aus. Wenn die Pflanzen gesund und kräftig aussehen, ist das ein Zeichen für eine gute Wasserqualität.
Deshalb sollten Sie öfters einen genauen Blick auf die Pflanzen werfen, wenn sie Auffälligkeiten zeigen, wird es Zeit zu handeln. Warnzeichen können sein:
- Verfärbte oder verformte Blätter
- Schwarze Stellen auf den Blätter
- Löchrige Blätter
- Vermehrtes Absterben von Pflanzenteilen
- Aquarienpflanzen wachsen nicht mehr oder nur sehr langsam
- Vermehrte Fraßschäden durch Schnecken
Ungesunde Pflanzen deuten oftmals auf Missstände im Aquarium hin. Es könnte ein Nährstoffmangel vorliegen oder das Aquarium steht zu dunkel. Überprüfen Sie regelmäßig die Wasserqualität mit speziellen Tests und informieren Sie sich über die Ansprüche der eingesetzten Pflanzen vorab.
So setzt man Pflanzen im Aquarium richtig ein
Achten Sie beim Kauf Ihrer Aquarienpflanzen auf gesunde, kräftige Pflanzen. Sollten Sie Ihre Pflanzen im Internet kaufen, können Sie bei Nichtgefallen eventuell Anspruch auf Ihr Rückgaberecht bei Pflanzen erheben.
Zuerst einmal sollte man die Aquarienpflanzen vor dem Einsetzen ausreichend wässern. Zwar sind Aquarienpflanzen nicht giftig, aber die Pflanzen enthalten oftmals Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, die gefährlich werden können. Es gibt einige Berichte über verendete Garnelen nach dem Einsetzen neuer Aquarienpflanzen.
Deshalb sollten Sie besonders bei einem Becken mit Garnelen vorsichtshalber die Pflanzen in eine Art Quarantäne schicken. Weitere Informationen darüber finden Sie hier.
Aquarium richtig einpflanzen in einfachen Schritten
Das Einsetzen von neuen Aquarienpflanzen benötigt fundiertes Wissen, dieses kann man sich durch Fachliteratur oder durch das Stöbern im Internet aneignen. Wir geben Ihnen hier eine kurzen Überblick wie das Einpflanzen funktioniert. Informieren Sie sich vorab über die verschiedenen Pflanzenarten und bringen Sie in Erfahrung wo und wie sie eingesetzt werden müssen.
Als Anfänger sollten Sie mit Pflanzen auswählen, die nicht auf besondere Pflege oder Düngung angewiesen sind. Eine Übersicht schöner Aquarienpflanzen finden Sie hier.
Man kann ein mit Wasser gefülltes Aquarium bepflanzen, allerdings mag ich es die Bepflanzung im trockenen Zustand durchzuführen. So wird der Boden nicht aufgewühlt und die Hände bleiben trocken.
Die Pflanzen sollten dabei öfters mit Wasser besprüht werden, damit diese nicht austrocknen. Vor allem wenn die Bepflanzung länger dauern sollte, ist es wichtig für genügend Feuchtigkeit zu sorgen, auch der Boden sollte feucht gehalten werden.
Die meisten bevorzugen jedoch eine Bepflanzung im Wasser. Das hat den Vorteil, dass man gleich sehen kann wie das Endergebnis aussieht. Man kann ein Aquarium entweder gleich ganz befüllen, oder man füllt es nur mit wenig Wasser für das Einpflanzen der Vordergrundpflanzen. Danach gibt man noch etwas Wasser hinzu und begibt sich an den Mittelgrund und letztendlich wird es ganz gefüllt, um die Hintergrundpflanzen einzusetzen.
Wie Sie sehen ist das Einsetzen von Aquarienpflanzen keine exakte Wissenschaft, sondern eher eine Kunst. Jeder Aquarianer geht dabei etwas anders vor und Sie sollten die für Sie richtige Methode ausfindig machen.
Für das Einpflanzen benötigen Sie eine Pinzette. Wenn Sie in einem kleinen Aquarium an schwer erreichbare Stellen gelangen müssen, ist zudem eine gebogene Pinzette hilfreich.
Vor dem Einpflanzen sollte die Steinwolle so gut wie möglich entfernt werden, ohne die Wurzeln dabei zu schädigen.
Zunächst sollte man die Pflanzen mit langen Wurzeln einsetzen. Es kann nötig sein, Wurzeln vorab etwas mit einer sterilisierten Schere zu kürzen. Auch sollten beschädigte Enden vorsichtig entfernt werden.
Bei Stängelpflanzen sollte man zudem die Blätter im unteren Bereich entfernen. Dann setzt man die Pflanzen vorsichtig mit der Pinzette in den Boden ein. Man setzt die Pflanzen nicht im Bund ein, sondern einzeln. Die Wurzeln müssen dabei tief in den Grund gesteckt werden, damit die Pflanzen fest sitzen.
Aufsitzerpflanzen bilden eine Ausnahme. Diese sollten nicht tief in den Boden gepflanzt werden, da die Rhizome sonst faulen können. Besser ist es Aufsitzerpflanzen mit einer Nylonschnur an einem rauen Gegenstand, etwa Wurzeln oder Steinen, aufzubinden.
Die Aquarienpflanzen für den Vordergrund, die Bodendecker, müssen in kleinere Portionen aufgeteilt werden und mit Abstand eingepflanzt werden. Sie brauchen ein paar Zentimeter Abstand, damit sie genügend Platz haben.
Nach den Bodendeckern sollten Sie mit der gleichen Methode die Mittelgrund- und Hintergrundpflanzen einsetzen. Dabei sollten mittelhohe Pflanzen in den Mittelgrund und hohe Pflanzen in den Hintergrund gepflanzt werden, damit sie nicht die Sicht auf das Aquarium versperren und es zu sehr abdunkeln.
Einige der eingesetzten Pflanzen werden nicht richtig gedeihen, das ist völlig normal. Entfernen Sie diese nach einer Zeit und wählen Sie Pflanzen, die für Ihr Becken geeignet sind. Hier finden Sie beispielsweise Aquarienpflanzen für hartes Wasser, Pflanzen für warmes Wasser oder auch Aquarienpflanzen für Sandböden.
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